Europa und Nordamerika, wir, haben Angst vor dem Terror fundamentalistischer Moslems. Mit Recht. Und aus dieser Angst heraus fällen wir Entscheidungen, wobei "wir" eine sehr widersprüchliche Gruppe von Interessen und Absichten ist. Mein Gefühl und mein Kopf sagen mir, dass "wir" uns hier auf sehr dünnem Eis bewegen.
1793 begannen die Pariser folgende Worte auf ihre Hausfassaden zu schreiben: "Einheit, Unteilbarkeit der Republik; Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit oder der Tod" - so lese ich es bei Wiki. Der Nachsatz über den Preis, den die Aufständischen für die ersehnten Ziele zu bezahlen bereit waren, fehlt meistens. Ist aber der Punkt an dem der Hund begraben wurde.
Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit, sagte Louis de Saint-Just vor dem Revolutionstribunal.
Und - Die Freiheit muss durch Gewalt begründet werden, und es ist jetzt der Augenblick gekommen, da man den vorübergehenden Despotismus der Freiheit einrichten muss, um den Despotismus der Könige zu vernichten.
verkündete Marat vor den Wohlfahrtsausschuss am 6. April 1793
Ersetzen wir Könige mit Terroristen, klingt der Satz ganz heutig. Die USA hat seit 2001 den Patriot Act - USA PATRIOT Act steht als Apronym für Uniting and Strengthening America by Providing Appropriate Tools Required to Intercept and Obstruct Terrorism Act of 2001, deutsch etwa: „Gesetz zur Einigung und Stärkung Amerikas durch Bereitstellung geeigneter Instrumente, um Terrorismus aufzuhalten und zu blockieren".
Was werden wir haben? Welchen Preis werden wir bezahlen? Und wollen wir das, was wir dafür bekommen? Gibt es eine Alternative?
DIE FREIHEIT FÜHRT DAS VOLK
Eugène Delacroix 1830
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Der Terror wird die Republik nicht besiegen. Die Republik wird den Terror besiegen. Frankreichs Präsident Hollande in Versailles im November 2015
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Übrigens Deutschlands Rüstungsindustrie verkauft auch jetzt noch mit staatlicher Genehmigung Waffen an Saudi Arabien.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article142972724/An-diese-Staaten-liefert-Deutschland-Kriegswaffen.html
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/islamischer-staat-gotteskrieger-finanzierung-syrien-irak
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Wie sich die Bilder gleichen.
Kiew Maidan
Efrem Lukatsky / Associated Press
Der Staat kann Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und die Einrichtung spezieller Sicherheitszonen errichten; Staatspräsident François Hollande verhängte nach den Anschlägen die Schließung der Landesgrenzen.
Der Ausnahmezustand ermöglicht zudem Ausgangssperren, Wohnungsdurchsuchungen ohne richterlichen Beschluss und Hausarrest für Menschen, deren "Aktivität" als "gefährlich für die Sicherheit und die öffentliche Ordnung" angesehen wird. Außerdem können die Behörden Versammlungsverbote verhängen und Konzertsäle sowie Kinos schließen lassen. Der Ausnahmezustand kann zunächst für höchstens zwölf Tage verhängt werden – eine Verlängerung darüber hinaus muss per Gesetz gebilligt werden.
Die Welt vom 14.11.2015
Heiner Müller ZEMENT
DASCHA
Viel kann geschehn, Gleb, in drei Jahren
Viel ist geschehn. Kalt war der Weg durchs Feuer.
Kennst du mein Leben. Arbeit. Das Komitee
Ausschüsse. Wir organisieren die Frauen. Das Heim
Haben wir abgeschüttelt, unser Joch
Und Bräute wird es nicht mehr geben. Reiß
Die Wände auch ein, wenn du schon dabei bist
Ich wein den Trümmern keine Träne nach.
Mein Heim ist das Exekutivkomitee, meine Arbeit.
Mein Essen eß ich dort in der Kantine
Wasser und Rüben. Willst du mehr. Lern hungern.
Wer für die Revolution nicht hungern will
Soll auch nicht essen. Satt ist die Bourgeoisie.
Von unserm Hunger. Wann werden wir sie schröpfen.
Der Herd ist kalt, ja. Wir haben ei-
ne Holzkrise, Genosse Tschumalow.
Nimm das zur Kenntnis. Wenn du frierst, heiz dich
Mit Arbeit. Daran ist kein Mangel, Kampf auch
Banditen in den Bergen, Sabotage
In den Büros, ein Sumpf die Korruption.
Hast du noch Tränen, Krieger, für dein Heim.
Fremd bin ich dir. Kannst du die Zeit zurückdrehn
Kann ichs. Wenn ich es wollte. Und ich wills nicht.
Soll ich begraben im Familienbett
Ersticken unter dir auf einem Laken
Was mir so teuer ist, weil es so viel
Gekostet hat, Tränen Schweiß Blut: meine Freiheit.
Merk dir, Genosse, wenn einer hier mein
Besitzer ist, bin ich das.
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