Samstag, 13. August 2011
Barbara Gowdy - Seltsam wie die Liebe - We so seldom look on love
"Wir schauen die Liebe so selten an" wäre eine mögliche Übersetzung des englischen Titels, aber warum nicht einen schlechteren wählen? In der Originalausgabe sind es 8, in der deutschen 11, Kurzgeschichten über, na was schon, die Liebe. Die Helden sind ungewöhnlich, die Sprache seltsam und spartanisch, die Geschichten höchst menschlich und tröstlich.
Die Helden: Ein einsamer siamesischer Zwilling, ein Mann, der zwei Köpfe hatte, eine junge Frau, die nur Leichen lieben kann, ein blindes Mädchen, dass sehen lernt, eine Frau, die gerne beobachtet wird.
Nun,
es ist besser,
dass
EMAN
J sie liebt D
und wir
schauen so selten auf die Liebe,
dass es abscheulich scheint.
"Ode an die Nekrophilie" Frank O'Hara
Well,
it is better
that
OMEON
S loves them E
and we
so seldom look on love
that it seems heinous
"Ode on Necrophilia", Frank O'Hara
Das Wundersame an Barbara Gowdys Figuren ist für mich, dass deren Eigenartigkeiten und Absonderlichkeiten kein Befremden auslösen, sondern ein starkes Gefühl von tieferer Vertrautheit.
AntwortenLöschenBurkhard Ritter
AntwortenLöschenFaszination am Sonderbaren (Nekrophile). Na irgendwie nicht mein Ding der Gedanke daran *schüttel*
Johanna Schall
Es geht nicht zuvörderst um die Perversion, es geht um Liebe. Die nekrophile Dame liebt Tote, weil sie einmal gelebt haben und nun nicht mehr. Es geht hier nicht um Ekel, versprochen.
Burkhard Ritter
Das Liebe oft seltsame Wege geht ist ja auch für mich fassbar. Die Art von Liebe ist natürlich für mich seltsam. Es gibt Menschen die diese Vor"lieben" haben. Beispiel war ja die Story mit dem Kannibalen der seine Opfer?!? Über Liebesbeteuerungen fand.
Johanna Schall
Aber die Erzählungen machen es Dir möglich im Fremden das Die Bekannte zu finden. Klingt verschroben, aber vielleicht verstehst du ja, was ich meine.
Burkhard Ritter
laß ich erst mal so stehen. Muss mich erst einlesen. Allles Obskure hat ja etwas mit Liebe zu tun.