Mittwoch, 11. Oktober 2017

BLADERUNNER

Unter vielem anderem, der schönste, aufwühlendste Filmtod aller meiner Zeiten.

Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkel, nahe dem Thannhäuser-Tor. All diese Momente werden verloren sein... in der Zeit, so wie... Tränen im Regen. Zeit zu sterben.

Was für ein herrlicher, herzzerreißender, aufwühlender Film! 
Ich habe alle Schnittversionen gesehen, die mit dem kruden Happy-End, die mittlere gemäßigte und die wirklich gute, ich habe alle geliebt. 
Eine Zukunft, die ich fürchte und begreife, Leute, Menschen und Androiden, die ich verstehe. Bilder, die mich geprägt haben. Nicht nur mich, sondern nahezu alle Sci-Fi Filmer nach ihm, nach Ridley Scott. 

Wir wußten nicht, wieviel Zeit uns noch bleibt. Aber egal, wer tut das schon.

Wenige Worte, schwärzliche, gräuliche Bilder, die in mein Langzeitgedächtnis einegespeichert sind. Dauerregen, Schirme mit beleuchteten Stielen, großflächige digitale Werbung allüberall, tausende Händler für jedes erdenkliche Bedürfnis, alles ist möglich, nichts ist freundlich, ein Mann stirbt im Regen. Weint er, oder sind es doch nur Wassertropfen? Eine Taube kommentiert flatternd seinen Tod. Das Gesicht von Harrison Ford, außerordentlich gewöhnlich, und sich dadurch jeder Interpretation hingebend. Ein wahrer Jedermann durchlebt eine große Tragödie. Und Daryl Hannah, Sean Young, Edward James Olmos, William Sanderson. 
Ein Einhorn, geträumt und als Origami. Traum und/oder Wahrheit. Hoffnung oder keine?

 
Rutger Hauer, ein durchschnittlicher holländischer Spieler, überschreitet, überspringt seine Möglichkeiten, gelangt durch glücklichste Umstände in die Liga der Erinnerbaren, derer, die wir von nun an für immer kennen werden.
Eine beachtliche Erfahrung, wenn man in Furcht leben muss... so ist es wenn man ein Sklave ist! 


Das Licht, das doppelt so hell brennt, brennt eben nur halb so lang. 

4 Kommentare:

  1. Wahr. Jedes Wort.
    Aber das war November 2019.
    2049 haben wir es mit Ryan Gosling zu tun.
    Ich fürchte mich ein wenig deswegen.
    Auch wenn ich Villeneuve gerne vertrauen würde...

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  2. Geht mir genauso. Ich warte, bis ich ijn in OV sehen kann in Berlin und gehe in Begleitung.

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  3. Scott hat jetzt die Frage beantwortet ob Deckard ein Nexus-7 Replikant ist. Ich mag die Antwort nicht, allein schon deswegen, weil sie eine ist.
    Ich bin verärgert, dass er das getan hat.
    Philip Kindred Dicks Fragen sind andere... was ist ein Mensch? Was macht ihn dazu? Und wie definieren Menschen jemanden als ihresgleichen, als menschlich?

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  4. Er hat die Frage beantwortet? Warum nur? Was für ein Fehlgriff.

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