Samstag, 20. November 2010

Der unsichtbare Mann - Liu Bolin

http://www.dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1331377/Invisible-man-artist-disappears-world.html

Codex Seraphinianus



The Codex Seraphinianus von Luigi Serafini zwischen 1976 und 1978 in einer entweder unentzifferbaren oder rein gar nichts bedeutenden Sprache geschrieben und voller Bilder einer ganz eigenen Weltsicht.
The Rally to Restore Sanity and/or Fear took place on October 30, 2010 on in Washington D.C., led by Jon Stewart and an Stephen Colbert.
One of the signs said:
The Mad Hatter Called.
He Wants His Tea Party Back.
The dormouse agrees.

Montag, 15. November 2010

Brecht

ABOUT THE SEDUCTIONS OF ANGELS

 

Never seduce an angel or do it fast

SimpIy puII it into some doorway
Stick your tongue into its mouth and play
Beneath it’s frock, until it get's wet, at last

Make it face the wall, pull up it's frock
And fuck it. If it moans as if in pain
Then hold it tight and let it come again
Else it may go into shock 

Admonish it to move its ass with pleasure
And to touch your balls at leisure
TeIl it to relax and sigh
While floating between earth and sky.

Don’t look upon its face while you do these things
And, boy, be careful not to crush its wings.

Brecht

To M

That night, where you didn't come
I didn't fall asleep, but often went outside
And it rained, and I went back inside.

Then I didn't know, but I do know now:
That night it was already, as in those later nights
Where you never came again, and I didn't sleep
And I almost didn't wait any longer
But I often went outside
Because it rained out there, and was cool.

But after those nights and even in later years still
I heard when the rain dripped, your steps
Outside and in the wind, your voice
And your crying at the cold corner, because
You could not get in.

This is why I often got up in the night and
Went outside and opened the door and
Let in those who had no home.
And there came beggars and whores and riffraff
And all kinds of people.

Now many years have gone by, and even though
Rain still drips and wind goes
If you came now in the night, I know
I wouldn't know you anymore, neither your voice
And nor your face, because it is changed.

But even now I hear steps in the wind
And crying in the rain and that someone
Wants to get in.

(Even though you never did come then, love, and it was me that waited—!)
And I want to go outside
And open the door and see if no one has come.
But I don't get up and don't go outside and don't see
And no one comes anyway.

—b.b.

Samstag, 13. November 2010

Goya, Der Koloss



Guckt auf den kleinen Esel unten links. Der ist schlau, der rennt nicht.

Zur Information:
Auf dem Schildchen neben dem Gemälde "Der Koloss" steht noch der Name des Künstlers Francisco de Goya. Dies werden die Verantwortlichen des Prado-Museums bald ändern müssen. Die Madrider Pinakothek hat nämlich in einem Gutachten festgestellt, dass das Werk nicht von dem spanischen Meister, sondern von einem Schüler gemalt wurde. Demnächst dürfte daher neben dem Bild ein neues Schild angebracht werden mit der Aufschrift: "Gemalt von einem Anhänger Goyas."
Das Prado-Museum ist um ein Goya-Gemälde ärmer geworden. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hatte "Der Koloss", der 1931 in den Besitz des Museums gelangt war, als ein Inbegriff der Schaffenskraft und Genialität von Goya (1746-1828) gegolten. Er gehörte zu den größten Attraktionen des Prado-Museums, wurde von Kunstfreunden aus aller Welt bewundert und in der Fachliteratur häufiger zitiert als die meisten anderen Goya-Werke.
Zweifel an der Urheberschaft Goyas
"Der Koloss" hatte bis vor kurzem als das bedeutendste Anti-Kriegs-Bild des Meisters gegolten. Das Gemälde stellt einen finsteren Riesen dar, der mit erhobenen Fäusten hinter einem Gebirgszug emporragt. Menschen und Tiere ergreifen in wilder Panik die Flucht vor dem Ungeheuer, das den Schrecken des Krieges symbolisieren soll. Die britische Historikerin Juliet Wilson-Bareau hatte schon vor mehreren Jahren Zweifel an der Urheberschaft Goyas geäußert. Daraufhin verzichtete der Prado im vorigen Jahr darauf, das Gemälde in eine umfangreiche Goya-Ausstellung einzubeziehen. Es leitete eine detaillierte Untersuchung unter der Leitung der Goya-Expertin Manuela Mena ein.
Die Wissenschaftler kamen in ihrem Gutachten nun zu dem Schluss, dass "Der Koloss" zur Zeit von Goya Anfang des 19. Jahrhunderts gemalt wurde, dass er wie ein Goya-Werk aussieht, aber nicht von Goya ist. Die Experten bescheinigten dem Urheber des Werkes technische Schwächen, die dem Meister fremd gewesen seien. "Die Maltechnik ist völlig verschieden von der Arbeitsweise Goyas", betonten sie in ihrem Bericht. Während der Meister sich durch eine sichere Pinselführung ausgezeichnet habe, sei der Maler des "Kolosses" zögernd und unsicher zu Werke gegangen. "Es sieht so als, als habe er nicht gewusst, was er wollte", heißt es in dem Papier. "Die Darstellung des Riesen weist Schwächen auf, die Goya - einem Kenner der menschlichen Anatomie - niemals unterlaufen wären."

Ist das Gemälde von einem Goya-Schüler?

Die Experten entdeckten bei ihren Untersuchung auf dem Gemälde ein Kürzel, das sie als "AJ" identifizierten. Dies deutet darauf hin, dass das Bild von dem Goya-Schüler Asensio Juliá stammen könnte. Der aus Valencia stammende Künstler war ein enger Vertrauter des Meisters. Allerdings scheuten die Experten davor zurück, das Gemälde dem Goya-Schüler zuzuschreiben. Sie ließen die Urheberschaft vorerst offen und plädierten dafür, zunächst einmal das Werk Juliás näher zu erforschen. "Von diesem Künstler wissen wir so gut wie nichts", sagte der Prado-Direktor Miguel Zugaza.
In der Fachwelt gibt es allerdings auch Zweifel an der Entscheidung des Prado-Museums, den "Koloss" aus dem Verzeichnis der Goya-Werke zu streichen. Der Ex-Direktor des Museums, José Manuel Pita Andrade, betrachtet das Ergebnis des Gutachtens als Folge eines Mode-Trends. "Unter den Experten hat sich anscheinend der Hang breitgemacht, außergewöhnliche Kunstwerke infrage zu stellen", sagte er der Zeitung "El Mundo".
http://www.tagesspiegel.de/kultur/kunst-das-gemaelde-der-koloss-stammt-nicht-von-goya/1429938.html 

Hohelied Salomo (Lutherübersetzung)



Sollte ein Bibelleser sich nach dem Lesen von Kohelet nicht umbringen, findet er mit etwas Glück dann das:

ICH bin ein Blumen zu Saron / und ein Rose im Tal. Wie eine Rose unter den Dornen / So ist mein Freundin unter den Töchtern. Wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen / So ist mein Freund unter den Söhnen. Ich sitze unter dem Schatten des ich begehre / und seine Frucht ist meiner Kehle süsse.
ER führet mich in den Weinkeller / und die Liebe ist sein Panir über mir. Er erquicket mich mit Blumen / und labet mich mit Epffeln / Denn ich bin kranck für Liebe. Seine Lincke liget unter meinem Haupte / und seine Rechte hertzet mich. ICH beschwöre euch / ihr Töchter Jerusalems / bey den Rehen oder bey den Hinden auff dem Felde / Das ihr meine Freundin nicht auffweckt noch reget / bis das es ihr selbst gefällt. 
Da ist die Stimme meins Freunds / Siehe / Er kommt und hüpfet auf den Bergen / und springet auf den Hügeln. Mein Freund ist gleich einem Rehe oder jungen Hirsch. Siehe / Er stehet hinter unser Wand / und siehet durchs Fenster / und gucket durchs Gitter.
MEIN Freund antwortet / und spricht zu mir / Stehe auf meine Freundin / meine Schöne / und komm her. Denn siehe / der Winter ist vergangen / der Regen ist weg und dahin / Die Blumen sind hervor kommen im Lande / Der Lentz ist er bey kommen / und die Dordeltaube lässt sich hören in unserm Lande. Der Feigenbaum hat Knoten gewonnen / die Weinstöcke haben Augen gewonnen / und geben ihren Ruch / Stehe auf meine Freundin und komm / meine Schöne komm her. Meine Taube in den Felslöchern / in den Steinritzen / Zeige mir deine Gestalt / Lass mich hören deine Stimm / Denn deine Stimm ist süsse / und deine Gestalt lieblich.


Buch Kohelet / Prediger

Ich versuche mir vorzustellen, wie, auf der Suche nach Trost, jemand die Bibel zur Hand nimmt, aufschlägt und diesen Text findet. 


Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel.
Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne? Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen. Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie dort wieder aufgehe. Der Wind geht nach Süden und dreht sich nach Norden und wieder herum an den Ort, wo er anfing. Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie fließen, fließen sie immer wieder. Alles Reden ist so voll Mühe, dass niemand damit zu Ende kommt. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hört sich niemals satt.
Was geschehen ist, eben das wird hernach sein. Was man getan hat, eben das tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Geschieht etwas, von dem man sagen könnte: »Sieh, das ist neu«? Es ist längst vorher auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind. Man gedenkt derer nicht, die früher gewesen sind, und derer, die hernach kommen; man wird auch ihrer nicht gedenken bei denen, die noch später sein werden.
Ich, der Prediger, war König über Israel zu Jerusalem und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. Solch unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, dass sie sich damit quälen sollen. Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind. Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezählt werden. Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich bin herrlich geworden und habe mehr Weisheit als alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem, und mein Herz hat viel gelernt und erfahren. Und ich richtete mein Herz darauf, dass ich lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit. Ich ward aber gewahr, dass auch dies ein Haschen nach Wind ist. Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämen, und wer viel lernt, der muss viel leiden. 

Freitag, 12. November 2010

Manifest der Kommunistischen Partei

Lohnt sich mal wieder reinzuschauen.

Karl Marx/Friedrich Engels

Manifest der Kommunistischen Partei

http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_459.htm


"Die sozialistischen Bourgeois wollen die Lebensbedingungen der modernen Gesellschaft ohne die notwendig daraus hervor gehenden Kämpfe und Gefahren. Sie wollen die bestehende Gesellschaft mit Abzug der sie revolutionierenden und sie auflösenden Elemente. Sie wollen die Bourgeoisie ohne das Proletariat. Die Bourgeoisie stellt sich die Welt, worin sie herrscht, natürlich als die beste Welt vor. Der Bourgeoissozialismus arbeitet diese tröstliche Vorstellung zu einem halben oder ganzen System aus. Wenn er das Proletariat auffordert, seine Systeme zu verwirklichen und in das neue Jerusalem einzugehen, so verlangt er im Grunde nur, daß es in der jetzigen Gesellschaft stehenbleibe, aber seine gehässigen Vorstellungen von derselben abstreife."

Oder so: 
Monty Python's Flying Circus
The Money Song 

I've got ninety thousand pounds in my pajamas. 
I've got forty thousand French francs in my fridge. 
I've got lots and lots of lira, Now the deutschmark's getting dearer, 
And my dollar bill could buy the Brooklyn Bridge. 
There is nothing quite as wonderful as money! 
There is nothing quite as beautiful as cash! 
Some people say it's folly, but I'd rather have the lolly, 
With money you can make a smash! 
There is nothing quite as wonderful as money! 
There is nothing like a newly minted pound! 
Everyone must hanker for the butchness of a banker, 
It's accountancy that makes the world go round! 
You can keep your Marxist ways, for it's only just a phase... 
Money, money, money makes the world go round!!! 
Money! Money! Money! Money! Money! Money! Money! Money! Money!!!

The Young Jewish Declaration

Auch wenn man nicht jung ist. Stolz geht immer noch.

The Young Jewish Declaration

A vision of collective identity, purpose and values written by and for young Jews committed to justice in Israel and Palestine. It is an invitation and call to action for both our peers and our elders, launched as a counter-protest at the 2010 Jewish Federation General Assembly in New Orleans.
I. we exist.
We exist. We are everywhere. We speak and love and dream in every language. We pray three times a day or only during the high holidays or when we feel like we really need to or not at all. We are punks and students and parents and janitors and Rabbis and freedom fighters. We are your children, your nieces and nephews, your grandchildren. We embrace diaspora, even when it causes us a great deal of pain. We are the rubble of tangled fear, the deliverance of values. We are human. We are born perfect. We assimilate, or we do not. We are not apathetic. We know and name persecution when we see it. Occupation has constricted our throats and fattened our tongues. We are feeding each other new words. We have family, we build family, we are family. We re-negotiate. We atone. We re-draw the map every single day. We travel between worlds. This is not our birthright, it is our necessity.
II. we remember.
We remember slavery in Egypt, and we remember hiding our celebrations and ritual. We remember brave, desperate resistance. We honor a legacy of radical intellectuals and refugees. We remember the labor movement. We remember the camps. We remember when we aged too quickly. We remember that we are still young, and powerful. We remember being branded as counterrevolutionaries in one state and hunted during the red scare of another. We remember our ancestors’ suffering and our own. Our stories are older than any brutal war. We remember those who cannot afford to take time to heal. We remember how to build our homes, and our holiness, out of time and thin air, and so do not need other people’s land to do so. We remember solidarity as a means of survival and an act of affirmation, and we are proud.
III. we refuse.
We refuse to have our histories distorted or erased, or appropriated by a corporate war machine. We will not call this liberation. We refuse to knowingly oppress others, and we refuse to oppress each other. We refuse to be whitewashed. We will not carry the legacy of terror. We refuse to allow our identities to be cut, cleaned, packaged nicely, and sold back to us. We won’t be won over by free vacations and scholarship money. We won’t buy the logic that slaughter means safety. We will not quietly witness the violation of human rights in Palestine. We refuse to become the mother who did not scream when wise King Solomon resolved to split her baby in two. We are better than this. We have ancestors to honor. We have allies to honor. We have ourselves to honor.
IV. we commit.
We commit ourselves to peace. We will stand up with honest bodies, to offer honest bread. We will stand up with our words, our pens, our songs, our paintbrushes, our open hands. We commit to re-envisioning “homeland,” to make room for justice. We will stand in the way of colonization and displacement. We will take this to the courts and to the streets. We will learn. We will teach this in the schools and in our homes. We will stand with you, if you choose to stand with our allies. We will grieve the lies we’ve swallowed. We commit to equality, solidarity, and integrity. We will soothe the deepest tangles of our roots and stretch our strong arms to the sky. We demand daylight for our stories, for all stories. We seek breathing room and dignity for all people. We are committed to the struggle. We are the struggle. We will become mentors, elders, and radical listeners for the next generation. It is our sacred obligation. We will not stop. We exist. We are young Jews, and we get to decide what that means.