Der Terror (lat. terror „Schrecken“) ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig zu machen.
In meiner Jugend schien mir Terror etwas unfaßbar Großes und Furchtbares, die Hexenverfolgung, die katholische Inquisition, der Terror der Nazis, der stalinistische Terror, das Terrorregime der Khmer in Kambodscha.
Heute erweckt das Wort andere Bilder:
Ein Lastkraftwagen, ein Mann, eine Wut - das reicht für terroristischen Mord.
Ein Messer, ein Mann, eine Wut - reicht auch.
IST DAS ETWAS NEUES?
Die Täter müssen keiner Organisation angehören. Niemandem Bericht erstatten. Sie sind selbstständige Aggressoren.
Die Sicherheitsorgane der jeweiligen Staaten können sie nur schwer früh genug erkennen. Ihre hochtechnisierten Vorsichtsmaßnahmen scheitern an der Unauffälligkeit der Mörder. Videoüberwachung, Datenspeicherung - notwendig, wenn auch furchteinflößend - brechen unter der Last der riesigen Datenmengen in die Unwirksamkeit zusammen.
Eine imaginierte Möglichkeit. Ein Mann ist bedeutungslos, arbeitslos. Ein Mann ist wütend auf seine Frau, die ihn verlassen hat, weil er sie schlägt. Ein Mann ist Muslim. Ein Mann will seiner Frau wehtun, aber das wäre zu klein, zu armselig. Er will gesehen werden, aufallen in seiner Not. Er tötet wildfremde Menschen im Namen seines Gottes. Er wird zum Märtyrer. Sein Leben ist etwas wert. Es braucht nur einen Anruf bei Hertz, Sixt, Rentacar. Selbstmord ist einsam. Massenmord ein Politikum.
Wir alle sind sterblich. Die meisten von uns wollen nicht vor der unvermeidbaren Zeit sterben. Manchmal erwähnen wir ironisch den Ziegelstein, der uns jederzeit auf den Kopf fallen könnte. Jetzt ist ein unbekannter, muslimischer Mann zu diesem Ziegelstein geworden.
Ich werde im November nach Ägypten fahren. Viele schauen besorgt drein, wenn ich das erzähle. Aber warum? Ein Supermarkt in Hamburg, ein Weihnachtsmarkt in Berlin, eine Einkaufsstrasse in Barcelona ... Das Beunruhigendste ist, das wir in eine Grundpanik versetzt werden. Wir beginnen anders auf die Welt um uns herum zu schauen. Ängstlich, nervös, mißtrauisch.
Ich will das nicht. Aber was habe ich dem entgegenzusetzen?
WIKIPEDIA ZU AMOK:
Amok von malaiisch amuk „wütend", „rasend"
https://de.wikipedia.org/wiki/Amok
Kulturgebundenes Syndrom
Sowohl das DSM-IV als auch das ICD-10 führen Amok unter den kulturgebundenen Syndromen aauf. Das DSM-IV definiert Amok als eigene psychische Störung: „Eine dissoziative Episode, die durch eine Periode des Grübelns charakterisiert ist, auf die ein Ausbruch gewalttätigen, aggressiven oder menschengefährdenden Verhaltens folgt, das sich auf Personen und Objekte richtet“. Im Gegensatz zum DSM-IV empfiehlt das ICD-10 die Einordnung von Amok in das bestehende System unter Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen im Kapitel 6 (F68.8). Amok wird im Anhang II zum ICD-10 (Forschung und Praxis) für Indonesien und Malaysia aufgeführt und wie folgt beschrieben: „Eine willkürliche, anscheinend nicht provozierte Episode mörderischen oder erheblich destruktiven Verhaltens, gefolgt von Amnesie oder Erschöpfung. Viele Episoden gipfeln im Suizid“. Die Betrachtung des Phänomens Amok als kulturgebundenes Syndrom ist jedoch umstritten, denn es lassen sich weltweit Taten beobachten, die ähnliche Auslöser, Abläufe und Opferkonstellationen aufweisen. Außerdem wird in der neueren Literatur Amok nicht selbst als psychische Störung begriffen, sondern es werden andere psychische Störungen genannt, die eine solche Tat möglicherweise begünstigen.
Du hast Vernunft. Seit der Aufklärung gibt es den Gedanken, dass die Vernunft die Wahrheit an's Licht bringt. Ich mag dieses Zeitalter. Es war der Beginn von vielem, was ich interessant finde.
AntwortenLöschenVernunft also... und eine Prise Mathematik.
Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden, ist 1,13-mal größer als die Opfer eines Terroranschlags zu werden.
Es sind gerade Sommergewitter. Nicht wenige. Und auch die mag ich sehr. Ich frage mich nie, ob Zeus dabei auf mich zielt.
Der Vernunft folgend sollten Menschen in Europa Terror und Gewitter gleichermaßen fürchten.
Und wenn sie es täten, dann hätte Terror seine Breitenwirkung verfehlt. Er kann nur wirken, weil sie es nicht tun. Sie sollten aber. Weil... Vernunft und Wahrheit und Licht...
Stimmt. Stimmt. Stimmt. Für Dich, für mich. Aber das mit dem Panik verbreiten funktioniert bei Vielen. Man kann dann plötzlich seiner allgemeinen Angst einen Namen geben.
AntwortenLöschenJa, Menschen tragen Ängste mit sich, sie transportieren sie und werfen sie auf Zusammenhänge ...wenn sie können. Vielleicht ist Angst, evolutionär betrachtet, etwas gutes. Ein Schutz. Aber wir sind so komplexe Wesen geworden, dass auch unsere Ängste komplexe Wesen geworden sind. Und wenn Menschen ihrer Fantasie überlassen sind, dann verweben sie ihre Ängste damit.
AntwortenLöschenEin tagesaktuelles Beispiel... weil sich mein Tag heute um die schwarze Sonne dreht.
Eine Sonnenfinsternis war den Menschen ewig lange unerklärlich. Aber anstatt das aufgleißen der Korona als liebevolles Zeichen der Anwesenheit der Götter, als ein ihrer Schönheit gleichkommendes Schauspiel zu interpretieren... was haben die Menschen sich stattdessen erdacht? Dunkles Vorzeichen, Drache frisst Himmelslicht und dergleichen Kaliber mehr.
Diffuse Ängste und Fantasie sind offenbar in Menschen keine günstige Kombination, das Ergebnis ist fast immer furchteinflößend.
Inzwischen WISSEN wir. Wir wissen um dieses seltene Himmelsballett, das uns diesen Anblick schenkt. Und die Menschen reisen die dunkle Sonne zu sehen, sie feiern, sie schwelgen, sie sind aus dem Häuschen.
Wissen macht den Unterschied, Vernunft ist der Unterschied.
Ja, Du hast recht... ich bin überzeugt auch im Jahre 2017 gibt es Menschen, die heute ernsthaft mit dem jüngsten Gericht rechnen. Und Vernunft wird sie nicht erreichen. Menschen, die glauben, die Erde sei 6000 Jahre alt und ähnliche Spässeken, kann man mit Vernunft nicht beikommen.
Aber jeder einzelne der Vernunft zugängliche Mensch macht einen Unterschied und verbreitet sie, bis irgendwann die einzelnen zusammen die Mehrheit sind... und euphorisch die Sonnenfinsternis erwarten... oder entspannt über den Weihnachtsmarkt gehen.
Angst ist ansteckend. Wahr. Aber Wissen, gut genutzt, kann immunisieren.
Kennst Du die indianische Geschichte über den Großvater, der seinem Enkel von dem guten und dem bösen Wolf erzählt, die jeder in sich trägt und die in uns um die Vorherrschaft kämpfen?
Der Enkel fragt ihn, welcher Wolf gewinnen wird. Und der Großvater antwortet: "Der, den du fütterst.".