Montag, 19. März 2018
The Shape of Water - ET hat Kiemen und Sex
Der Amphibienmensch, ein sowjetischer Spielfilm aus dem Jahre 1962, lief oft vormittags im Ostfernsehen. Alle zwei Wochen hatten wir Mittwochs erst um 12 Unterricht und entweder habe ich mir den herrlich wütenden Wehner im Bundestag reingezogen oder was immer eben an Filmen lief. Den Amphibienmenschen sicher fünf Mal. Ich hab den geliebt.
Science Fiction überhaupt, Buch oder Film, nur keine Zukunftskriegsgeschichten.
Asimov, Herbert, Philipp K. Dick, Lem; die ersten drei Star Wars Filme, ET, Starman, Alien, Unheimliche Begegnungen der Dritten Art, Matrix Teil 1 und und und.
Heute Abend nun der oscarprämierte The Shape of Water - Das Flüstern des Wassers (Hä?!?) von Guillermo del Toro - er hat von allen diesen Filmen etwas und Zitate aus den Spionagethrillern aus der Zeit des Kalten Krieges und den Musicals der 30er und ein bisschen Amelie und die großen Augen des Reptiliden sind wie die von ET und ein kleines zartes Mädchen, anstatt des kleinen Jungen rettet ihn; und alles ist vorhersehbar, und entweder Zitat oder Allegorie, ein Fünfsterne General poetisiert sinnlos vor sich hin, die Spione haben lyrische Losungsworte, am Ende kommt zu allem Überfluß noch ein Liebesgedicht. Nichts davon kann verbergen, dass es sich um eine ganz gewöhnliche Kitsch-Romanze handelt, die zugegebenermaßen sehr gut photographiert wurde.
Ohne eine gewisse Unschuld funktioniert Science-Fiction für mich nicht. Del Toro hat alles richtig gemacht und ich soll ihn dafür bewundern. Will ich nicht. Mochte ich nicht.
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