Samstag, 1. Mai 2021

DAS C-WORT XXXV oder MMMDCCXXXIX - WHATEVER

Ich stelle mir vor
irgendwann,
aber bald
nach Mannheim zu Kiefer,
nach Leipzig zu Gursky,
nach Gent zu Milo Rau zu fahren.
Und
im Kino "Der Rausch" zu sehen,
oder irgendeinen Superheldenquatsch.
Und
ein Essen in einem Restaurant zu bestellen und es dort zu essen.
Und
im Theater irgendwas, egal was zu gucken in einem knackevoll gefüllten Saal.
Und
ins Schwimmbad, in die Sauna, ins Hamam zu gehen mit einer Freundin.
Und
eine verrauchte, verfressene, trunkene, verquatschte Party zu veranstalten mit viel zu vielen Leuten auf zu wenig Raum.
Und
"Die Nibelungen" wiederaufzunehmen. Und "Das Abschiedsdinner".
Und
zu probieren mit Schauspielern, die schwitzen, lachen, spucken mit Nähe, Intensität,  Auseinandersetzungen, Überraschungen, Schrecken und Freude.
Und
nicht jeden Morgen über so viele, so sehr viele Erkrankte und Gestorbene in einem doch nicht wirklich weit entfernten Land zu lesen.
Und
mich mit Leuten bis aufs Blut über ein strittiges Thema zu streiten, ohne dass ich als Brandstifter, Reaktionär, zu alt, zu weiß, generell zu blöd oder sonstwas, dass nichts mit dem Thema zu tun hat, bezeichnet werde.
Und 
ein Gespräch über die Wandlung meiner Muttersprache zu führen, welches in Erwägung zieht, dass Sprache Realität spiegelt und sie auf verordnete Veränderung mit Verletzung reagiert. 
Sie ist eine alte und sich trotzdem ständig verändernde Braut und mag es nicht bevomundet zu werden. Nicht mal, wenn es gut gemeint ist. Gebt ihr Zeit.
Und 
zu wissen, dass Jugendliche wieder verantwortungslos sein dürfen, Kinder wieder ahnungslos.
Und
albern zu sein, ohne schlechtes Gewissen.
Und?

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