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Samstag, 12. Oktober 2013

Eleanor Rigby


EIN LIED

Ein Mann improvisiert am Klavier.
Eine Frau mit wunderschönen Namen, ursprünglich sollte sie Miss Daisy Hawkins heißen, ein Priester namens McCartney, nein, McKenzie. Sie reinigt die Kirche, freiwillig, unbezahlt, er ist der Gemeindepfarrer, er hat keine Haushälterin, drum muß er seine Socken selber stopfen. Sie stirbt, er begräbt sie. Sie haben oft ganz knapp aneinander vorbeigelebt. Einsam. Was ist das? Allein sein müssen, wenn man nicht allein sein möchte. Beschämt sein ob dieses Mangels. 
All diese einsamen Leute, wo kommen sie her. All diese einsamen Leute, wohin gehen sie?


ELEANOR RIGBY

Eleanor Rigby sammelt den Reis in der Kirche auf, in der eine Hochzeit stattgefunden hat.
Sie lebt in einem Traum.
Wartet am Fenster, trägt das Gesicht, dass sie in einem Glas in der Tür bewahrt.
Für wen trägt sie es?

All die einsamen Leute,
woher kommen sie?
All die einsamen Leute,
wohin gehören sie?

Vater McKenzie schreibt die Wörter einer Predigt, die keiner hören wird.
Keiner kommt hin.
Sieh wie er arbeitet, er stopft Socken in der Nacht, wenn niemand da ist.
Was kümmert es ihn?

All die einsamen Leute,
woher kommen sie?
All die einsamen Leute,
wohin gehören sie?

Ah, sieh dir all die einsamen Leute an,
Ah, sieh dir all die einsamen Leute an.

Eleanor Rigby, starb in der Kirche und wurde zusammen mit ihrem Namen begraben,
Niemand kam.
Vater McKenzie wischt sich den Schmutz von den Händen, wenn er vom Grab weggeht.
Keiner wurde gerettet.

All die einsamen Leute,
woher kommen sie?
All die einsamen Leute,
wohin gehören sie?

-------------------------
 
Eleanor Rigby picks up the rice in the church where a wedding has been
Lives in a dream
Waits at the window, wearing the face that she keeps in a jar by the door
Who is it for?
All the lonely people
Where do they all come from?
All the lonely people
Where do they all belong?

Father McKenzie writing the words of a sermon that no one will hear
No one comes near.
Look at him working, darning his socks in the night when there's nobody there
What does he care?

All the lonely people
Where do they all come from?
All the lonely people
Where do they all belong?

Ah, look at all the lonely people
Ah, look at all the lonely people

Eleanor Rigby died in the church and was buried along with her name
Nobody came
Father McKenzie wiping the dirt from his hands as he walks from the grave
No one was saved

All the lonely people
Where do they all come from?
All the lonely people
Where do they all belong?


 Eleanor Rigby in Liverpool, Stanley Street, all den einsamen Menschen gewidmet
Tommy Steele, 1982




Geschrieben von: Lennon-McCartney
Aufgenommen: 28, 29 April, 6 June 1966
Produzent: George Martin
Toningeneur: Geoff Emerick

Veröffentlicht am 5. August 1966 (UK), 8 August 1966 (US)
Paul McCartney: Gesang
John Lennon: zweite Stimme
George Harrison: Background
Tony Gilbert, Sidney Sax, John Sharpe, Jurgen Hess: Violine
Stephen Shingles, John Underwood: Viola
Derek Simpson, Norman Jones: Cello

Donnerstag, 9. Mai 2013

Pablo Casals photographiert von René Burri



Der spanische Cellist Pablo Casals während einer Meisterklasse. 1960
Schweiz. Zermatt.






Pablo Casals spielt Johann Sebastian 
Bach Cello Solo Nr.1, BWV 1007
August 1954, Casals war 77 Jahre alt.

http://www.youtube.com/watch?v=KX1YtvFZOj0



Herr Casals gibt Unterricht.





Eines Tages werde ich ein Buch mit all den Photos veröffentlichen, die ich nicht gemacht habe. Es wird ein großer Erfolg werden.

One of these days, I'm going to publish a book of all the pictures I did not take. It is going to be a huge hit. 

René Burri - New York Times, May 20 2004




Alle Photographien © Magnum René Burri

Freitag, 22. Februar 2013

Gestern wäre der 80. Geburtstag von Nina Simone gewesen



Eunice Kathleen Waymon geboren am 21. Februar 1933, 
bekannt, geliebt, verehrt als Nina Simone,
wäre gestern 80 Jahre alt geworden.

©Resqben


Donnerstag, 6. Dezember 2012

Take Five - Dave Brubeck tut es


Take Five - die kurze Pause, für Raucher eine Zigarrettenlänge, für andere einfach fünf Minuten, kein wirkliches Aussteigen, kein Erholen, mehr ein Atemholen, gefüllt mit Nikotin oder Frischluft, um wieder einzusteigen, da wo man unterbrochen hat. Der Kopf oder der Bauch bleiben im Rhythmus, es ist ein Anhalten der Spannung.  

Jazz ist vielleicht die einzige heute existierende Kunstform, bei der der Einzelne frei ist, ohne den Kontakt zur Gruppe zu verlieren. D.B.

Dave Brubeck ist mit fast 92 Jahren an Herzversagen gestorben. Das heißt, er wurde 1920 geboren, in der Zeit als der Jazz noch in der Pubertät war. Er hat musiziert bis zur endgültigen Herzrhythmusstörung. RIP. (Rest in Peace) Oder Ruhe in dem Takt, der Dir der liebste war.
TAKE FIVE. Ruhe Dich aus, aber verlier nicht den Takt!

Ein Stück im Fünfviertel Takt, zu schräg, um als Fahrstuhlmusik nutzbar zu sein und doch
seltsam entspannend. Geschrieben hat es Paul Desmond, aber Dave Brubecks Name ist es, der mir in den Kopf schießt, wenn ich das leicht atemlose, oder unruhig auf langem Atem klingende Stück höre. Take Five - Mach mal kurz Pause! oder der fünfte Take, die fünfte Aufnahme einer Musiknummer im Studio.

Die Gelder aus den Rechten für Take Five gehen übrigens, dem Testament Paul Desmonds folgend, an das Rote Kreuz.

Die Komposition umfasst 24 Takte, ist in der Liedform ABA geschrieben und wird in moderatem Tempo gespielt. (Wiki)

 Dave Brubeck und Paul Desmond 1954

Take Five 1966
http://www.youtube.com/watch?v=faJE92phKzI
Dave Brubeck - piano
Paul Desmond - alto sax
Eugene Wright - bass


Take Five 1968
http://www.youtube.com/watch?v=o2In5a9LDNg

Take Five Al Jarreau 1976
http://www.youtube.com/watch?v=hhq7fSrXn0c

Es würde den Bruchteil eines Bomberflügels kosten, Jazzmusiker durch die Welt fliegen zu lassen. Durch den Jazz können wir unsere Kultur der Freiheit zu den Leuten bringen. Das ist es, was Diktatoren immer zuerst stoppen: Jazzmusik im Radio oder die Möglichkeit, Jazzplatten zu kaufen. Denn dafür braucht es Freiheit. D.B.
 

Mittwoch, 6. Juni 2012

Musik ist eine Himmelsmacht?




Ein kleines Lied

Ein kleines Lied! Wie geht's nur an,

Dass man so lieb es haben kann,
Was liegt darin? erzähle!

Es liegt darin ein wenig Klang,
Ein wenig Wohllaut und Gesang
Und eine ganze Seele.

Marie von Ebner-Eschenbach

Ich bin nicht in der Lage kenntnisreich über die innige Verbindung von Musik, oder im speziellen, Gesang, und Gefühl zu schreiben, aber seit dem Opern-Erlebnis von gestern Abend versuche ich, zumindest meine vage Ahnung genauer zu formulieren. Aber wie ich es auch beginne, es klingt schwampfig, schwülstig, ungenau.
Ich reagiere stark auf Stimmen, Alan Rickman spricht - und ich schmelze, manchmal höre ich nicht einmal mehr was er sagt. Bestimmte Tonfolgen vermögen es, alle Haare auf meinen Armen senkrecht stehen zu machen, nicht, dass ich übermäßig behaart wäre, aber es ist ein intensives Gefühl, nichtsdestotrotz.
Billy Joel singt "Leningrad", sicher keines der unsterblichen Lieder der Menschheit, aber, habe gerade eben wieder das Experiment gemacht, die letzte Strophe erklingt und - es weint aus meinen Augen, nicht Ströme, aber doch Tränen. Warum?
Das trifft auch für "Little Boy Blue" gesungen von Nina Simone zu, oder Barbra und "The way we were", Mozarts Requiem, "Der Mond ist aufgegangen", "Wonderful world" in der Version von Louis Armstrong, "Für Alina" von Arvo Pärt, Eddie Vedder "Stuff and Nonsense", die Stimme von Joni Mitchell, manche Barockarien, vieles von Leadbelly, Dylans "Frankie Lee and Judas Priest und und.
Manches davon ist großartig, anderes trifft irgendwie, ich weiß nicht wie, einen Nerv in meinem Körper, der mich reagieren läßt. Kurz gesagt, die richtige Musikliste und ich werde zum tränensprudelnden Springbrunnen.
http://www.youtube.com/watch?v=pMeO6CRVq7Y
1970, meine sehr geliebte Großmutter war gestorben, ich, zwölf, war traurig, aber unbegreiflich gefaßt. Drei Monate später habe ich ihre Stimme gehört, unerwartet im Musikunterricht von einer Platte, man habe ich geweint.

Camille. Was sagst du, Lucile?
Lucile. Nichts, ich seh dich so gern sprechen.
Camille. Hörst mich auch?
Lucile. Ei freilich!
Camille. Hab ich recht? Weißt du auch, was ich gesagt habe?
Lucile. Nein, wahrhaftig nicht.

Georg Büchner "Dantons Tod"

Was ist das, was in uns mitschwingt, uns rupft, reißt, wehrlos macht? Welche archaischen Teile unseres Hirns werden durch Musik, spezielle Musik aktiviert? Genauso womöglich, wie durch kitzeln oder streicheln.
Die gegenteilige Reaktion, Abwehr, Ohrenherzschmerz gibt es natürlich auch. Nahezu jede Art von Blasmusik ertönt und meine Ohren bemühen sich vergeblich, sich zu kräuseln, bei dem Versuch nicht zuhören zu müssen.

"Everybody wants to go to heaven, but nobody wants to die."
"Alle wollen in den Himmel kommen, aber niemand will sterben."
Vielleicht ist das eine mögliche Erklärung. Musik, die richtige Musik bringt uns dem Himmel nahe, ohne dass wir deshalb nun gleich sterben müßten.


„Wo man singet, laß dich ruhig nieder; 
Ohne Furcht, was man im Lande glaubt;
Wo man singet, wird kein Mensch beraubt;
Bösewichter haben keine Lieder.“

Johann Gottfried Seume

"Immer wenn ich Wagner höre, habe ich das Gefühl, ich muß in Polen einmarschieren." Woody Allen


Vater bringt Vierlinge zum Lachen. Mir ist es noch nicht gelungen, nicht zu grinsen.

 

Donnerstag, 31. Mai 2012

Yo-Yo Ma



Heute war ich im Konzert, Yo-Yo Ma mit dem Torontoer Symphonieorchester.
Ein großer, heller, klarer Saal, die Zuschauer sitzen auch hinter dem Orchester. Wieder viel Holz und demokratische Sitze mit leichten Erinnerungen an die feudale Vergangenheit von Konzertsälen, Logen schon, aber offen, einsehbar und groß genug für fast 30 Leute.
Oh, ist das ein Musiker, einer, der Vergnügen hat, zu spielen, er und sein Cello in inniger Einheit, als wären er und es ein Körper und sie sind es gerne. Er lächelt oft beim Spielen, und er schaut die Mitspielenden an.
En kleines Stück zu Beginn, von einem modernen usbekischen Komponisten, Dmitri Yanov-Yanovsky, Nacht Musik: Stimmen im Laub: es klingt, als wollte man sich an eine Melodie erinnern, an den Geschmack eines Essens, an den Geruch von feuchtem Gras, als man, fünfjährig über Wiesen stampfte. Man findet die Erinnerung fast, beinahe, aber nur noch in Fetzen, Stückchen, Resten.
Dann, ohne Yo-Yo Ma, Rachmaninow Symphonische Tänze, lustig, ich denke dauernd in Bildern aus Disneyfilmen. Disney hatte auch vor, Musik von ihm in Phantasia zu verwenden, aber es kam dann doch nicht dazu.
Und zum Dritten: Elgar, Cello Konzert in E-Dur und am Ende Riesenapplaus, alle stehen, das scheint mir neuerdings sehr oft vorzukommen, aber hier ist es berechtigt und  Yo-Yo Ma schenkt uns eine Zugabe: Bach, das Prelude zur Cello Suite N°1. Mannomamnnomannoman, ist das schön, als wäre es ganz einfach, wie ein Gespräch unter Freunden.
Anschließend ein Empfang mit Dinner für die "Freunde" des Orchesters, sicher, sie spenden Millionen, das sollte man ihnen anrechnen, aber 120 Jahre alte Frauen in kurzen rosa Chanel-Kleidchen muß man erstmal verkraften.






Yo-Yo Ma, Edgar Meyer, Chris Thile and Stuart Duncan play Bluegrass:
http://www.youtube.com/watch?v=O7EcT5YzKhQ


Spike Jonze Presents: Lil Buck and Yo-Yo Ma:
http://www.youtube.com/watch?v=C9jghLeYufQ 
Yo-Yo Ma spielt das Prelude von Bach Cello Suite N°1:
http://www.youtube.com/watch?v=dZn_VBgkPNY

Sonntag, 12. Februar 2012

Somebody That I Used To Know


Fünf Musiker - eine Gitarre - ein Lied!


Ursprünglich geschrieben von Gotye, hier gecovert von Walk off The Earth.    



Samstag, 28. Januar 2012

Tigerlillies - Freakshow

Die Tigerlillies auf einem geschenkten Mix-Tape Ende der 80er, und ich meine wirklich Tape, auf einer Cassette also, ein Lied gesungen in feinstem Falsett, ungeschlechtlich schön und doch eindeutig ein Mann. Zarteste Melodie und dazu ein gräßlich trauriger Text - "Pretty Soon" - die mitleidlose Vorraussage des "Ziemlich Bald" anstehenden Todes und der Details des Verfalls des Körpers vor und nach dem Sterben, mit der sich wiederholenden Endzeile: "Hoffe nur, jemand ist bei Dir, wenn Du stirbst".

Pretty soon, it will be your judgement day
Pretty soon, you will be in decay
Pretty soon, on a marble slab you'll lie
Hope someones with you when you die

Pretty soon, you body will be in pain
Every muscle and sinew will burn like a flame
Pretty soon, in fear you will cry
Hope someones with you when you die

Pretty soon, maggots eat your flesh
Pretty soon, old and rotting where once you were fresh
Pretty soon, your flesh putrefies
Just hope someones with you when you die 

 
Es war ungeheuer kompliziert, herauzufinden, wer der Verleger ihrer Platten ist und wie man die aus England importiert. Aber ein lieber Mensch hat es geschafft. 
Dann im Schillertheater, als Gastspiel "Der Struwwelpeter". Wow, unvorbereitet, erwartete ich Kindertheater und erlebte barockes Horrordrama, hoch artifiziell und garstig und bildgewaltig. Definitiv nichts für Kinder!

http://www.youtube.com/watch?v=hwXPPgEAvjI 
Der Fliegende Robert - Flying Robert
Später ein Konzert in der Kalkscheune, da saß Martyn Jacques, der Sänger, mit seiner Ziehharmonika, oft mit geschlossenen Augen, neben ihm die beiden anderen (Adrian Huge und Adrian Stout) und zauberte gräuliche Endzeitvisionen in die damals noch verrauchte Luft des Saales.
Heute im Wintergarten eine "Freakshow", und auch wenn es wunderbare artistische Nummern gab, und die dekadente und doch zornige Grundstimmung mir gefiel, kam es doch letztendlich zu nichts. Der Gesang: vergröbert und eingeebnet, poesiearm und nachlässig, die Poesie nur noch erinnert und deshalb behauptet. Schade, schade!
Aber zwei, drei Szenen waren hinreißend! Und eine Mitspielerin, eine Zwergin, war von solchem Ernst und solcher Eleganz, dass sie manches zu lange Lied fast wettmachte.


Dies war lange mein Lieblingslied der Band, ein hysterisierter Soldat singt über seine Glücksgefühle beim Einschlagen der Nägel während er Jesus ans Kreuz nagelt.

Samstag, 21. Januar 2012

Für Ö. - Bei mir bist Du scheen - Bei mir bist Du schön

Bei Mir Bist Du Schoen ist der Titel eines Liedes, das 1932 von dem Komponisten Shalom Secunda und dem Texter Jacob Jacobs für ein jiddisches Musical, namens, Men ken lebn nor men lost nisht  oder Man könnte leben, aber sie lassen uns nicht, das 1933 (!) in einem großen Theater in Brooklyn, New York aufgeführt wurde, geschrieben worden war. In C-Dur verfasst, ist es ursprünglich ein Duett zweier Liebender.
 
Originale jiddische Version

Kh'vel dir zogn, dir glaykh tzu hern
Az du zolst mir libe derklern
Ven du redst mit di oygn
Volt ikh mit dir gefloygn vu du vilst
S'art mikh nit on
Ven du host a bisele seykhl
Un ven du vaytzt dayn kindershn shmeykhl
Vendu bist vild vi indianer
Bist afile a galitsianer
Zog ikh: dos art mikh nit.
Bay mir bistu sheyn,
Bay mir hos tu heyn,
Bay mir bistu eyner oyf der velt.
Bay mir bistu git,
Bay mir hostu "it",
Bay mir bistu tayerer fun gelt.
Fil sheyne meydlekh hobn gevolt nemen mikh,
Un fun zay ale oys-geklibn hob ikh nor dikh.

Vier Jahre später erwarben Sammy Cahn und Saul Chaplin (nicht verwandt) die Rechte. Secunda und Jacobs verkauften, für 30 Dollar! Die neuen Besitzer wechselten den Rhythmus des Liedes zum Swing und schrieben einen neuen Text, der sich nur in ungefähr an das jiddische Original anlehnte. Es wurde 1937 der erste große Hit der bis dahin unbekannten Andrew Sisters und zählt heute ungefähr 50 Cover-Versionen. In Zahlen etwa 3.000.000 Dollar, von denen Secunda und Jacobs, bis 1961 das Copyright an sie zurückfiel, nichts abbekamen.

Umgeschriebene Variante für die Andrew Sisters.

Of all the boys I've known, and I've known some
Until I first met you I was lonesome
And when you came in sight, dear, my heart grew light
And this old world seemed new to me

You're really swell, I have to admit, you
Deserve expressions that really fit you
And so I've wracked my brain, hoping to explain
All the things that you do to me

Bei mir bist du schoen, please let me explain
Bei mir bist du schoen means you're grand
Bei mir bist du schoen, again I'll explain
It means you're the fairest in the land

I could say bella, bella, even say wunderbar
Each language only helps me tell you how grand you are
I've tried to explain, bei mir bist du schoen
So kiss me, and say you understand

Bei mir bist du schoen
You've heard it all before, but let me try to explain
Bei mir bist du schoen means that you're grand
Bei mir bist du schoen
Is such an old refrain, and yet I should explain
It means I am begging for your hand

I could say bella, bella, even say wunderbar
Each language only helps me tell you how grand you are

I could say bella, bella, even say wunderbar
Each language only helps be tell you how grand you are
I've tried to explain, bei mir bist du schoen
So kiss me, and say that you will understand

 
Verrückterweise war das Lied ein großer Erfolg in Nazi-Deutschland, bis seine jüdischen Wurzeln bekannt wurden und es prompt verboten wurde.
Die Russen haben eine antifaschistische Version unter dem Titel: "Baron Fon Der Pshik" veröffentlicht.




Montag, 2. Januar 2012

Im Weißen Rössl - Eine Schimpftirade

Wenn man Operetten nicht leiden kann, sollte man sie nicht inszenieren oder muß halt eine so überzeugende und witzige Form der Dekonstruktion erfinden, dass die Abneigung oder Haßliebe wieder Kunst hervorbringt.
Sonst entsteht das, was ich gestern Abend drei Stunden lang in der Komischen Oper betrachten durfte, nämlich langweiliges, ungelenk inszeniertes, überaufwendiges Schmeater. Dass Sebastian Hartmann Deutsche doof findet und das Operettengenre ebenso, ist nicht interessant genug, um so viel versenkte Lebenszeit und so viel Bühnenbild zu rechtfertigen. Ironie ist nicht abendfüllend.
Man, eine Riesenduschkabine, damit 20 Leute vom Chor einmal reinrennen, kurzer schwacher Lacher und dann ungeschickter, nicht unauffälliger Abgang. Die Zimmer-mädchen tragen Toga, hin- und wieder tauchen Barockkostüme auf, warum auch immer, zusammengeschustert und witzig sein gewollt.
Nichts ist wichtig, die Entstehungszeit nicht, die Jetztzeit eigentlich auch nicht, Gott behüte die Geschichte oder theatralische Situationen. Der Einfall regiert!

Gott sei Dank singt und spielt Dagmar Manzel! Falls ihr "Kiss me Kate" am selben Haus noch nicht gesehen habt, unbedingt nachholen! Was für eine Stimme, was für eine tolle Frau, ach was für ein Weib. Im Februar folgen "Die Sieben Todsünden"!
Aber falls sie mal das Bielefelder Telephonbuch vortragen sollte, ich würde auch hingehen und bin sicher, es wäre spannend.

aus "Kiss me Kate"

Max Hopp ist der verliebte Kellner, nur dass er halt nie kellnert, sondern mit viel Einsatz unablässig Humor produzieren muß. Schade, ich sehe den gern. 
Dann gibt es noch eine große Rolle, die gar nicht singen kann und auch nicht tanzen, aber beides tut. Oft.
Gelacht wurde nicht viel, aber geklatscht dann doch. Die Mysterien des Publikums. Obwohl bei der Menge von Ohrwürmern und mit der Qualität eines Teils der Besetzung hätte der Saal eigentlich vor Bravos explodieren müssen. Naja.

Im weißen Rössl am Wolfgangsee (Ralph Benatzky)
Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist? (Robert Gilbert)
Im Salzkammergut, da kann man gut lustig sein (Ralph Benatzky)
Es muss was Wunderbares sein (Ralph Benatzky)
Mein Liebeslied muss ein Walzer sein (Robert Stolz)
Die ganze Welt ist himmelblau (Robert Stolz)

Ursli Pfister hat 1994 eine wunderbare minimalistische Variante des Rössls in der Bar jeder Vernunft inszeniert. Toll. Mit Max Raabe, den Geschwistern Pfister, Meret Becker, otto Sander und, ich glaube, Schmiedinger als Kaiser. Das war hier Irm Hermann, und das war auch sehr schön, sehr zart und fies.

Samstag, 17. Dezember 2011

Die etwas andere Weihnachtsplatte

"A Christmas Gift for You from Phil Spector" hieß ursprünglich "A Christmas Gift for You from Philles Records", der Plattenfirma von Phil Spector und Lester Sill, der aber schon ein Jahr nach der Gründung seine Anteile an Spektor verkaufte. Somit wurde Phil Spektor 1962 mit 21 Jahren der zu jener Zeit jüngste Chef einer Musikproduktionsfirma. Unter diesem Label wurden vier Langspielplatten (ein nahezu archaisches Wort) und circa 39 Singles veröffentlicht. Ike und Tina Turner, The Crystals und The Righteous Brothers waren einige der Künstler unter Vertrag bei Philles.

Wer Phil Spektor nicht kennt: er hat später mit den Beatles deren Album "Let it be" produziert, viel mit Ike und Tina Turner, John Lennon, Yoko Ono, Leonard Cohen, George Harrison und den Ramones gearbeitet. Als Komponist ist wohl "You've lost that loving feeling" für die Righteous Brothers sein berühmtester Song. 2003 hat er seine Frau erschossen und sitzt deshalb momentan im Gefängnis.



A Christmas Gift for You from Phil Spector gehört zu den 500 besten Alben aller Zeiten von Rolling Stone. 13 klassische Weihnachtslieder produziert im Spektor-Sound und gesungen mit Spaß und Können von coolen Sängern. Falls man Weihnachten, zwar mit nostalgischen Gefühlen, aber auch mit Heiterkeit und tanzend verbringen möchte, oder wenigstens das Plätzchenbacken oder Geschenkeeinpacken, ist es die perfekte Wahl. 

Sonny Bono von Sonny und Cher spielt übrigens Percussion.

Sonntag, 11. Dezember 2011

John Lennon (& Yoko Ono) - So this is Christmas (War is over)


1969, der Krieg der USA in Vietnam ist in seinem 5. Jahr, Yoko Ono und John Lennon mieten in 11 Großstädten große Werbeflächen.
WAR IS OVER! (If You Want It) Happy Christmas from John and Yoko
1971 entsteht das Lied. 
1973 im Januar unterzeichnen die Amerikaner das Pariser Friedensabkommen. 
 
Glückliche Weihnachten (Krieg ist vorbei)

Glückliche Weihnachten, Kyoko
Glückliche Weihnachten, Julian

So dies ist Weihnachten
und was hast du getan,
ein Jahr ist vorbei gegangen
ein neues fängt jetzt an
So dies ist Weihnachten,
ich hoffe du hast Spaß,
die Nächsten und die Liebsten
die Alten und die Jungen.

Ein sehr schönes Weihnachten
und ein gutes neues Jahr,
lass uns hoffen es ist ein gutes
ohne jede Angst.

Uns so dies ist Weihnachten, (Krieg ist vorbei)
für die Schwachen und Starken, (Wenn Du es willst)
Die Reichen und Armen, (Krieg ist vorbei)
der Weg ist so lang. (Jetzt)
Und so fröhliche Weihnachten, (Krieg ist vorbei)
für Schwarz und für Weiß, (Wenn Du es willst)
für die Gelbe und Rote, (Krieg ist vorbei)
lass uns das Kämpfen beenden. (Jetzt)

Ein sehr schönes Weihnachten
und ein frohes neues Jahr
lass uns hoffen es ist ein gutes
ohne jede Angst.

Uns so dies ist Weihnachten, (Krieg ist vorbei)
und was haben wir getan. (Wenn du es willst)
ein Jahr ist vorbei gegangen (Krieg ist vorbei)
ein neues fängt jetzt an. (Jetzt)
Und so frohe Weihnachten (Krieg ist vorbei)
wir hoffen du hast Spaß (Wenn du es willst)
die Nächsten und die Liebsten (Krieg ist vorbei)
die Alten und die Jungen. (Jetzt)

Ein sehr schönes Weihnachten
und ein frohes neues Jahr
lass uns hoffen es ist ein gutes
ohne jede Angst.

De Krieg ist vorbei,
wenn du es willst.
Der Krieg ist jetzt vorbei.



Happy Christmas (War is over)

Happy Christmas Kyoko
Happy Christmas Julian

So this is Christmas
And what have you done
Another year over
And a new one just begun
And so this is Christmas
I hope you have fun
The near and the dear ones
The old and the young

A very merry Christmas
And a happy New Year
Let's hope it's a good one
Without any fear

And so this is Christmas (War is over)
For weak and for strong (If you want it)
For rich and the poor ones (War is over)
The road is so long (Now)
And so Happy Christmas (War is over)
For black and for white (If you want it)
For yellow and red ones (War is over)
Let's stop all the fight (Now)

A very merry Christmas
And a happy New Year
Let's hope it's a good one
Without any fear

So this is Christmas (War is over)
And what have we done (If you want it)
Another year over (War is over)
And a new one just begun (Now)
And so Happy Christmas (War is over)
We hope you have fun (If you want it)
The near and the dear one (War is over)
The old and the young (Now)

A very merry Christmas
And a happy New Year
Let's hope it's a good one
Without any fear

War is over if you want it
War is over now

John Lennon/Yoko Ono

Meine allererste West-Platte war "Abbey Road", ein Mitbringsel meiner Eltern von einer West-Tournee. Ich hatte einen Freund, der, mitten in der Nacht geweckt, die vollständigen Texte der Beatles-Songs aufsagen konnte, ohne ein Wort Englisch zu sprechen. 
Da man sich zu dieser Zeit für ein Lager entscheiden musste, (Rolling) Stones oder Beatles, schlug ich mich, durch Plattenbesitz, notwendigerweise, auf die Beatles-, die Softie-Seite. Sie sind, bis heute, die einzige Band, deren Liedexte ich mindestens zur Hälfte auswendig kann. Gedichte habe ich mir schon immer leicht merken können. Zum Kreischen und in Ohnmachtfallen war es zu spät, aber einige der Lieder haben mich begleitet, wie geliebte und verläßliche Freunde. 

Jahre später, 1980, ich sitze im Büro von Ilse Galfert, der Wunder-Dramaturgin, Alex Lang stürmt in das Zimmer: "Er ist tot." Wir, unisono: "Wer?", Alex: "John, John Lennon."

Erschossen, in New York, vor seinem Wohnhaus dem Dakota Building von Mark David Chapman.

Das letzte Lied auf Abbey Road (Her Majesty ist ein angehängter Schnipsel), der letzten Platte, die die Beatles gemeinsam produziert haben (Let it be war vorher aufgenommen worden und wurde nur später veröffentlicht), heisst: The end.

And in the end
The love you take
Is equal to the love you make

.



Radio 1, Berlin, mein Lieblingsradiosender, obwohl der Wortanteil auch dort stetig schrumpft, und wo ist überhaupt "Der kleine Tierliebhaber"?, stellen gelegentlich ein Album in voller Länge vor. so, letztes Jahr irgendwann "Abbey Road" - WOW, WOW, WOW!

Mark David Chapman, er hatte John Lennon noch wenige Stunden vor dem Mord um ein Autogramm gebeten und es auch erhalten.

Montag, 21. November 2011

Der Leierschwanz und Oliver Messiaen


Ein kleiner Sperlingsvogel aus Australien ist einer der besten Geräusch-Imitatoren der Welt. Der Leierschwanz, oder lyrebird, was eigentlich Leier- oder Lyravogel hieße, buhlt um sein Weibchen, indem er die Gesänge anderer Vögel, Klänge aus seiner Umgebung, wie die der Kettensägen der Waldarbeiter, oder ihr Hämmern und sogar menschliche Stimmen in seinen Lockruf einbaut. Die Weibchen können das auch, sind aber eher "verschwiegen".

1933 brachte ein australischer Ornithologe ein Buch über die Leierschwänze heraus und ihre Gesänge wurden im Radio übertragen. Oliver Messiaen, fuhr extra nach Australien und wanderte tagelang durch den Busch, um einen der Vögel "live" zu hören. Er nutzte dann deren Klangfolgen in seinem Werk L'Oiseau-Lyre et la Ville-Fiancee = Der Leierschwanz und die Braut-Stadt. (Siehe auch FAZ vom 20.11.2011)



Dienstag, 8. November 2011

Joni Mitchell - Blue


Blue - das vierte Album der kanadischen Liedermacherin Joni Mitchell, erschien 1971. 

Ich war 13 und noch mit dem wöchentlichen Anhören der Schlager der Woche auf RIAS beschäftigt, "Wer hat mein Lied so zerstört, Ma" von Daliah Lavi, zum Beispiel, und "Fremder Mann" von Marianne Rosenberg, und dann hatte Frank Schöbel einen Hit im Westen mit "Gold in Denen Augen", das war was! 

Ein Jahr später, nach der Jugendweihe, zu der ein Kassettenrekorder geschenkt worden war, haben wir versucht, unsere Lieblingslieder per Mikrophon direkt aus dem Radio mitzuschneiden. Oder im Kino, bei den "Blutigen Erdbeeren", Mikro in der Hand, viel Pst, Pst und die Hoffnung, dass "Something in the Air" von Thunderclap Newman doch noch hörbar wäre. In dem Film habe ich dann auch mein erstes Joni Mitchell Lied gehört, wenn auch nicht von ihr selbst gesungen, sondern von Buffy Sainte-Marie - "Circle Game". 

1971, das Jahr der "Weltfestspiele": mein Jahrgang wurde ein Jahr vorzeitig in die FDJ aufgenommen, um die Menge der Feiernden zu vergrößern und wir alle durften für die Dauer der "Spiele" plötzlich in Berlin auf dem Rasen sitzen, mit Unmengen "Ausländern" quatschen und knutschen, aber dann starb Walter Ulbricht mittendrin und alle hatten Sorge, dass die Feier wegen der Staatstrauer abgebrochen werden würde, und der Erich hat die Trauer auf die Zeit nach dem Ende der "Weltfestspiele" verschoben, oder den Tod ein paar Tage rausgezögert, da bin ich mir nicht mehr sicher.

Baumwoll-FDJ-Hemden konnte man durch intensives, mehrmaliges Waschen übrigens ausbleichen, so dass sie ein ganz klein wenig wie aus Jeansstoff aussahen.


Und so hat mich die Stimme von Joni Mitchell erst einige Jahre später erwischt. Diese Stimme, so klar, so zart und kräftig zugleich und mit solcher Leichtigkeit in der Höhe, und voll solcher Einsamkeit. Ich glaube wirklich, dass ich Einsamkeit in ihrem Gesang "höre". 

Sie hat alle Lieder selbst geschrieben, James Taylor und Stephen Stills haben gespielt, und in "Rolling Stones 500 größten Alben aller Zeiten", steht das Album auf Platz 30. Keine weibliche Musikerin hat es höher geschafft.

Blue songs are like tattoos
You know I've been to sea before
Crown and anchor me
Or let me sail away
Hey Blue, here is a song for you
Ink on a pin
Underneath the skin
An empty space to fill in
Well there're so many sinking now
You've got to keep thinking
You can make it thru these waves
Acid, booze, and ass
Needles, guns, and grass
Lots of laughs lots of laughs
Everybody's saying that hell's the hippest way to go
Well I don't think so
But I'm gonna take a look around it though
Blue I love you

Blue here is a shell for you
Inside you'll hear a sigh
A foggy lullaby
There is your song from me

© 1970; Joni Mitchell





Ein Lied über das Ende ihrer Beziehung mit Graham Nash. Der hat wiederum "Our House" für sie geschrieben!

Blue (unübersetzbar zwischen blau und traurig und dem Blues) 
Blue Lieder sind wie Tätowierungen, Du weisst, dass ich schon früher auf dem Meer war, kröne und verankere mich, oder laß mich fortsegeln. Hey, Blue, hier ist ein Lied für dich, Tinte in einer Nadel, unter der Haut eine leere Stelle zu füllen, Man, so viele versinken jetzt, du mußt weiter glauben, dass du es durch diese Wellen schaffen wirst, Acid, Alk, und Sex, Nadeln, Waffen und Gras, Viel Lachen viel Lachen, Jeder sagt, dass die Hölle der schickste Weg ist, wie man sich davonmachen kann, das glaube ich nicht, aber ich werde mich da mal umschauen, Blue, ich liebe dich.
Blue, hier ist eine Muschel für Dich, darinnen wirst du einen Seufzer hören, ein nebliges Kinderlied, Dort ist dein Lied von mir.


Blue
http://www.youtube.com/watch?v=hvLTH8-9Z1I
In Case of You
http://www.youtube.com/watch?v=5QZioxCg20I
Und weil es so schön ist, wenn auch nicht auf dem Album: Big Yellow Taxi
http://www.youtube.com/watch?v=ZgMEPk6fvpg

Donnerstag, 6. Oktober 2011

The Rest is Noise - das 20. Jahrhundert hören von Alex Ross


Das Wenige, was ich über klassische Musik weiß, löst sich leider mit dem Beginn des letzten Jahrhunderts vollends in Verwirrung auf, 12-Ton Musik, atonale Musik - Begriffe und oft auch Töne, die mich verstört und hilflos zurücklassen. 
Und nun dieses Buch, Alex Ross ist Musik-Kritiker beim New Yorker, einer altehrwürdigen Wochenzeitschrift, berühmt für ihre Cartoons und Kunst/Theater/Musik-Beiträge und die beinah unglaubwürdig lange Liste ihrer berühmten Artikellieferanten, unter anderen: Roald Dahl, Sallinger, Phillip Roth, Nabokov, John Updike und Kurt Vonnegut 
Alex Ross kann schreiben, Kreuz- und Querverbindungen aufzeigen, und so Musik und Musiker in die politischen, künstlerischen und zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen, manchmal Grabenkämpfe, ihrer Zeit einordnen. 

Er kann Musik beschreiben, sinnlich und poetisch, und lustmachend aufs Anhören.

Er setzt einen Anfang: Richard Strauss, Gustav Mahler und den Fin de Siècle, um den Leser dann über fast 600 Seiten durch die vielfältigen und widersprüchlichen Verzweigungen des folgenden "musikalischen" Jahrhunderts zu führen. Er schreibt über musikalische Revolutionen und Revolten, Konterrevolutionen, Restaurationsversuche, Außenseiter, Trendsetter, Haßlieben und Freundschaften. Dabei legt er zwar ein besonderes Gewicht auf die amerikanischen Komponisten, aber nicht so, dass es unverhältnismäßig wirkt. Und die Kapitel über Nazi-Deutschland und die stalinistische Sowjetunion sind hochspannend und sehr ausführlich.

Ich höre jetzt vorsichtig aber neugierig klassische Musik des 20. Jahrhunderts. Nicht leicht, weiß Gott nicht, aber das Buch hat mir geholfen die gigantische Schwellenangst des totalen Laien zu überwinden. Zum Beispiel Arvo Pärt's Variationen zur Gesundung von Arinuschka haben mich sehr berührt.

 
Es gibt zum Buch eine Website mit vielen Musikbeispielen, eine weitere herrliche Möglichkeit des digitalen Zeitalters, oder?

Aus dem Englischen hat es Ingo Herzke übersetzt.