Samstag, 17. August 2019

Marillenknödel



Ich bin satt!
Meine Oma in Wien geboren, verließ die Stadt mit 20, lebte in vielen Ländern und viele Jahre in Berlin, blieb doch Wienerin, mit dem entsprechend weichen Dialekt, dem Charm, der Schnoddrigkeit und einer phantastischen Begabung für Mehlspeisen. Buchteln mit Bowiddeln oder Powideln (?) Kaiserschmarrn, Topfenpallatschinken und, die Krönung: Marillenknödel. 12 konnte ich davon verschlingen im zarten Alter von sechs.
Meine Mutter konnte sie bereiten und meine Nenntanten und jetzt auch ich. 
Ich bin stolz!
Das Rezept ist leicht anders, als das meiner Großmutter und stammt von Claudias Genusswerkstatt, einem wunderbaren Kochblog. Danke Claudia!
Ich bin dankbar!
https://claudiasgenusswerkstatt.com/

CLAUDIAS REZEPT:

Für die Klösse:
350 g mehlige Erdäpfel
1 Bioei
1 Bioeidotter
60g Butter
250g Topfen (20%) abgetropft
1 Prise Salz
50g Weizengries
200g Mehl (Universal)
1 EL Vanillezucker 
(Claudias Vanillezucker ist selbsgemacht.)

Mehl zum Ausarbeiten
12-15 Marillen
je 1 Stk. Würfelzucker, kurz in Marzipanlikör oder Rum getränkt, statt dem Kern für die Marillen
(Den Alkohol habe ich weggelassen.)

Die Erdäpfel in der Schale weich kochen. Abgießen und noch heiß schälen. Sofort durch die Erdäpfelpresse drücken und etwas abkühlen lassen.
Mit dem Ei, dem Dotter, der zimmerwarmen Butter, dem relativ trockenen Topfen, Salz, Grieß, Mehl und Vanillezucker rasch zu einem glatten Teig verarbeiten.
Den Teig mit Folie abdecken und ca. 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.
Marillen waschen, mit einem Kochlöffelstiel den Kern herausdrücken. Je 1 Stk. Würfelzucker kurz in Marzipanlikör tränken, Rum geht natürlich auch, und statt dem Kern in die Marille stecken.
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Rolle formen und diese in X Portionen teilen.
Die Marillen mit dem Teig umhüllen und mit bemehlten Händen zu Knödel formen.
Die Knödel in leicht gesalzenem, siedendem Wasser einlegen und bei geringer Hitze so lange kochen, bis die Knödel an die Oberfläche steigen.

Für die Butterbrösel:
200g Butter
180g Semmelbrösel
1 EL Kristallzucker
1 EL Vanillezucker 

Die Butter in einer großen Pfanne aufschäumen und die Brösel darin goldbraun rösten, Zucker und Vanillezucker dazugeben. Die Knödel aus dem Kochwasser heben (mit einem Lochschöpfer) und abgetropft in den Brösel wälzen. Mit Staubzucker bestreut servieren und genießen.
(Ich habe Zimt und Zucker vermischt.)
Als Getränk gab es schnöden Kaffee.
Guten Appetit! Essen! Geniessen! Mehr essen! Stöhnen! Verdauen!
Wir waren zu dritt. 3 Klösse sind übrig geblieben und wandern jetzt in einer Tupperdose durch Berlin.

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