Zweiunddreissigmal das gleiche Stück in dichter Folge, davor zwei Monate täglich nicht immer leichte Proben. Ein höchst eigenartiges Erlebnis, en suite hatte ich vorher noch nie gespielt, meist Repertoire, ein Stück zwei- oder dreimal im Monat, wenn es fett kam, war ich in acht oder zehn verschiedenen Stücken, hatte also etwa 25 Vorstellungen im Monat. Diesmal sechs Tage die Woche Hase Hase, am Sonntag um 16 Uhr, sonst pünktlich um 20 Uhr. 1000 meist ältere Leute, die, zumindest, in der Menge, beseelt wirkten.
Und du spielst.
Ein Kollege hat Liebeskummer, die Grippe geht um, dein Rücken schmerzt, das Wetter wechselt, die zentrale Rolle wird umbesetzt,
du spielst.
Heute war gut, gestern war besser, du spielst.
Die neue Mama hat ein unsicheres Verhältnis zum Text, du spielst.
Ein Zuschauer lebt während Deines Monologes seinen Bronchialkatarrh aus und Du spielst, anstatt ihn in Deinen Text einzubauen. "Mein Gott, mach, das der Husten dieses Mannes besser wird."
Regie gibt Dir einen gesicherten Raum, du und die Spieler "spielen" Möglichkeiten durch. Die genaueste Möglichkeit wird gesucht und gelegentlich gefunden.
Spielen ist dem Jetzt ausgeliefert. Es ist "live". Du bezahlst in bar. Das ist die Lust und die Leistung.
Kathi, Anna, Nelly, Markus, Raphael, Marek, Pierre, Alexandra, Florian, Philippe, Nathu, Susanne - wir haben es gut gemacht. Zuverlässig und leidenschaftlich, gemeinsam und individuell.
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