Montag, 30. Oktober 2017

Jeanne Mammen & The Square

Wieder mal die Berlinische Galerie in der Alten Jakobstrasse, die ist immer einen Besuch wert. Jeanne Mammen geboren am 21. November 1890 in Berlin, gestorben am 22. April 1976 ebenda, sehr erfolgreich bis 1933, dann Rückzug, um zu Überleben arbeitet sie als Gebrauchsgrafikerin. Sie notiert "Ende meiner realistischen Periode". Und „Ich habe mich getarnt. Eine Frau als Gebrauchsgrafikerin: Die macht Blümchen.“  Später war sie lang fast vergessen, hat aber immer weiter experimentiert. Wieviele Leben, selbst von Überlebenden, tief eingerissen wurden durch diese verfluchten 12 Jahre.




1947, als ihre Kunst zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wieder in einer Einzelausstellung präsentiert wurde, zeichnete sie für den Almanach der Galerie Rosen statt einer Vita einfach eine krakelige Linie und schrieb darunter:
„Das ist mein Lebenslauf – er fing mal an und hörte noch nicht auf.“ 
https://www.berlinischegalerie.de/ausstellungen-berlin/aktuell/jeanne-mammen/jeanne-mammen-die-beobachterin/aeusserlicher-kurzbericht/

 
L’art pour L’art
Das Schwirren eines aufgeschreckten Sperlings
begeistert Korf zu einem Kunstgebilde,
das nur aus Blicken, Mienen und Geberden
besteht. Man kommt mit Apparaten,
es aufzunehmen; doch v. Korf ‚entsinnt sich
des Werks nicht mehr‘, entsinnt sich keines Werks mehr
anläßlich eines ‚aufgeregten Sperlings‘.

Christian Morgenstern 1932


Anmutig und herb.
Kurt Tucholsky über J.M.


The Square ein dänischer Film von Ruben Östlund mit Claes Bang (dänisch für Klaus Knall?) in der Hauptrolle. "hm ja durchwachsen, schlechte synchro, mal so mal so, mal platt, mal harter toback, mal gut, recht böser humor" schrieb ein Bekannter. Ich fand ein langer Film, toll photographiert, nicht langweilig, oft überraschend, manchmal überdeutlich und die Schlußsequenz macht klar, was bis dahin dunkel blieb. Ich bin froh, dass ich den Film gesehen habe und Claes Bang ist sehr cool.


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