Herbert Tobias
The Berlin-Party is over, 1961
The Berlin-Party is over, 1961
The Berlin-Party is over, Berlin 1961
© Berlinische Galerie / VG Bild-Kunst, Bonn 2008
Von der Website der Berlinischen Galerie:
Herbert Tobias wird 1924 in Dessau geboren. Er wächst in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf und beginnt schon als Kind zu fotografieren. Sein Berufswunsch, Schauspieler zu werden, bleibt nach dem frühen Tod des Vaters 1936 zunächst unerfüllt. Stattdessen absolviert er eine Landvermesserlehre. 1942 erfolgt die Einberufung zum Kriegsdienst. An der Ostfront entstehen erste Fotografien von beeindruckender künstlerische Reife. Nach dem Krieg besucht Tobias für ein Jahr eine Schauspielschule, um anschließend mit einem Tournee-Theater durch die Provinz zu tingeln. Ende der vierziger Jahre hat er sein coming out. 1951 zieht er mit seinem Freund nach Paris, wo er zeitweise für den bekannten Modefotografen Willy Maywald arbeitet und erstmals eigene Bilder veröffentlicht. 1953 kehrt er nach Deutschland zurück. Der Sieg im Titelseiten-Wettbewerb der Frankfurter Illustrierten macht ihn schlagartig bekannt. 1954 zieht er nach Berlin, wo er seine beruflich erfolgreichsten Jahre verlebt. Tobias arbeitet für angesehene Modehäuser und verschiedene Zeitschriften. Daneben entstehen zahlreiche freie Arbeiten, darunter Stadtansichten, Prominentenportraits und vor allem Männerbildnisse. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere bricht er aus, versucht sich erneut als Schauspieler und Sänger, findet mit seinem unsteten, erotomanischen und von Drogenexzessen durchzogenen Leben aber kaum mehr Anschluss an die Gesellschaft. 1969 geht er nach Hamburg, gestaltet Plattencover für diverse Firmen und arbeitet für Homosexuellen-Magazine. Eine Ausstellung 1981 in der Berliner Galerie Nagel, für die Tobias seine Bilder der fünfziger und sechziger Jahre neu abzieht, leitet die Wiederentdeckung des Fotografen ein. Ein geplantes und schon weit gediehenes Buchprojekt kann Tobias nicht mehr realisieren.
Nachhilfe-Unterricht, Berlin 1960
© Berlinische Galerie / VG Bild-Kunst, Bonn, 2008
Es schwebt ein Verhängnis um alle körperliche und geistige Auszeichnung; die Art Verhängnis, die in der ganzen Geschichte den schwankenden Schritten der Könige auf dem Fuße zu folgen scheint. Es ist besser, sich nicht von seinen Genossen zu unterscheiden. Die Häßlichen und die Dummen sind in dieser Welt am besten daran. Sie können behaglich dasitzen und sorglos dem Spiel zuschauen. Wenn sie nichts von Siegen wissen, so ist ihnen dafür auch erspart, Niederlagen kennen zu lernen. Sie leben, wie wir alle leben sollten: sorglos, gleichgültig und ohne Unruhe. Sie bringen über andere kein Verderben und empfangen es auch nicht aus fremden Händen.
Oscar Wilde Das Bildnis des Dorian Gray
Übersetzt von Hedwig Lachmann und Gustav Landauer
herbert tobias with his cat, 1962
photographed by peter h. fürst
Es schwebt ein Verhängnis um alle körperliche und geistige Auszeichnung; die Art Verhängnis, die in der ganzen Geschichte den schwankenden Schritten der Könige auf dem Fuße zu folgen scheint. Es ist besser, sich nicht von seinen Genossen zu unterscheiden. Die Häßlichen und die Dummen sind in dieser Welt am besten daran. Sie können behaglich dasitzen und sorglos dem Spiel zuschauen. Wenn sie nichts von Siegen wissen, so ist ihnen dafür auch erspart, Niederlagen kennen zu lernen. Sie leben, wie wir alle leben sollten: sorglos, gleichgültig und ohne Unruhe. Sie bringen über andere kein Verderben und empfangen es auch nicht aus fremden Händen.
Oscar Wilde Das Bildnis des Dorian Gray
Übersetzt von Hedwig Lachmann und Gustav Landauer
herbert tobias with his cat, 1962
photographed by peter h. fürst
In memoriam an einen wunderbaren, unvergesslichen, Menschen: Peter, Berlin 1957, © Berlinische Galerie / VG Bild-Kunst, Bonn.
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