KROATIEN - SÜDDALMATIEN - ZAOSTROG
Erster Spaziergang am Mittelmeer
Es ist heiß, sehr heiß
und doch blüht und gedeiht es links und rechts und oben und unten. Üppig.
Palme mit Traube
Sehr dicke Traube. Datteln?
Aloe Vera, harte Pflanze für weiche Haut.
Alien Vera
Lonesome Vera
Tamariske mit Kirche
Krumpelige Vater & Mutter Steinblüher
Aufrechtes Kind Steinblüher
Kippende Kletter-Kakteen
Hübsch.
Auch hübsch. Klebrig.
Oleander
???
???????
Ziertabak
Granatapfel unreif
Bougainvillea
Und auch Pinien, Zypressen, Zitronen, Pfirsiche, Feigen, Königskerzen, Rosmarin, Minze, Melonen, Olivenbäume und Schierling...
DER REGEN IM PINIENHAIN
Schweige. Auf der Schwelle
des Waldes höre ich
die menschlichen Worte nicht,
die du sagst. Aber ich höre
neue Worte;
die von weit entfernten Tropfen und Blättern erzählen.
Höre. Es regnet
aus zerrissenen Wolken.
Es regnet
auf salzige, trockene
Tamarisken,
Es regnet
auf die schuppigen und stacheligen Pinien;
Es regnet
auf die göttliche Myrthe,
auf die unzähligen Blüten des leuchtenden Ginsters,
auf Wacholder voller duftenden Beeren,
Es regnet
auf unsere waldesgleichen Gesichter,
Es regnet
auf unsere bloßen Hände,
auf unser leichtes Gewand,
auf die reinen Gedanken,
die den neuen Geist erwachen lassen,
auf das schöne Märchen,
das gestern dich verzauberte, das heute mich verzaubert.
Oh Ermione.
des Waldes höre ich
die menschlichen Worte nicht,
die du sagst. Aber ich höre
neue Worte;
die von weit entfernten Tropfen und Blättern erzählen.
Höre. Es regnet
aus zerrissenen Wolken.
Es regnet
auf salzige, trockene
Tamarisken,
Es regnet
auf die schuppigen und stacheligen Pinien;
Es regnet
auf die göttliche Myrthe,
auf die unzähligen Blüten des leuchtenden Ginsters,
auf Wacholder voller duftenden Beeren,
Es regnet
auf unsere waldesgleichen Gesichter,
Es regnet
auf unsere bloßen Hände,
auf unser leichtes Gewand,
auf die reinen Gedanken,
die den neuen Geist erwachen lassen,
auf das schöne Märchen,
das gestern dich verzauberte, das heute mich verzaubert.
Oh Ermione.
Hörst du? Der Regen fällt,
auf das verlassene Grün, Mit einem endlosen, wechselnden Plätschern in der Luft, je nachdem ob das Laub dichter ist oder weniger dicht. Höre. Es antwortet auf den Regen der Gesang der Zikaden, die sich weder durch südliches Rauschen noch durch den grauen Himmel abschrecken lassen. Und die Pinie erklingt und die Myrte erklingt anders und der Wacholder wieder anders, verschiedene Instrumente unter unzähligen Fingerschlägen. Und verschlungen sind wir im Waldgeist, eines Baumes gleich lebend; Und dein nasses Gesicht gleicht einem von Regentropfen bespicktem Blatt, und deine Haare verbreiten den Duft leuchtendes Ginsters, ich du Nymphe des Waldes, die du den Namen Ermione trägst |
Höre, höre. Der Ton
der luftigen Zikaden wird nach und nach dumpfer unter heftigerem Regen; aber ein Gesang mischt sich ein der rauer ist und von dort hinten kommt, aus feuchten verborgenen Schatten. Dumpfer und schwächer werdend verklingt er. Nur eine Note schwingt noch und verklingt, blüht wieder auf, schwingt und verklingt. Man hört das Rauschen der Wellen nicht. Jetzt hört man auf allen Blättern den silbernen Regen prasseln, der wäscht, und das Prasseln das sich im dichter oder weniger dichten Laub verändert. Höre. Die Tochter der Lüfte schweigt, die Tochter der Erde jedoch, die Unke, singt im entfernten Schatten! Wo nur – wo? Und der Regen fällt auf deine Wimpern, Ermione! |
Er benetzt deine schwarzen Wimpern,
als weintest du aus Freude; einem Baum entsprungen scheinst du. Und das ganze Leben in uns ist jung und frisch, und das Herz wie eine unberührte Frucht, deine Augen gleichen Quellen in der Wiese, deine Zähne bitt’ren Mandeln. Eng umschlungen oder gelöst wandeln wir durch das Dickicht. Fast umschlingt das kräft’ge Grün uns’re Knöchel, rankt sich um uns’re Knie wo nur – wo? Es regnet auf unsere waldesgleichen Gesichter, es regnet auf unsere bloßen Hände, auf unser leichtes Gewand, auf die reinen Gedanken, die den neuen Geist erwachen lassen, auf das schöne Märchen, das gestern dich verzauberte, das heute mich verzaubert. Oh Ermione. |
Gabriele d'annunzio