Manchmal stößt man auf eine Geschichte, wie diese hier, und wird unerwartet erschüttert.
Riga. Ich war nur kurz in dieser Stadt. Ihre jüdische Geschichte ist nahezu ausgelöscht.
Die alte große Synagoge abgebrannt, mitsamt der in ihr eingesperrten Gläubigen.
1941 hat man 959 jüdische Berliner in Züge verfrachtet, sie nach Lettland verfrachtet und
dort die meisten von ihnen erschossen und im Wald von Rumbala, unweit von Riga, verscharrt.
dort die meisten von ihnen erschossen und im Wald von Rumbala, unweit von Riga, verscharrt.
Als das "Kriegsglück" sich wendete, grub man die Leichen aus und verbrannte sie.
Wer hat die Sammelbefehle in Berlin geschrieben?
Wer hat die Sammlung in Berlin organisiert?
Wer hat den Zug nach Lettland gefahren?
Wer hat das Ausladen in Lettland organisiert?
Wer hat geschossen?
Wer hat die Toten im Wald von Rumbala vergraben?
Wer hat sie postmortem verbrannt?
Wiki sagt:
Im Wald von Rumbula wurden während des Holocaust etwa 27.500 Juden umgebracht. Die Massenerschießungen erfolgten an nur zwei Tagen, dem 30. November und dem 8. Dezember 1941. Bei den Opfern handelte sich um lettische Juden aus dem Ghetto Riga und 1.053 deutsche Juden, die am 27. November 1941 von Berlin aus deportiert worden waren; sie wurden nach dreitägigem Transport sofort nach ihrer Ankunft in Riga erschossen.
Im Wald von Rumbula wurden während des Holocaust etwa 27.500 Juden umgebracht. Die Massenerschießungen erfolgten an nur zwei Tagen, dem 30. November und dem 8. Dezember 1941. Bei den Opfern handelte sich um lettische Juden aus dem Ghetto Riga und 1.053 deutsche Juden, die am 27. November 1941 von Berlin aus deportiert worden waren; sie wurden nach dreitägigem Transport sofort nach ihrer Ankunft in Riga erschossen.
DAS LIED VON RUMBALA
Dicht vor den Augen des Waldes geh ich,
Die Wimpern der Kiefern streifen die Schulter.
Es seufzt ein weicher Erdhöcker unter dem Schritt
Dies sind die einzigen Geräusche,
Und ich bleibe stehen,
Daß kein einziges mehr bleibt.
Und kann den Damm nicht mehr halten,
Den der Blick gebrochen.
Schreierfüllter Wald,
Schreierfüllter Wald.
Es schreien die auf den Kiefernstämmen erstarrten Schauer
Die vor Entsetzen rauh gewordene Borke.
Es schreien die über den lebendig Begrabenen aufgehäuften Hügel
Die noch bis zum Morgengrauen sich regenden Erdhöcker.
Mein Puls hämmert
Und diesen Wald zu schlagen
im Namen der Birken, die übermorgen wachsen,
im Namen der Kinder, die übermorgen kommen,
im Namen der Lippen, die nicht schreien wollen,
im Namen der Namen, die nicht sterben wollen.
Und dem Wald ins Angesicht
Schreie ich es selber nun:
So einen Wald wie dich darf es heute nicht geben!
Wie ein grüner Krater umschließt mich der Wald,
Eine grüne, zornige Stimme durchfährt mich wie ein Stromschlag
Du sollst nicht vor meinen Augen promenieren!
Du sollst dich nicht an meinen Wimpern ergötzen!
Du sollst dich nicht mit meinen Höckern begnügen!
Damit nicht alle Wälder der Erde so sind wie ich,
Stehe ich hier in Rumbula als ein Schrei,
Ein grünlicher Krater des Grauens zwischen den Feldern.
Ein jeder, der in mich einen Fuß gesetzt
Wird zu meiner Zunge,
Meiner Flamme.
Sei in mir gewesen – Und schrei!
Ojars Vacietis
Die Wimpern der Kiefern streifen die Schulter.
Es seufzt ein weicher Erdhöcker unter dem Schritt
Dies sind die einzigen Geräusche,
Und ich bleibe stehen,
Daß kein einziges mehr bleibt.
Und kann den Damm nicht mehr halten,
Den der Blick gebrochen.
Schreierfüllter Wald,
Schreierfüllter Wald.
Es schreien die auf den Kiefernstämmen erstarrten Schauer
Die vor Entsetzen rauh gewordene Borke.
Es schreien die über den lebendig Begrabenen aufgehäuften Hügel
Die noch bis zum Morgengrauen sich regenden Erdhöcker.
Mein Puls hämmert
Und diesen Wald zu schlagen
im Namen der Birken, die übermorgen wachsen,
im Namen der Kinder, die übermorgen kommen,
im Namen der Lippen, die nicht schreien wollen,
im Namen der Namen, die nicht sterben wollen.
Und dem Wald ins Angesicht
Schreie ich es selber nun:
So einen Wald wie dich darf es heute nicht geben!
Wie ein grüner Krater umschließt mich der Wald,
Eine grüne, zornige Stimme durchfährt mich wie ein Stromschlag
Du sollst nicht vor meinen Augen promenieren!
Du sollst dich nicht an meinen Wimpern ergötzen!
Du sollst dich nicht mit meinen Höckern begnügen!
Damit nicht alle Wälder der Erde so sind wie ich,
Stehe ich hier in Rumbula als ein Schrei,
Ein grünlicher Krater des Grauens zwischen den Feldern.
Ein jeder, der in mich einen Fuß gesetzt
Wird zu meiner Zunge,
Meiner Flamme.
Sei in mir gewesen – Und schrei!
Ojars Vacietis
Transport 19.10.1942 Berlin
Ziel der dreitägigen Fahrt war das etwa eintausend Kilometer entfernte Ghetto in Riga. Man kann davon ausgehen, das die meisten der Menschen nachdem sie durch die Gestapo aus ihrern Wohnungen abgeholt worden waren, in das Berliner Sammellager Große Hamburger Straße 26 gebracht wurden. In dem Sonderzug befanden sich zudem 140 Kinder im Alter bis zu zehn Jahren, so auch der Knabe Gert Rosenthal (geb. 26. Juli 1932), (Bruder des späteren Entertainers Hans Rosenthal), der als Vollwaise in dem – mit diesem Transport aufgelösten – Jüdischen Kinderheim an der Schönhauser Allee 162 gewohnt hatte.
Auf der handschriftlichen Titelseite der Liste steht am unteren Ende groß der Vermerk „Welle 34“, wobei eine „Welle“ die Bezeichnung für mehrere unmittelbar aufeinanderfolgende Transporte war, in diesem Fall aber nur für den Transport am 19. Oktober 1942 galt. Die Liste wurde von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), Staatspolizeileitstelle Berlin, an die Vermögensverwertungsstelle des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg gesandt; der zugehörige Begleitbrief ist auf den 23. Oktober 1942 datiert – den Tag nach dem Todestag der überwältigenden Mehrheit der am 19. Oktober nach Riga Deportierten. Das Geschäftszeichen lautet „Stapo IV C 3 -J.E.-“, und letztere Abkürzung ist vermutlich als „Juden-Evakuierung“ aufzulösen, da als Betreff angegeben ist: „Evakuierte Juden.“ Die Unterschrift ist unleserlich. Dem Brief beigefügt sei „eine Transportliste über diejenigen Juden, deren Vermögen im Rahmen der Abschiebung durch Einziehung dem Reiche angefallen ist.“ Das Vermögen sei „teils verfallen, teils durch Einziehung auf das Deutsche Reich übergegangen.“ Die entsprechenden „Vermögenserklärungen“ seien gleichzeitig beigefügt, heißt es abschließend.
Am 22. Oktober 1942 erreichte der Berliner Transport den Bahnhof Skirotava etwa 8 km südöstlich von Riga. Obwohl in diesem Zug 264 Menschen, zwischen 16 und 40 Jahre alt waren, wurden bei der nach ihrer Ankunft vorgenommenen Selektierung nur 81 Männer mit handwerklichen Berufen ausgesucht und anschließend sofort am Bahnhofsgelände zum Entladen von Kohlenwaggons eingesetzt. Anschließend wurden sie verschiedenen Arbeitskommandos, darunter einem Schlachthof, zugeteilt. Nur 17 von ihnen überlebten den Krieg. Alle anderen Insassen des Transports wurden sofort nach der Ankunft in die umliegenden Wälder gebracht und dort an Gruben ermordet.“
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