Ich bin faul. Schon mein Vorhaben ab jetzt keine Zigarettenstummel mehr auf die Strasse zu werfen, strengt mich ungeheuer an. Aber ich trenne meinen Müll, verwende wiederverwenbares Einwickelpapier und Papiertüten, recycle meine Flaschen über den Umweg der vielen Flaschensammler in meiner Gegend, spende für Ärzte ohne Grenzen und die UNESCO. Aber ich esse auch immer noch Fleisch, vermeide einige, aber nicht alle Flüge und könnte, o ja, ich könnte weit mehr tun.
Dann habe ich Folgendes auf Facebook gepostet:
Sind wir uns einig darüber, dass es eine menschenverursachte
Klimaverschlechterung gibt? Stimmen wir darin überein, dass wir jetzt
und sofort Vieles in unserem Verhalten verändern müssen, um eine
Katastrophe für unsere Kinder und Kindeskinder zu verhindern, und dass
die notwendigen gesellschaftlichen Einschnitte unter den Regeln unserer
kapitalistischen Gesellschaft nicht leicht durchzusetzen sein werden?
Also was ist dann euer Problem mit Greta Thunberg?
Was an Kommentaren folgte ist geradezu surreal.
Die Vorgeschichte: Dieses Mädchen, diese junge Frau, genauso alt wie meine Lieblingsnichte, die auch sehr bestimmte Meinungen hat, beide 15 Jahre alt, beschließt eines Tages, zu streiken. Skolstrejk för klimatet nennt sie es. Schulstreik fürs Klima. Es ist der Herbst des Jahres 2018, Schulbeginn. Sie setzt sich allein mit einem selbstgemalten Poster vor das schwedische Parlament, das tut sie drei Wochen lang, dann schließen andere schwedische Kinder sich ihr an. Fridays for Future entsteht. Sie wird zur Leitfigur, gewollt oder nicht. Immer größere Mengen von Kindern und jungen Menschen demonstrieren am Freitag. Wußte sie, was sie auslöst? Ich bezweifle es. Hat sie das, was sie ausgelöst hat in der Hand, ich bezweifle es.
Aber! Aber, wenn sich viele Menschen, und noch dazu viele junge Menschen, über die dauernd gejammert wird, dass sie so träge und unpolitisch seien, jetzt auf Strassen gehen und protestieren, kann das etwas Schlechtes sein?
Die wollen bloß nicht zur Schule und schwänzen ist gegen das Gesetz!
Lenin soll gesagt haben: „Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen
einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich erst noch eine
Bahnsteigkarte!“
Greta fährt in einem Boot nach New York zum Klimagipfel. PR-Aktion oder naiver Versuch der Konsequenz? Sie hält dort eine Rede. "How dare you?" Wie kann sie es wagen?
Sie ist psychisch krank oder zumindest stark gefährdet, sie ist eine
Marionette übler Mächte, sie ist eine unverschämte Göre, eine akute
Gefahr. Sie ist zu jung, um so einflußreich zu sein. Zu haßerfüllt, um
akzeptabel zu sein. Toxisch. Hitlerine! Ihr Gesicht ist bei ihrer Rede
vor der UNO von Hass verzerrt.
Ich würde es verzweifelt wütend nennen. Ein Mädchen mit Aspergers, die vor einer großen, wichtigen Zuhörerschaft die
Contenance verliert. Was Wunder? Bedenkend, dass mein Gesicht dazu
neigt einer der Puppen von Spitting Image zu gleichen, wenn ich
emotional aufgeregt bin, wundert es mich kein bisschen.
Und jetzt kommt der peinliche Teil.
Trotzdem ich keine Anhängerin der neuesten moralinsauren Opfer-Gender-Politik bin, weil ich denke, das sie wie "Teile & Herrsche" ein Versuch ist, uns von den wirklich monströsen Problemen vor denen wir stehen, abzulenken: die meisten der sich ereifernden oder sich hinter ironischer Abwertung absichernden Kommentatoren sind ältere Männer. Das sie weiß sind sind, ist irrelevant, denn ich kenne nunmal hauptsächlich weiße Männer.
Und noch peinlicher:
Einige dieser Männer würde ich als meine Freunde bezeichnen, aber plötzlich klingen sie wie böse Greise, die prostatageplagt, die Leiden ihrer Kindheit der heutigen hilflosen Jugend als Stolpersteine vor die Füße werfen.
Wie schwer ist es, heute Position zu beziehen? Pro und Contra sind immer anwesend. An allem ist zu zweifeln, heißt heute eher, "wenn du eine Meinung hast, werden sich im Internet genug Menschen finden, welche Dir diese austreiben werden." Lasst die jungen Leute in Ruhe, ihr hättet auch nicht gewollt, dass euch die Alten dauernd erklären, warum ihr naiv und überfordert seid.
Greta ist 15 und sie ist nicht Luzifer, nicht das Böse an sich. Sie hat an einem bestimmten Punkt unserer Geschichte, genau das gesagt, was viele hören mußten. Sie ist erfolgreich, trotz ihrer selbst. Wir sind weniger erfolgreich und tun, jedenfalls gilt das für mich, zu wenig.
Der Kreis schließt sich.
Sind wir uns einig darüber, dass es eine menschenverursachte
Klimaverschlechterung gibt? Stimmen wir darin überein, dass wir jetzt
und sofort Vieles in unserem Verhalten verändern müssen, um eine
Katastrophe für unsere Kinder und Kindeskinder zu verhindern, und dass
die notwendigen gesellschaftlichen Einschnitte unter den Regeln unserer
kapitalistischen Gesellschaft nicht leicht durchzusetzen sein werden?
Also, mit Greta oder ohne, was wollen wir tun?
Alice Netto schrieb:
AntwortenLöschen„I hear Babies crying, I watch them grow, they learn much more, then I’ll ever know and I think by myself, what a wonderful world (could it be)“
Bis vor geraumer Zeit habe ich gesagt, dass ich es bedenklich finde, dass die junge Generation nicht rebelliert gegen die Alten. Das war aus meiner Sicht das erste mal, dass sie keinen Grund hatten oder fanden oder wirklich bequem geworden waren.
Und das habe ich auf uns geschoben. Wir haben die so gemacht. Und wenn keiner Änderungen anstreben will, gehen wir alle ein, woran auch immer. Wenn die Kinder nicht klüger werden als wir, taugen wir nichts als Eltern, Lehrer etc.
Jetzt endlich stehen die auf und sie sind es wert, ernst genommen zu werden. Und die Zuckungen der Austerbenden werden sie auch überleben. Bis zu ihrer Ablösung.
Genau darüber sollten wir uns unterhalten, anstatt über Pesonen, die auf das eigentlich unübersehbare hinweisen.
AntwortenLöschenDer Hebel ist das Geld. Und Geld kann nur diese Macht haben, weil wir sie gestatten. Je mehr wir uns davon bestimmen lassen um so verlorener sind wir. Und dabei sind es Zahlen auf Papier oder - nicht mal mehr das. Geld existiert gar nicht wirklich. Aber es bestimmt, was wir tun. Also müssten wir diese Macht brechen. Arbeiten, ohne Geld. Aufhören, zu bezahlen. Es einfach nicht mehr benutzen. Das wäre konsequent und es würde sofort einen enormen Effekt haben. Eine empfindlichere Stelle hat das "System" nicht.
Sonja Hilberger
Bevor wir das Geld abschaffen, wie wäre es mit Aufforstung, Schutz bestehender CO²-Filtersysteme (Wälder), Umstellung der Energiegewinnung à la Norwegen, Renovierung des globalen Verkehrs, (drastische Verteuerung fossiler Brennstoffe, Vergünstigung des Nahverkehrs, Fahrrad (schnell)wege, E-Mobility), Ressourcenschonung, Umstellung unserer entgleisten Ernährungsgewohnheiten und Reformierung der Agrarindustrie, Nachhaltigkeit bei Architektur und Infrastruktur.
AntwortenLöschenGeld ist nicht das Übel. Wie und womit man es verdient, ist die Frage.
Sie spielen auf die beständige Wachstumsnotwendigkeit an, die dem Kapitalismus innewohnt.
Wir sind über 7 Milliarden Menschen und werden immer rasanter mehr. Das nenne ich das ungesündere Wachstum. Die Ressourcen-Mensch-Balance ist in Schieflage. Und macht eine Mehrproduktion zwingend. Ob Sie im Kapitalismus leben oder nicht.
"Geld ist nicht das Übel."
AntwortenLöschenGeld ist doch das Übel. Und zwar wegen dem Kapitalismus. Geld ist im Kapitalismus immer Schuldengeld, nämlich Kredit. Diese Schulden können, weil es nicht auf Rohstoffen basiert, sondern auf Zahlen, die man auf Papier schreibt, ins Unermeßliche wachsen. Das nennt man dann Wirtschaftswachstum oder auch einfach Profit oder Mehrwert oder Kapital. Und das ist Kapitalismus. Und das ist das Ende des Planeten und mit ihm des Menschen.
Geld ist das Übel, weil Wirtschaftswachstum das Übel ist. Und nicht die Rettung, wie die Mainstream-Ökonomie immer noch glaubt.
Greta Thunberg: ein haßerfülltes Gesicht? Ich habe ein wütendes Gesicht gesehen, und Wut ist nicht gleich Wut. Eine Ökonomie und eine von ihr abhängige Politik, die die Menschen betrügt, erzeugt berechtigte Wut. Unerläßliche Wut, denn ohne sie bleibt alles beim schlechten Alten.
"Das nennt man dann Wirtschaftswachstum oder auch einfach Profit oder Mehrwert oder Kapital."
LöschenDiese Reihung ist mir doch zu einfach geraten. Richtiger ist: "Schulden bilden die andere Seite der Medaille, die man Profit, Mehrwert oder Kapital nennt."
@ "anonym" : "Aufforstung, Schutz bestehender CO²-Filtersysteme (Wälder), Umstellung der Energiegewinnung à la Norwegen, Renovierung des globalen Verkehrs, (drastische Verteuerung fossiler Brennstoffe, Vergünstigung des Nahverkehrs, Fahrrad (schnell)wege, E-Mobility), Ressourcenschonung, Umstellung unserer entgleisten Ernährungsgewohnheiten und Reformierung der Agrarindustrie, Nachhaltigkeit bei Architektur und Infrastruktur." - Unbedingt. Wird nicht reichen, aber ist auf jeden Fall ein notwendiger Anfang. "Die Ressourcen-Mensch-Balance ist in Schieflage." Auch das. Aber das ist nicht die Einzige Schieflage. Im Verhältnis leben in wenigen Ländern wenige Menschen auf Kosten vieler anderer Menschen in vielen anderen Ländern. Die sie im letzten Jahrhundert ausgeraubt haben, vielfach ermordet und unterdrückt. Und die sie weiterhin ausrauben. Diese Schieflage wiederum hat mit dem Kapitalismus ganz gewaltig zu tun. Ebenso wie die rasende Weiterentwicklung von käuflich zu erwebenden Konsumgütern, die mittlerweile noch nicht einmal mehr die Lebensqualität verbessern, sondern die krank machen. Der Kapitalismus hat uns dahin geführt, wo wir heute sind. Das ist die Wurzel des Übels, die Maschine, die nicht zu stoppen ist. Aus der wir schleunigst aussteigen sollten, das war der Gedanke. Aber um schnell , so schnell es geht, und das ist unbedingt notwendig, Massnahmen zu ergreifen, die eine monströse Katastrophe vielleicht noch abwenden könnten sind pragmatische Vorschläge wie die oben im Augenblick vielleicht eher umsetzbar und wirksamer, vielleicht. Es braucht ein gewaltiges Umdenken, und das findet gerade statt. Nicht schnell genug, aber es findet statt, endlich. Und jeder, der die Lage begriffen hat, sollte, könnte, daran mitwirken. An diesem Umdenken. Denn die Menschen, die an den Hebeln sitzen, werden diese nur umlegen, wenn sie merken, daß das eine Forderung der Gesellschaft ist. Ich sitze nicht an diesen Hebeln und Sie, nehme ich an, auch nicht. Aber jeder Einzelne kann etwas dafür tun, das die Bewegung dieser jungen Generation wirksam wird. Die Massnahmen , die Sie nennen , sind Massnahmen, die zu ergreifen an anderer Stelle entschieden wird. Das ist verhältnismässig einfach, das zu fordern. Die Veränderungen, die notwendig sind, betreffen aber jeden von uns. Ich denke, das werden wir, die zumindest ansatzweise begriffen haben, worum es geht, nur hinbekommen, wenn wir uns nicht gegenseitig in Kommentarspalten zersetzen. Leider ist genau das zu beobachten.
AntwortenLöschen(Sonja Hilberger)
Ich korrigiere mich. Es ist natürlich nicht einfach, das zu fordern. Es wirksam zu fordern. So, wie es diese junge Generation gerade tut. Das Tun dieses Mädchens ist überhaupt nicht einfach, es ist bestechend konsequent und sie nimmt viel auf sich. Sie setzt ihr Leben ein, ihre gesamte Entwicklung, ist ungeheuer mutig und dabei sehr klar und besonnen. DAS ist nicht einfach. In Kommentarspalten seinen Senf abzugeben ist einfach. Und wie sinnvoll es ist, nun ja. Es kostet gar nichts. Man kann es anonym tun und verliert nicht mal seinen Ruf, seinen Namen, man muss dazu nicht stehen. Es bedeutet eigentlich gar nichts. Ob mit oder ohne Namen. Weil es nichts ändert. Diese jungen Menschen , Grete Thunberg ist ja nicht allein, haben etwas losgetreten, das etwas bewirken könnte. Und ich denke, der oder die die Sachlage ähnlich sehen und der Meinung sind, daß diese Bewegung in die richtige Richtung zielt, sollte ihr Kraft geben. Stimme. Füße. Hände. Verstand. Herz. Aller Zynismus, den man verständlicherweise haben kann, wenn man schon etwas länger lebt und gegen Windmühlen anschreit, nimmt Kraft. Und es gibt ohnehin genug Menschen, die nicht mal aushalten, das zu realisieren, was passiert. Die ablaufende Uhr. (Sonja Hilberger)
AntwortenLöschenMenschen, die nicht an politischen Hebeln sitzen, haben trotzdem Möglichkeiten. Jeder kann sich seine eigene Co²-Bilanz ansehen und fragen, wo sie weniger werden kann. Das geht in der Regel mit einer Einbuße von Komfort daher.
AntwortenLöschenGeld ist im bestehenden System auch Druckmittel. Was nicht gekauft wird, wird nicht produziert. Viele kleinen Leute können einen großen Markt verschieben. Denn der richtet sich nach dem, was sie konsumieren, wie sie konsumieren.
Protest und Aktion sind Hebel. Und nicht zuletzt der Stimmzettel. All das funktioniert nur, wenn viele Menschen kollektiv handeln. Gemeinsam ihr Verhalten ändern. Aber einzelne können sie dazu inspirieren.
Das ist die große Leistung dieser jungen Frau.
Und dieser Leistung wird man nicht gerecht, in dem man sich mit der ignoranten oder hasserfüllten Reaktion auf sie beschäftigt. Ich verstehe das Gefühl von Ungerechtigkeit und Empörung, aber Idioten werden keine Hilfe sein.
Wollen Sie sie auf facebook überzeugen? Ihre Meinung ändern? So macht man das nicht, so gibt man ihnen nur ein Forum.Und büßt dabei selber Energie ein. Und konzentriert sich auf das falsche. Wir haben keine Zeit uns zu verzetteln.
Greta Thunberg hatte nie vor sich in den USA mit Trump zu treffen. Wäre sie darum gebeten worden, hätte sie abgelehnt. Begründung: sie kann ihm nichts sagen, was ihm nicht schon hunderte zuvor gesagt haben. Sie weiß, sie wird ihn nicht überzeugen. Also ist er Zeitverschwendung, aber sie würde ihm eine Bühne geben.
Kluger Mensch. Wer sich in Kommentarspalten mit Unbelehrbaren fetzt bewirkt gar nichts. Man regt sich nur auf, während man seine Zeit nutzbringender anwenden könnte. Damit erreichen Idioten mehr als sie verdienen.
Ja, all die Beiträge und Diskussionen um die Person lenken ab und verwischen die Augen und verstopfen die Ohren vor dem viel Wesentlicheren. Das Mantra: Hört den Wissenschaftlern zu, nehmt sie ernst. Wenn wir unsere Politik, unser Verhalten und unser Regelwerk nicht sehr schnell, umfassend und gründlich ändern, werden Prozesse ausgelöst, die dann nicht mehr umkehrbar sind. Also sollten wir uns darüber unterhalten, was wir tun können , selbst, und nicht darüber, was andere nicht tun oder wo andre sich falsch verhalten oder wie falsch oder doof die sind. Seien sie Männer oder Frauen, schwarz oder weiß, alt oder jung. Es spielt keine Rolle. Konstruktiv ist allein, sein Verhalten zu ändern und auf demokratischem Wege Forderungen an die Politik zu stellen, das Regelwerk zu ändern. (Sonja Hilberger)
AntwortenLöschenSo weit Zustimmung. Eine Anmerkung trotzdem. Weil auch Sie da in eine falsche Perspektive rutschen, die einen Grund darstellt für die Inaktivität von zu vielen.
AntwortenLöschenWenn wir unser Verhalten nicht ändern werden Prozesse nicht ausgelöst. Diese Prozesse sind längst "in full swing". Wir können diese Prozesse nur noch abmildern um eine Klimakatastrophe abzuwenden, die unsere Lebensgrundlagen weitgehend zerstören und einschränken wird. Mit den bekannten Konsequenzen - Ressourcenknappheit, Ressourcenkriege, Migration, desaströse Wetterphänomene, you name it.
Die derzeitigen Prozesse laufen unwiderruflich darauf hinaus. Wir können nicht mehr verhindern, dass sie sich auswirken, das ist vorbei. Wir werden damit umgehen müssen. Wir können nur noch mildern, was es uns kostet.
Der Klimawandel ist nichts, was irgendwann kommen wird wenn wir nicht umdenken, er ist da. Wir sind bereits in der Notfallsituation.
Und ist Gretas "Antwort" auf diesen Artikel.
AntwortenLöschenhttps://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/greta-thunberg-hass-und-bedrohungen-am-besten-ignorieren-a-1288697.html
Für mich ist es damit geklärt. Es gibt wichtigeres und besseres zu tun als sich im web zu kloppen. Auch gute Absichten qualifizieren Idioten nicht für ein Zeit- und Energieinvestment.
Leitet die hater doch einfach hierhin weiter:
AntwortenLöschenhttps://twitter.com/markhumphries/status/1177178666402365440
Und damit ist der Kuchen gegessen.
Bitte fügen Sie doch Ihren Namen hinzu - so mit Anonym ist blöd reden.
LöschenSie wissen schon, dass hier jeder jeden Namen eintippen kann?
AntwortenLöschenLustig. Aber warum sollte jeder das tun. Mickey Mouse ist unironisch.
AntwortenLöschenWoran sind sie interessiert? Namen oder Inhalte. Ihr Verhalten ist, mit Verlaub, anstrengend. Deaktivieren sie die anonyme Kommentarfunktion, wenn Sie nicht mit ihr umgehen können. Dann haben Sie Ihren Seelenfrieden und Sie müssen diesen Austausch mit Kommentatoren nicht mehr pflegen.
AntwortenLöschenSehr geehrte Frau Schall, es ist schwer Sie in Ihrer Entrüstung über namentliche Kommentare gegen Greta Thunberg ernstzunehmen, wenn Sie schon Schwierigkeiten mit sachbezogenen Nicht-Troll-Kommentaren haben, nur weil sie anonym sind.
AntwortenLöschenDie Kommentare, die Sie in ihrem Beitrag anführen, werden nicht besser, nur weil sie mit einem Namen versehen sind. Die Kommentare hier nicht schlechter dadurch, dass sie anonym sind.
Sie verzetteln sich in seltsamen Kleingefechten während es Ihnen um eine große Sache zu gehen scheint. Es sollte der Inhalt eines Kommentars sein, der Beachtung erfährt. Egal, ob anonym oder nicht. Zumindest wenn es Ihnen um die Sache an sich geht.
Zumal Sie einen Blog betreiben, der diese Funktion anbietet und selbst bei Namensnennung keine Verifikation einfordert. Sie ergeben keinen Sinn und verschleudern Energie. Wenn Sie dergestalt auch auf facebook diskutieren, dann dürfen Sie sich nicht wundern, wenn ein sachlicher Austausch nicht unbedingt zustande kommt.
Nur am Rande. Aspergers ist englisch. Im Deutschen lässt man das "s" weg. Wahrscheinlich haben Sie Artikel auf englisch gelesen?
AntwortenLöschenAn Anonym und Peter Falkenberg: Die Anonym-Funktion läßt sich nicht ausschalten auf dieser Art Blog. Sie beide kommetieren auf meinem Blog und wenn ich Anonym bitte, seinen Namen zu nennen, wäre es ein Gebot der Höflichkeit dies zu tun. Mickey Mouse betrifft das auch. Das ist kein Gefecht, sondern meine Vorstellung über den Umgang auf meinem Blog. Niemand ist gezwungen, hier zu kommentieren. Und ob das jemand anstregend oder kleinlich findet ist mir piepegal.
AntwortenLöschenDas Internet ist nicht Ihr Zuhause. Falls Sie es damit gleichsetzen, leben Sie in einer problematischen Situation. Ihr Verhalten beschreibt aber ein grundsätzliches Problem der Internetkommunikation.
AntwortenLöschenWir wollen lesen, was wir lesen wollen und dann sind wir zufrieden.
Wenn ich einen Namen erfinde, statt anonym zu verwenden, dann geben Sie sich zufrieden. Das ist keine Wahrheit und es kostet mich eine Sekunde.
Statt Inhalt und Austausch halten Sie an einem Verfahren fest.
Das ist ein absurder, aber häufiger Stolperstein der Online-Kommunikation.
Dass das Internet andere Gesetzmäßigkeiten hat, zeigt dieser frisch erschienene Artikel:
https://www.spiegel.de/netzwelt/web/werbegesichter-aus-dem-computer-ist-hier-noch-irgendjemand-echt-a-1289324.html
Sie wollen wissen mit wem Sie es online zu tun haben? Sie bestehen auf Form? Viel Glück. So werden Sie in der Sache wenig Erfolg haben, denn Sie ignorieren Sie.
Pay attention to Shakespeare:
AntwortenLöschenWhat's in a name? That which we call a rose by any other name would smell as sweet.
Silvia? Lass es.
AntwortenLöschenWollten Sie über den Klimawandel sprechen oder ist das hier eine persönliche Fehde?Um was geht es Ihnen gerade, ich komm' nicht mehr mit.
AntwortenLöschenLiebe Anonymas,
AntwortenLöschendiese Kommentare hatten anfänglich tatsächlich einen sachlichen Gehalt. In Anerkennung dieser Sachlichkeit hatte die Blogbetreiberin den Wunsch, die Namen der Kommentatoren zu erfahren; in all der auch von mir geteilten Naivität, daß man auch im Internet gerne wissen möchte, mit wem man es zu tun hat. Was natürlich ein Vertrauensverhältnis voraussetzt, das das Internet, wie Sie deutlich genug gemacht haben, in keinerweise einlösen kann.
So weit so gut. Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich allerdings, warum Sie Frau Schall den Anspruch abstreiten wollen, ihren Blog nach ihren Regeln zu betreiben. Die Aggressivität, die Sie dabei an den Tag legen, macht den guten Eindruck, den der erste Teil des Diskussionsverlaufs gemacht hatte, wieder zunichte. Schade.
Auch ich bin Blogger und verlange von meinen Besuchern einen anständigen Umgang. Dazu gehört, die redlichen Absichten des Gesprächspartners - ein altmodischer Ausdruck, wie ich zugebe - nicht in Frage zu stellen.
"In Anerkennung der Sachlichkeit"? Ich denke eher nicht. Frau Schall vermutet irgendwen unter anonymem Cover, der ihr nicht in den Kram paßt. Deswegen macht sie es hier zum Thema, ob man seinen Namen nennt, anstatt den Austausch zu betreiben, den sie in ihrem Beitrag noch forderte.
AntwortenLöschenSchade.
"Deswegen macht sie es hier zum Thema, ob man seinen Namen nennt ..."
AntwortenLöschenFrau Schall hat gar nicht "zum Thema gemacht". Sie hat lediglich um etwas gebeten. Zum Thema ist es erst von Ihnen oder einem anderen der hier kommentierenden Anonymas gemacht worden. Mit wie vielen man sich hier austauscht, mit einem doer mehreren, kann man ja nicht wissen.
"Zum Thema gemacht" worden ist es also von "Anonym", nicht von Frau Schall. Und seitdem dominieren nicht mehr Argumente, sondern nur noch Vorwürfe und Unterstellungen diesen Kommentarteil. Und genau das ist schade. Nichts anderes.
Aber ich bin dieses Internetgewäsch sowieso leid. Ab sofort bin ich für zwei Wochen offline. (Seufzer der Erleichterung)
Wünsche eine schöne internetfreie Zeit!!!!
LöschenAls ich in New York ankam war es Winter und manchmal kurz vor code blue. Also fuhr ich Metro. Aber ich entdeckte die protected bike lanes. Bis dahin hatte ich gedacht, dass man in New York nur Fahrrad fahren könne, wenn man Indiana Jones sei oder lebensmüde. Ich hatte als Teenager mal eine Doku über die erste Generation Fahrradkuriere in der Stadt gesehen - und das war nichts, was ich als Fahrstil ausprobieren wollte.
AntwortenLöschenAber New York hat sich seit den 80igern enorm verändert und will in den kommenden Jahren 20 Meilen protected bike lanes neu anlegen. Geile Sache, richtige Richtung.
Es wurde Frühjahr und es juckte mir in den Fingern. Ich vermisste es wirklich Rad zu fahren. Und wo wäre es cooler als in Manhattan?
Ich mietete mir probehalber ein City Bike. Die blauen Flitzer kann man sich an gut verstreuten Stationen in der Stadt ausleihen und ich würde das jedem Touristen, der Manhattan dicht und persönlich erleben will, durchaus anraten. Mit rund 20 Dollar Tagespauschale sind sie allerdings für den häufigen Gebrauch etwas teuer. Zum Vergleich, ein Monatsticket für die Metro kostet rund 140 Dollar. Dafür nur eine Woche radfahren ist ein bisschen happig.
Also kaufte ich mir ein reperaturbedürftiges 100 Dollar bike und ein 50 Dollar Schloss. Ich schraube an Fahrrädern seit meiner Kindheit, so weit so gut, piece of cake.
Die meisten protected bike lanes sind in Manhattan. Aber wer wohnt schon in Manhattan??? Sicher niemand mit meinem Budget. Für mich sind es rund 16 Meilen BIS Manhattan und das ist sogar für Radfreaks unkomfortabel.
Ganz Europäer dachte ich - klare Sache, bike and ride. Theoretisch darf man sein Rad kostenlos mit der Metro befördern. Ich sage hier ausdrücklich "theoretisch".
Zunächst mal sollte man so clever sein das nicht in der rush hour zu versuchen... ich glaube nicht, dass man das überlebt ohne ernsthaft Schaden zu nehmen.
Aber auch abseits der rush hour beginnt ein Abenteuer ungeahnten Ausmaßes.
Bahnsteige haben Aufzüge, right? Weit gefehlt. In New York können sie Aufzüge haben. Erwarten sollte man es nicht. Manchmal haben sie welche, aber dann sind die einzelnen Plattformen wiederum nur mit Treppen verbunden. Tricky.
Viele Stationen haben mannshohe Drehkreuze im Zugangsbereich. Schon beleibtere Menschen quetschen sich da eher ungelenk durch - für Fahrräder sind sie nicht gedacht. Also muss man nach einem Bahnsteigoffiziellen fahnden und darum bitten, dass einem der Not- oder Lieferantenzugang aufgeschlossen wird. Das kann dauern.
Ist man glücklich mit seinem Rad auf dem passenden Bahnsteig angekommen und hat sich brav am Anfang oder Ende des Bahnsteigs bereitgestellt, findet ein anscheinend ungeschriebenes aber gültiges Gesetz Anwendung: alle ohne Fahrrad dürfen vor Dir in den Zug.
Es ist vollkommen egal, wie lange du schon wartest - wenn du ein Rad dabei hast, dann steigst du als letzte ein. Falls noch Platz ist und nicht ausschließlich wohlwollend beäugt.
Auf diese Weise fahren Dir schon mal zwei bis drei Züge weg.
Inzwischen hast du satte 45 Minuten verdattelt. Ohne Fahrrad wärst du längst irgendwo mitten in Manhattan.
Die bike lanes sind toll. Sie auszubauen ist eine richtige Entscheidung, sich New York so zu "erfahren" ist einfach nur richtig geil und New York mit seinen verstopften Brücken und altertümlichem Metrosystem braucht jeden Meter, den irgendjemand willens ist via Pedale zurückzulegen.
AntwortenLöschenAllein, niemand fährt täglich 36 Meilen auf dem Rad zur Arbeit und zurück. Entweder man parkt sein bike in Manhattan (dann fehlt es für Fahrten im eigenen Viertel und braucht ein sehr sehr gutes Schloss) oder man schlägt sich durch den öffentlichen Verkehr damit und erprobt seine buddhagleiche Geduld ...weil es einfach nicht funktioniert.
New York (und alle Städte mit über 500.000 Einwohnern) müsste richtig Geld in die Hand nehmen und seinen öffentlichen Verkehr sanieren, bevor die bike lanes Sinn machen. Das Metronetz wird eh in den nächsten 5 Jahren kollabieren. New Yorker erzählen zwar gern, dass es am Boden liegt wegen 9/11, aber das ist eine Touristenmär. Im Grunde war die Subway in den 40iger Jahren des letzten Jahrhunderts fertig und seitdem ist sie kaum mehr gewachsen.
Metropolen könnten Autofrei sein – und es würde ihnen gut tun. Es würde ihren Menschen gut tun. Aber selbst den Willigen machen sie es schwer mit Bus, Bahn und Pedale mobil zu sein.
Ich empfehle radfahren in New York noch immer. Aber bleibt im Viertel. Den Rest kann man knicken.