Am 12. März im NDR
23:35 Sportclub Story
Kindheit unter Qualen
Missbrauch im DDR-Leistungssport
Dokumentation D 2017
Dann sicher in der NDR-Mediathek
Ich hab ihn schon gesehen - schrecklich und traurig und wütendmachend.
http://www.ndr.de/sport/mehr_sport/DDR-Leistungssport-Kindheit-unter-Qualen,doping436.html
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Sonntag, 12. März 2017
Donnerstag, 8. Dezember 2016
Eisern Union - Wir Werden Ewig Leben
Ich habe eine japanische No-Aufführung gesehen & sizilianisches Puppentheater aus dem Mittelalter, maorische Haka Tänze und Chinesische Oper, war auf Metall-Konzerten und bei Off-Theater Installationen, deren wahre Bedeutung mir fest verschlossen blieb. Was ich heute Abend erlebt habe, steht diesen Abenden an Exotik um nichts nach.
Es begann mit der Anreise, eine Landfahrt: von Mitte nach Ostkreuz, weiter nach Adlershof und dann mit der Strassenbahn nach Alt-Köpenick, dem ältesten Teil von Köpenick, bis zur Freiheit. Die freiheit 15 - Teil einer ehemaligen russischen Schule - ist heute ein Restaurations- und Kulturzentrum, und hier spielen seit zehn Jahren sechs hochbegabte Irre unter Leitung des schreibenden Regisseurs Jörg Steinberg Theater, immer dasselbe Stück: "Und niemals vergessen – Eisern Union! – Das Stück zum Spiel". Und sind immer ausverkauft. Heute war die Voraufführung des zweiten Teils, der Sequel sozusagen, "Wir werden ewig leben".
Die Truppe hatte Angebote woanders, an schickeren Orten zu spielen, und hat sie abgelehnt, denn nur hier können die wahren Fans direkt aus dem Stadion, der "Alten Försterei", auf kurzem Weg ins Theater laufen.
Fakt ist, dass sie es toll machen.
Aber für mich, die ich von Fußball noch weit weniger verstehe, als von Kalligraphie, war der Abend aus anderem Grund aufregend. Ein Saal voll von Wissenden erlebt ein Stück zu einem Thema, das sie brennend interessiert. Sie sind kenntnisreich, verstehen jede Anspielung, sie haben eine Meinung und prüfen sie am Gespielten. Sie sind beteiligt.
Eine Freundin von mir begeistert sich für Astrophysik. Sie kann wunderbar darüber sprechen und schreiben. Ich lausche und lese, verstehe ein Drittel, aber ich spüre die Leidenschaft und bin hingerissen.
So war es auch an diesem Abend, die Chiffren waren kryptisch, aber die Passion war körperlich fühlbar.
Ein kleiner proletarischer Verein, (Der Ruf "Eisern Union", so lese ich bei Wiki, geht auf die Bezeichnung „Schlosserjungs“ zurück, denn so wurden die Spieler wegen ihrer blauen Spielkleidung und ihrer überwiegenden Herkunft aus der Arbeiterklasse genannt.) ein kleiner Verein, der öfter absteigt, als er triumphiert, wenn ich es richtig verstehe, ein kleiner Verein der als "nicht staatstragender" Verein in der DDR, im Gegensatz zu Dynamo, die nicht perfekt Kompatiblen an sich band, ein kleiner Verein mit leidenschaftlichen Anhängern.
Auch nach dem heutigen Abend werde ich die Grundsätze eines Abseits nicht verstehen und mir auch weiterhin keine Spiele anschauen, obwohl sie doch so theatralisch sein sollen, aber ich habe für eine kurze Zeit eine sehr spezielle Art der Liebe nachempfinden können.
Die Heimfahrt. Bus nach Köpenick, Schienenersatzverkehr nach Ostkreuz, S-Bahn bis Alex, den folgenden Schienenersatzverkehr habe ich mir durch einen kurzen Fußmarsch erspart.
Es begann mit der Anreise, eine Landfahrt: von Mitte nach Ostkreuz, weiter nach Adlershof und dann mit der Strassenbahn nach Alt-Köpenick, dem ältesten Teil von Köpenick, bis zur Freiheit. Die freiheit 15 - Teil einer ehemaligen russischen Schule - ist heute ein Restaurations- und Kulturzentrum, und hier spielen seit zehn Jahren sechs hochbegabte Irre unter Leitung des schreibenden Regisseurs Jörg Steinberg Theater, immer dasselbe Stück: "Und niemals vergessen – Eisern Union! – Das Stück zum Spiel". Und sind immer ausverkauft. Heute war die Voraufführung des zweiten Teils, der Sequel sozusagen, "Wir werden ewig leben".
Die Truppe hatte Angebote woanders, an schickeren Orten zu spielen, und hat sie abgelehnt, denn nur hier können die wahren Fans direkt aus dem Stadion, der "Alten Försterei", auf kurzem Weg ins Theater laufen.
Fakt ist, dass sie es toll machen.
Aber für mich, die ich von Fußball noch weit weniger verstehe, als von Kalligraphie, war der Abend aus anderem Grund aufregend. Ein Saal voll von Wissenden erlebt ein Stück zu einem Thema, das sie brennend interessiert. Sie sind kenntnisreich, verstehen jede Anspielung, sie haben eine Meinung und prüfen sie am Gespielten. Sie sind beteiligt.
Eine Freundin von mir begeistert sich für Astrophysik. Sie kann wunderbar darüber sprechen und schreiben. Ich lausche und lese, verstehe ein Drittel, aber ich spüre die Leidenschaft und bin hingerissen.
So war es auch an diesem Abend, die Chiffren waren kryptisch, aber die Passion war körperlich fühlbar.
Ein kleiner proletarischer Verein, (Der Ruf "Eisern Union", so lese ich bei Wiki, geht auf die Bezeichnung „Schlosserjungs“ zurück, denn so wurden die Spieler wegen ihrer blauen Spielkleidung und ihrer überwiegenden Herkunft aus der Arbeiterklasse genannt.) ein kleiner Verein, der öfter absteigt, als er triumphiert, wenn ich es richtig verstehe, ein kleiner Verein der als "nicht staatstragender" Verein in der DDR, im Gegensatz zu Dynamo, die nicht perfekt Kompatiblen an sich band, ein kleiner Verein mit leidenschaftlichen Anhängern.
Auch nach dem heutigen Abend werde ich die Grundsätze eines Abseits nicht verstehen und mir auch weiterhin keine Spiele anschauen, obwohl sie doch so theatralisch sein sollen, aber ich habe für eine kurze Zeit eine sehr spezielle Art der Liebe nachempfinden können.
Die Heimfahrt. Bus nach Köpenick, Schienenersatzverkehr nach Ostkreuz, S-Bahn bis Alex, den folgenden Schienenersatzverkehr habe ich mir durch einen kurzen Fußmarsch erspart.
Das unten stehende Lied ist, ich kann es kaum glauben, von Nina Hagen.
Noch weiter unten findet ihr einen Link zu anderen Union-Hymnen.
Eisern Union!
Eisern Union! Immer wieder Eisern Union!
Immer wieder! Immer wieder!
Immer weiter - ganz nach vorn!
Immer weiter!
Ganz nach vorn!
Immer weiter
Immer weiter
Mit Eisern Union!
Eisern Union! Eisern Union!
Wir aus dem Osten gehen immer nach vorn.
Schulter an Schulter fьare Eisern Union.
Hart sind die Zeit und hart ist das Team.
Darum siegen wir mit Eisern Union.
Eisern Union! Immer wieder Eisern Union!
Eisern Union!
Immer weiter - ganz nach vorn!
Immer weiter immer weiter mit Eisern Union!
Wer spielt immer volles Rohr?
Eisern Union! Eisern Union!
Wer schieЯt gern ein extra Tor?
Eisern Union! Eisern Union!
Wer lдsst Ball und Gegner laufen?
Eisern Union! Eisern Union!
Wer lдsst sich nicht vom Westen kaufen?
Eisern Union! Eisern Union!
Eisern Union! Immer wieder Eisern Union!
Immer wieder! Immer wieder!
Immer weiter - ganz nach vorn!
Immer weiter!
Ganz nach vorn!
Immer weiter
Immer weiter
Mit Eisern Union!
Eisern Union! Eisern Union!
Wir aus dem Osten gehen immer nach vorn.
Schulter an Schulter fьare Eisern Union.
Hart sind die Zeit und hart ist das Team.
Darum siegen wir mit Eisern Union.
Eisern Union! Immer wieder Eisern Union!
Eisern Union!
Immer weiter - ganz nach vorn!
Immer weiter immer weiter mit Eisern Union!
Wer spielt immer volles Rohr?
Eisern Union! Eisern Union!
Wer schieЯt gern ein extra Tor?
Eisern Union! Eisern Union!
Wer lдsst Ball und Gegner laufen?
Eisern Union! Eisern Union!
Wer lдsst sich nicht vom Westen kaufen?
Eisern Union! Eisern Union!
Samstag, 8. Februar 2014
Olympia für Idioten?
IDIOTEN
Die Olympischen Spiele sind eine gigantische Wirtschaftsunternehmung und sie werden von jedem Land, das sie ausrichtet sommers wie winters als Werbeveranstaltung gebraucht, oft mißbraucht. Das ist klar, bedauerlich, aber ein Fakt. Wenn man an die Spiele 1936, an den Ausschluß von Tommie Smith und John Carlos von den Olympischen Spielen 1968 oder an den Teil-Boykott der Moskauer Spiele 1980 denkt, wird überdeutlich, wie komplex und widersprüchlich der Umgang mit dem politischen Aspekt dieser, als völkerverbindend angepriesenen Veranstaltung, schon seit ihrer Gründung war.
Seit Monaten bedienen sich in den Diskussionen über das Für und Wider der diesjährigen olympischen Winterspiele in Sotschi nun Vertreter aller Seiten einer dermaßen pseudo-naiven und Platitüden-gefüllten Sprache, dass ich schreien könnte.
Die dreisten Äußerungen der russischen Politiker sind erwartungsgemäß ebenso verharmlosend wie arrogant-aggressiv, das IOC spielt runter und faselt von Neutralität, die Sponsoren schweigen und verdienen, aber was mich ebenso irritiert, sind die hysterisch-kindlichen oder schlicht politisch ahnungslosen Argumente vieler derer, die sich kritisch zu den Spielen äußern.
"Putins Reich des Bösen", was für ein dummer unhistorischer Unsinn.
Oder ich lese, man soll nicht fernsehgucken, um es den Sponsoren zu zeigen. Super Idee! Ich sehe vor meinem inneren Auge die Chefetage von Coca Cola sich schluchzend in den Armen liegend und einander die Haare raufen. Da wir über Staaten und Nationen geredet, als wären sie unartige Kinder, die man nun mit strengem Blick und fester Hand zur Räson bringen müsse.
Ein Boykott der Spiele wird gefordert. In einer globalisierten Welt ist aber doch, der nicht mehr verhinderbare Kontakt zwischen ihren Bewohnern, der größte Vorzug, oder? Nicht einmal die mörderische Clique der Herrscher über Nord-Korea kann unbeobachtet ihre Untaten begehen. Und das ist doch gut?
Ich weiß es nicht, aber wird Putins erhoffter Prestige-Gewinn größer sein, als die kritische Aufmerksamkeit, die viele Bereiche des heutigen Russlands durch die Angereisten und die Berichterstattung der Medien bekommen?
In meiner Erinnerung bleiben die in der DDR stattgefundenen Weltfestspiele 1973 ein Moment des Aufatmens, der Ahnung von freierem Miteinander. Wird das nicht auch in Sotschi so sein?
Diese Spiele sind Teil der Welt in der wir leben und wo gibt es kritischen Diskurs, ernsthafte Auseinandersetzung darüber, wie wir uns politisch nützlich in ihr verhalten könnten? Wie könnte ein solcher Diskurs aussehen? Täglich schwimmen Massen von Petitionen, Protestaufrufe, Spendenaufrufe durch das Netz an mir vorbei, für oder gegen fast alles. Vieles gut gemeint, weniges wirksam. Nichts tun geht auch nicht. Also was? Werden wir mehr und mehr zu Idioten, die sich entweder ins scheinbar Private zurückziehen oder in kleinen, heftigen, hauptsächlich das eigene Ego polsternden Protestaktionen Dampf ablassen?
Das Wort leitet sich vom griechischen ἰδιώτης (idiotes) her, das wertfrei bis heute in etwa „Privatperson“ bedeutet. Es bezeichnete in der Polis Personen, die sich aus öffentlichen-politischen Angelegenheiten heraushielten und keine Ämter wahrnahmen, auch wenn ihnen das möglich war. (Wiki)
Auf die Wortherkunft bin ich in einem Artikel über die Olympischen Spiele 2014 in der "Welt" gestossen, der "Dimension der Maßlosigkeit ist atemberaubend" hieß! Danke an Ian Buruma!
Ein Idiot, wer denkt, er könnte sich raushalten, aber auch der, der glaubt allgemeines Moralisieren sei schon politisches Denken. Wie kann ich kein Idiot sein?
Zitate zu Olympia 2014:
Head and Shoulders offizielles Shampoo der deutschen Olympiamannschaft!
"Das sind völlig verschiedene Dinge: das Verbot von bestimmten Beziehungen oder von Propaganda dieser Beziehungen."
"Wir verbieten nichts, und wir sperren niemanden ein. Deshalb können Sie ruhig und entspannt sein, aber lassen Sie bitte die Kinder in Ruhe."
Putin vor circa drei Wochen in einem Gespräch mit Olympia-Helfern
„Die Spiele sind für die Athleten da und den Sport. Die Athleten sollten von den Politikern unterstützt werden.“ IOC-Präsident Bach in der FAZ
Und nach dem Ende der 125. IOC-Vollversammlung in Buenos Aires."Wir müssen uns klar machen, was das IOC tun kann, wofür wir da sind und was wir nicht machen können. Das IOC kann nicht unpolitisch sein"... "Wir müssen erkennen, dass Olympische Spiele politische Auswirkungen haben, aber um unsere Rolle zu erfüllen, müssen wir politisch neutral sein."
Bei der Eröffnungsveranstaltung, Boykott bei Ring fünf. © REUTERS |
http://www.open-your-mouth.eu/petition.html
Und dies ist ein hochinteressanter Film über die drei Jahre seitdem Sotschi den Zuschlag für die Spiele bekam:
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/br/2014/sotschi-projekt-olympische-spiele-100.html
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