Donnerstag, 19. März 2020

Das C-Wort III

WIKI SAGT: Viren (Singular: das Virus, außerhalb der Fachsprache auch der Virus, von lateinisch virus, natürliche zähe Feuchtigkeit, Schleim, Saft, [speziell:] Gift‘) sind infektiöse organische Strukturen, die sich als Virionen außerhalb von Zellen (extrazellulär) durch Übertragung verbreiten, aber als Viren nur innerhalb einer geeigneten Wirtszelle (intrazellulär) vermehren können. Sie selbst bestehen nicht aus einer oder mehreren Zellen. Alle Viren enthalten das Programm zu ihrer Vermehrung und Ausbreitung, besitzen aber weder eine eigenständige Replikation noch einen eigenen Stoffwechsel und sind deshalb auf den Stoffwechsel einer Wirtszelle angewiesen. Daher sind sich Virologen weitgehend darüber einig, Viren nicht zu den Lebewesen zu rechnen. Man kann sie aber zumindest als „dem Leben nahestehend“ betrachten, denn sie besitzen allgemein die Fähigkeit zur Replikation und Evolution.

Proben abgebrochen, von Bremen nach Hause gefahren, das Leben ist anders. Die diesem "Leben nahestehenden" Dinger lungern überall herum, infizieren Tausende und manche, nicht wenige, vorzugsweise Ältere und Kranke, töten sie.
The Worst case scenario -  Das Szenarium für die schlimmste Variante - Drei Monate oder mehr "social distance". Blödes Wort, soziale Nähe geht auch ohne körperliche, oder? Drei Monate oder mehr und sicher bald das Ausgehsverbot, weil Leute halt gern Regeln ignorieren. Ich kenne diese Trotzhaltung von mir selber. Geht jetzt aber nicht, wegen der Alten und Kranken. Wir sollten uns vorstellen, wir seien infiziert, dann machen die Regeln Sinn. Ein kleiner Schnupfen, ein schwacher Husten, nix wirklich störendes, können für einen anderen Menschen Atemnot, Lungenentzündung, Erstickung bedeuten.
Also nehmen wir mal an: Drei Monate oder mehr. Vorrausgeschickt, ich lebe im Paradies im Vergleich zur überwiegenden Mehrheit der Menschheit. Ich lebe allein, bin nicht in finanzieller Not, welch Privileg in dieser Zeit, eigentlich in jeder Zeit, das Internet und das Telephon funktionieren, es gibt Lieferdienste, meine Wohnung ist warm.
Drei Monate oder mehr. März bis Juni, Juli. Der Frühling, der Sommeranfang. 24 Stunden täglich ohne meine gewohnte, geliebte Arbeit. Ohne Kneipen, Theaterbesuche, gemeinsame Essen, Kino, Museen, Nichtenbesuche, einen Handdruck hier und eine Umarmung da. Wie wird das, so auf mich zurückgeworfen zu werden?
Nebenthema. Warum Toilettenpapier? Was macht diese Papierstreifen so wertvoll? Wir leben in Mitteleuropa, wir haben eine Dusche, fließendes Wasser. Aber Toilettenpapier ist eine kulturelle Errungenschaft, wir wollen uns der Realität unserer Exkremente nicht mehr aussetzen. Meine Mutter erzählte gern, wie sie Freunden ihr blondes, dickes Baby vorführen wollte und eben jenes Baby sich wolllüstig mit der eigenen Kacke eingeschmiert hatte.
Drei Monate oder mehr.


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