Montag, 3. April 2017

Moses ist auch so ein schwieriger Punkt


Ich finde mich immer noch tief eingebuddelt in die Bibel. Ein immenser Sog geht von diesem Buch auf mich aus. Dies ist meine Mythologie, jede dieser Geschichten wirkt bis in meine Zeit, in mein Leben hinein. Ein hallendes Echo aus Zeiten lange vor mir, ein Schatten der auf mir liegt, der ich doch Atheist bin. Wir alle, Juden, Christen, Muslime & Abtrünnige tragen diese Geschichten in unserem zutiefst verstrittenen Unterbewußtsein. Manche rühren mein Herz, andere lassen es erstarren.
 
Moses von Michelangelo Buonarroti, Grab von Julius II, San Pietro in Vincoli, Rom
 
Ein einsamer Gott schenkt einem Volk, dass er sich unter mehreren möglichen Völkern als sein bevorzugtes ausgesucht hat,  ein ziemlich großes Stück Land. Sie müssen Vieles erleiden, bevor sie das Land erreichen,  Hungersnot, Fronarbeit, Tötung der männlichen Kinder in Ägypten, vierzig Jahre Wanderung durch die Wüste, aber nun sind sie sicher, dass alles gut werden wird. Sie erreichen das versprochene Land, nur leider wohnen dort dummerweise schon andere Völker. Was folgt ist eine Landnahme voll wunderbarster Geschichten und blutiger Attacken, überdeckt von einer dicken Schicht roher Gewalt und selbstgerechter arroganter Fühllosigkeit.
 
(5. Mose 21,18-21)
Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold. So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe.
 
(4. Mose 31,14-15)
Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres, die Hauptleute über tausend und über hundert, die aus dem Feldzug kamen, und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?

(4. Mose 31,17-18)
So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben.

(5. Mose 20, 10-18)
Wenn du vor eine Stadt ziehst, um sie anzugreifen, dann sollst du ihr zunächst eine friedliche Einigung vorschlagen. Nimmt sie die friedliche Einigung an und öffnet dir die Tore, dann soll die gesamte Bevölkerung, die du dort vorfindest, zum Frondienst verpflichtet und dir untertan sein. Lehnt sie eine friedliche Einigung mit dir ab und will sich mit dir im Kampf messen, dann darfst du sie belagern. Wenn der Herr, dein Gott, sie in deine Gewalt gibt, sollst du alle männlichen Personen mit scharfem Schwert erschlagen. Die Frauen aber, die Kinder und Greise, das Vieh und alles, was sich sonst in der Stadt befindet, alles, was sich darin plündern lässt, darfst du dir als Beute nehmen. Was du bei deinen Feinden geplündert hast, darfst du verzehren; denn der Herr, dein Gott, hat es dir geschenkt. So sollst du mit allen Städten verfahren, die sehr weit von dir entfernt liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören. Aus den Städten dieser Völker jedoch, die der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, darfst du nichts, was Atem hat, am Leben lassen. Vielmehr sollst du die Hetiter und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, Hiwiter und Jebusiter der Vernichtung weihen, so wie es der Herr, dein Gott, dir zur Pflicht gemacht hat,damit sie euch nicht lehren, alle Gräuel nachzuahmen, die sie begingen, wenn sie ihren Göttern dienten, und ihr nicht gegen den Herrn, euren Gott, sündigt.

(5. Mose 7, l-3)
Wenn dich der Herr, dein Gott, ins Land bringet, darein du kommen wirst, dasselbe einzunehmen, und ausrottest viele Völker vor dir her, die Hethiter, Girgasiter, Amoriter, Kananiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind denn du: Und wenn sie der Herr, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du sie verbannen, dass du keinen Bund mit ihnen machest, noch ihnen Gunst erzeigest. Und sollst dich mit ihnen nicht befreunden: eure Töchter sollt ihr nicht geben ihren Söhnen, und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen euren Söhnen.

(5. Mose 32, 42)
Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen, von dem entblößten Haupt des Feindes.

(5. Mose 6, 10 -11)
Dann wird er dir geben, große, schöne Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser alles Guten voll, die du nicht gefüllt hast, und gemeißelte Brunnen, die du nicht gehauen hast, und Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast; und du wirst essen und satt werden.

(3. Mose 24,16)
Wer des HERRN Namen lästert, der soll des Todes sterben;
die ganze Gemeinde soll ihn steinigen.
Ob Fremdling oder Einheimischer,
wer den Namen lästert, soll sterben.

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