Vorausgeschickt: ich inszeniere gerade ein französisches Stück in dem außerordentlich viel gegessen wird. Ich weiß nicht, ob euch schon mal aufgefallen ist, wie in Stücken und Filmen aus Frankreich wirklich und wahrhaftig gegessen wird, während Nahrungsaufnahme in deutschen Produktionen meist Mittel zu irgendeinem künstlerischen Zweck oder beiläufiges Nebenbei ist und in US-Produktionen von außerordentlich dünnen Darstellern undefinierte Salate auf Tellern hin- und hergeschoben werden und nach dem Geschiebe die Gabel im vagen Irgendwo zwischen Teller und Mund der zerbrechlichen, meist weiblichen, Darstellerin verharrt, während sie ihre Probleme besprechen.
Essen als notwendiges Übel, als Bedrohung des perfekten Körpers, als Genuss, als Bestandteil des Lebens oder sogar als Teil der menschlichen Kommunikation.
Gedankensprung nach Brandenburg.
Laut Aussage des Statistischen Bundesamtes lag die Einwohnerzahl von Senftenberg 2015 bei 24.625 Menschen. Da es jährlich weniger werden, mögen es jetzt vielleicht noch 23.000 sein. Der Braunkohlebergbau, Stolz und Ernährer dieser Gegend, ist verschwunden, die Umgestaltung zum Naherholungsgebiet noch in der Entwicklung.
Soweit das große Ganze, nun zum kleinen Persönlichen.
Auch wenn meine Theaterwohnung ein durchaus angenehme Küche vorweisen kann, möchte ich doch hin und wieder zwischen Probe und Probe nur schnell etwas essen gehen. Aber wo? Das Angebot ist überschaubar, ich, als verwöhnter Berliner, würde sagen, mit einem kurzen & kurzsichtigen Blick.
Fast immer verfügbar: zwei Dönerläden, ein asiatischer Imbiss, ein Grieche, ein Inder, der vermischt Asiatisches anbietet und der klassisch deutsch-irische Pub, halt der übliche globalisierte Fastfoodmansch. "Geraldine" die feine Konditorei öffnet um Eins und schließt um sechs Uhr, die andere Konditorei hat fettere, aber auch sehr gute Torten und beide servieren einen guten "Strammen Max". Im Reformhaus gibt es Fischsuppe, aber nur bis halb Drei, die schicke "Drogerie" ist ok, aber recht teuer für alle Tage, der tolle von Albanern geführte Italiener auch.
Alles hausgemacht! Heute um 13.00 beim Mittagstisch "Wild wie Sau", gibt es keine Bratkartoffeln, weil die Burger noch vorbereitet werden müssen und Eier für Schnitzel Hamburger Art sind auch keine mehr da. Aber ich könnte Sahnenudeln haben.
ABER! Aber REWE hat von 7 bis 24 Uhr geöffnet und ist gut sortiert.
Morgen bin ich wegen Schauspielerüberbeschäftigung probenfrei und also zuhause, dann gibt es selbstgemachtes Schnitzel mit Speckbohnen!
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