Dienstag, 10. Dezember 2013
WITZ
Im Wald herrscht neuerdings Angst, ein böses Gerücht macht die Runde: der Bär hätte eine Todesliste geschrieben. Die Angst wächst, wird unerträglich.
Endlich geht, all ihren Mut zusammennehmend, die Maus zum Bären und fragt zitternd:
"Du, Bär, man sagt, du hättest eine Todesliste, stimmt das?"
Der Bär antwortet: "Todesliste? Todesliste? Ja."
Die Maus stellt ihre nächste Frage mit dünner, zitternder Stimme: "Du Bär, stehe ich auf dieser Todesliste?"
Der Bär antwortet: "Du? Du? Hmmm" Er blickt auf ein zerknittertes Stück Papier: "Du? hmm, ja".
Drei Tage danach ist die Maus tot.
Kurze Zeit später wagt es der Fuchs und geht zum Bären.
Auch er fragt: "Du, Bär, man sagt, du hättest eine Todesliste, stimmt das?"
Der Bär denkt kurz nach: "Todesliste? Todesliste? Ja."
Der Fuchs stellt todesmutig die unausweichliche, nächste Frage: "Du Bär, und stehe ich auf dieser Todesliste?"
Der Bär antwortet nach kurzem Nachdenken: "Du? Du? Hmmm.", wirft wieder einen Blick auf das zerknitterte Blatt, und grummelt schließlich: "Du? hmm, ja".
Drei Tage danach ist der Fuchs tot.
Genauso ergeht es dem Maulwurf, dem Hirsch, dem Wolf, dem Luchs und dem Löwen.
Da faßt sich schließlich die Amsel ein Herz, fliegt zum Bären und fragt ihn:
"Du Bär, stehe ich auch auf deiner Todesliste?
Der Bär antwortete: "Du? hmm, hmm, hmm, du bist die Amsel, hmm. Ja".
Da sagt die Amsel: "Könntest du mich vielleicht streichen?".
Der Bär nickt, nimmt seinen Stift und streicht den Namen Amsel durch.
Traumschön und einfach und direkt und schlau und naiv und weise.
AntwortenLöschenÄhnlich ist die Auflösung in einem Kinderbuch: als ein Drache in der Stadt herumspazierte und die panischen Leute schließlich fürchterlich aufrüsteten, um ihn zu töten, stellte sich der kleine Jonathan vor den großen Drachen und sagte:
Lieber Herr Drache, ich bitt Sie gar schön,
aus unsrer Stadt wieder fortzugehn.
Und der Drache drehte sich um und ging aus der Stadt.
Ein Beispiel dafür, wie unkompliziert Probleme zu lösen wären, wenn wir nur etwas "einfacher" denken würden. Aber mir scheint, dass wir zum einen eben glauben, was uns vorgesetzt wird (Medien) und zum anderen zu kompliziert denken.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Elvira