Sankt Dionysius Geköpft, 17. Jahrhundert, Anonymer Künstler
Um 250 unserer Zeitrechnung soll Dionysius oder, wie ihn die Franzosen nennen, Denis, Bischof von Rom gewesen sein. Der dortige Statthalter des römischen Kaisers Valerian ließ ihn, zusammen mit zwei seiner Kollegen, im Zuge der achten Welle der Christenverfolgung Roms, köpfen.
Wandgemälde am Place du Pantheon
Die Hinrichtung fand am Montmatre, dem Märtyrerberg oder vielleicht auch Berg des Merkur und Mars, in Paris statt und danach hob Dennis, Denys oder Dionysius seinen Kopf auf, wusch ihn in einem nahen Bach ab und lief, die ganze Zeit betend, sechs Kilometer bis zur Vicus Catulliacus, heute Rue St. Denis, zu der Stelle an der er begraben werden wollte. Am Ort seines Grabes steht jetzt die Basilika St. Denis, die Grabeskirche der französischen Könige.
Bei der Gestaltung von Heiligenfiguren standen die Künstler vor einem Problem, wohin mit dem Heiligenschein? Weglassen? Ihn am Kopf belassen? Oder ihn über dem blutenden Hals schweben zu lassen? Manchmal haben sie das Halo einfach ganz weggelassen und ihn nur mit Bischfsmütze bekleidet. Außerdem gab es noch einen Streit zwischen der Kathedrale von Notre Dame und der Abtei von Saint Denis, die letzteren behaupteten im Besitz seines ganzen Körpers zu sein, während die anderen sagten, der Henker hätte nur seine Schädelplatte abgetrennt, die nun in ihrem Besitz wäre.
Teil der Fassade von Notre Dame in Paris
Sankt Dionysius kann helfen bei Kopfschmerzen. Da hatte jemand Humor. Aber auch bei Tollwut, Gewissensunruhe, Hundebissen, Syphillis.
Sein Tag ist der 9. Oktober - Donisl nass - Winter nass oder Regen an St. Dionys - viel Regen und Schnee im Winter gewiss.
In einem kleinen Park in Montmartre - da, wo er losgelaufen oder sein Haupt gewaschen haben soll - steht auch eine Skulptur von St. Denis.
AntwortenLöschenEin Foto hier:
https://www.parisianist.com/assets/img/articles/charms-of-montmartre-walking-tour/fr/montmartreciti9.jpg
Da schaut ganz ungerührt, so als hätte er seinen Kopf nur abgenommen, um genauer gucken zu können.
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