Donnerstag, 3. Mai 2012

Lavinia Fontana


Lavinia Fontana 
Bologna 1552 - Rom 1614
Tochter des Malers Prospero Fontana, verheiratet mit Paolo Zappi, der seine eigene Karriere aufgab und die Hausarbeit übernahm und manchmal die Bildhintergründe malte, um ihr mehr Zeit zum Arbeiten zu ermöglichen. Sie gebar 11 Kinder, von denen nur drei überlebten.

Lavinia Fontana, Das Wolfmädchen Antonietta Gonsalus, im Musée du Chateau in Blois

Ulisse Aldrovandi, 1522 - 1605, italienischer Naturforscher, aus
"Monstrorum historia cum Paralipomenis historiae omnium animalium"

Lavinia Fontana, 1577, Selbstporträt am Spinett, Academia Nazionale di San Luca in Rome

Lavinia Fontana, 1583, Neugeborenes Baby in einer Krippe

Die Nektartropfen

 

Als Minerva, jenen Liebling,
Den Prometheus, zu begünst'gen,
Eine volle Nektarschale
Von dem Himmel niederbrachte,
Seine Menschen zu beglücken
Und den Trieb zu holden Künsten
Ihrem Busen einzuflößen,
Eilte sie mit schnellen Füßen,
Dass sie Jupiter nicht sähe;
Und die goldne Schale schwankte,
Und es fielen wenig Tropfen
Auf den grünen Boden nieder.
 
   Emsig waren drauf die Bienen
Hinterher und saugten fleißig;
Kam der Schmetterling geschäftig,
Auch ein Tröpfchen zu erhaschen;
Selbst die ungestalte Spinne
Kroch herbei und sog gewaltig.
   Glücklich haben sie gekostet,
Sie und andre zarte Tierchen!
Denn sie teilen mit dem Menschen
Nun das schönste Glück, die Kunst.

Johann Wolfgang von Goethe 

1 Kommentar:

  1. Eine Biographie zum Staunen.
    Menschenbilder zum Staunen.
    Wie sie das Wolfsmädchen malt, ist so respektvoll, indem sie eben keine entsetzliche Kuriosität zeigt, sondern ein sehr weibliches weiches besonderes Mädchen sieht.
    Das Kind ist vom Wissen um seine Sterblichkeit vorgezeichnet.

    Am Goethe-Gedicht bewundere ich die Musik der Wörter im Rhythmus sprudelnder Atemlosigkeit.

    Danke!!

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