Es gibt Abende, an denen alles stimmt und die doch, für mich, nicht wirklich funktionieren.
Ein Mann, zu sechst, im panischen Hamsterkäfig. Ein Bühnenbild vom Feinsten, wabenartig gestapelte Räume, schiefwinklig, einander ähnelnd, die 80er grüßen. Die Spieler tragen perfekt funktionierende Ganzgesichtsmasken, die aber freie Bewegung des Mundes zulassen. Toller Effekt, und sicher schweißtreibend für die Darsteller. Sechs Männerdarsteller, von denen eine eine Frau ist, eine Erzählerin, Nele Rosetz, und ein weibliches Zwillingspaar, Laura Goldfarb und Lisa Quarg, dass sein Vorbild offensichtlich in Kubricks "Shining" hat. Perfekte Choreographie, für Momente sogar umwerfend, dazu kommt eine hochprofessionelle Sprachbehandlung in enormem Tempo.
Aber durchgehende gleichbleibende Geschwindigkeit läßt die Spieler einander im Laufe des Abends ähnlicher werden, "Alle Männer werden zu einem Mann", sie erschöpft die Ohren und Ironie ist, ein Kühlmittel für mein Herz. Ein wenig mehr Geduld, ein bisschen mehr zweifelnde Empathie wären hilfreich gewesen, denke ich. Man sollte vielleicht als Regisseur nicht darauf bestehen, dass man in jeder Minute schlauer ist, als die Figuren. Ein gefälltes Urteil, auch wenn es gerecht ist, erweckt irgendwie den Eindruck von kühlem Besserwissen. Eine Befragung, unsicher, gefährdet, läßt mich ein.
Das sind die Kafkaerzählungen, die ich erkannt habe:
Blumfeld, ein älterer Junggeselle
Der Bau
Schakale und Araber
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