Der Erste Ferientag.
Beginnt mit panischen Erledigungen, allerletztem Bürokram, Schuhen, die zum Schuster müssen, elf oder zwölf noch nötigen Anrufen, einem unaufschiebbaren lästigen Termin, einem Kurzeinkauf im Drogeriemarkt, einem Krankenhausbesuch und drei Umkehrern, weil ich was vergessen habe, unter anderem meinen Autoschlüssel.
Sonnencreme muß gekauft werden, eine Bluse gebügelt, die Route gegooglet, der Koffer gepackt, Kritiken gelesen, die Ersatzbrille gesucht, die Lieblingsnichte ins Auto geladen.
Berlins Luft ist stickig, als hätte man sich in angelutschten Fruchtbonbons gewälzt. Die alte Klimaanlage im Auto wälzt feuchtheiße Luft um und rum und alle anderen Verkehrsteilnehmer scheinen sich im Hitzerausch, allen Wissens über die Regeln des Strassenverkehrs entledigt zu haben.
Es staut. Die Hitze. Der Schweiß. Der Verkehr.
Nur die Nichte bleibt frisch und freudig.
Mit Staustandzeit, zwei Stunden Fahrt durch Brandenburg, die Landschaft wird flacher, der Verkehr dünner, die Luft sanfter.
Der Bauernhof wird erreicht. Die Koffer, Taschen und Tüten geschleppt und ausgepackt. Die Nichte besteigt ein Pferd und reitet von dannen. Ich sitze unter einer uralten Linde, Insekten lärmen, die Sonne sackt gemächlich, ich auch.
Der letzte Akt
1885/6 Walter Richard Sickert
Miss Helen Couper-Black, die Geschäftsführerin der
D'Oyly Carte Opera Company, erschöpft zusammengefallen nach einer Probe.
Die romanische Backsteinkirche in Viesen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen