Der Film Ich, Daniel Blake mit Dave Johns als Daniel Blake und Hayley Squires als Katie, ist ein nachtschwarzes realistisches Märchen - es ist jetzt und als sie dann gestorben sind - die Art von Nachtschwarz bei der man aus Angst singen muß.
Daniel ist ein verwitwter Schreiner, der nach einem Herzinfarkt von einem Arzt mitgeteilt bekommt, dass er längere Zeit lang nicht wird arbeiten dürfen. Das Sozialamt hat aber die Überprüfung der Arbeitsunfähigkeit an eine amerikanische Firma "outgesourced", die ihn als arbeitsfähig einstuft. (Die unter Schwarzbild laufende Befragung durch eine Gesundheitsfürsorge-Mitarbeiterin ist erstklassige Comedy.) So steht er tropfnass und frierend zwischen Regen und Traufe und gerät immer tiefer in die Reißmühlen der Bürokratie, der durchgeregelten auswegslosen Unmenschlichkeit. Er kämpft, er reißt Witze, er hilft anderen, er versucht den Aufstand, er unterliegt. Sehr viele hilfsbereite, reizende Leute begegnen ihm, aber das hilft gar nichts. Es gibt keine Lösungen, niemand ist wirklich schuld, die vollständige Entfremdung zwischen Staat und Bürger ist unüberwindbar.
Ich habe geweint, aber nicht aus Sentimentalität. Wenn ich über Armut nicht mehr weine, sollte ich mir wahrscheinlich einen Strick nehmen. Und dann noch Armut in unseren reichen Ländern. Wir haben keine Ausrede. Wenn hier Menschen hungern, ist es auch unser Verschulden.
Heute nachmittag war ich in der Suppenküche in Pankow und habe lauter Daniel Blakes gesehen. Manche sind Trinker, Junkies und völlig verwahrlost, manche bemühen sich ihre äußere Erscheinung so akkurat wie irgend möglich zu halten. Alle sind arm.
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Wiki definiert Armut so:
Armut bezeichnet primär die mangelnde Befriedigung der Grundbedürfnisse nach Kleidung, Nahrung, Wohnung und Erhaltung des Lebens. Im weiteren und übertragenen Sinn ist Armut allgemein ein Mangel.
und
Die Herkunft des zugrundeliegenden Adjektivs arm ist zwar umstritten, wird aber mehrheitlich auf die germanische Wurzel *arҍma- zurückgeführt, das "vereinsamt, verwaist, verlassen" bedeutet und mit griech. erḗmos (ἐρῆμος) „einsam“ in Verbindung gebracht wird.
Gewiss, der Film spielt in England, und ein deutscher Film dieser Leichtigkeit und gnadenlosen Härte ist unvorstellbar, aber was er über Alleingelassenwerden in höchster Not, durch Ämter, Paragraphen, den STAAT, der doch uns allen dienen sollte, erzählt ist unerträglich und wahr. Kapitalismuskritik, ich wage mich kaum das Wort zu verwenden, aber es trifft genau. Was können wir tun?
Zitat aus der Kritik in der Süddeutschen: Wenn man der Arbeiterklasse ein filmisches Denkmal errichten wollte - so sähe es aus.
Freigabebescheinigung
FSK FREIWILLIGE SELBSTKONTROLLE DER FILMWIRTSCHAFT GmbH
Prüf-Nr.: 163356/K Kino
Der Film Ich, Daniel Blake
FSK FREIWILLIGE SELBSTKONTROLLE DER FILMWIRTSCHAFT GmbH
Prüf-Nr.: 163356/K Kino
Der Film Ich, Daniel Blake
Originaltitel I, DANIEL BLAKE
Verleiher Prokino Filmverleih GmbH, München
Herstellungsland GB
Herstellungsjahr 2016
Verleiher Prokino Filmverleih GmbH, München
Herstellungsland GB
Herstellungsjahr 2016
Laufzeit 24fps: 100:32 25fps: 096:31
wurde im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden von der FSK Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH nach § 11 i.V.m.§ 14 JuSchG geprüft. Die Prüfung hatte das Ergebnis, dass der Film zur öffentlichen Vorführung für die Altersstufe an allen Tagen des Jahres (einschließlich der gesetzlich geschützten Stillen Feiertage)freigegeben werden kann.
„Freigegeben ab 6 (sechs) Jahren“
Wiesbaden, den 24.10.2016
wurde im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden von der FSK Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH nach § 11 i.V.m.§ 14 JuSchG geprüft. Die Prüfung hatte das Ergebnis, dass der Film zur öffentlichen Vorführung für die Altersstufe an allen Tagen des Jahres (einschließlich der gesetzlich geschützten Stillen Feiertage)freigegeben werden kann.
„Freigegeben ab 6 (sechs) Jahren“
Wiesbaden, den 24.10.2016
http://www.sueddeutsche.de/kultur/neu-im-kino-ich-daniel-blake-ist-eine-bittere-anklage-gegen-den-britischen-sozialstaat-1.3262567