tag:blogger.com,1999:blog-1551496017578596917.post8329215240130188751..comments2024-03-10T13:29:29.558+01:00Comments on Theaterliebe: Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich.Theaterliebehttp://www.blogger.com/profile/12333141243854252378noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-1551496017578596917.post-9642568695995130022018-02-17T09:12:59.195+01:002018-02-17T09:12:59.195+01:00Mein Professor in Erfurt, ehemaliger innerer Dissi...Mein Professor in Erfurt, ehemaliger innerer Dissident (‚Lieber fünf Minuten rot als ein Leben lang tot!“), für den ich, einziger ‚Wessi‘ unter lauter ‚Ossis‘, in den Neunziger und Nuller Jahren als wissenschaftlicher Assistent arbeitete, zitierte gerne immer wieder mal Makarenko: „Das Kollketiv ist der Turnsaal des Individuums.“ Diesen Spruch fand ich sinngemäß bei meiner Lektüre von Helmuth Plessner wieder. In „Grenzen der Gemeinschaft“ (1924) bezeichnete Plessner die Gesellschaft als eine Bühne, auf der die Menschen durch ein Rollen- und Maskenspiel ihre Individualität entdecken und verwirklichen können.<br /><br />Plessner unterschied dabei scharf zwischen ‚Gemeinschaft‘ und ‚Gesellschaft‘. Die Gemeinschaft vereinnahmt die Individuen auf so totale bis totalitäre Weise, daß diese keine Chance haben, sich ihr gegenüber zu behaupten. Plessner richtete sich mit diesem Gemeinschaftsbegriff gegen die verschiedenen ‚Bewegungen‘ von extrem links bis extrem rechts. In diesen Bewegungen gab es nur schwarzweiß und keine Grautöne, nur ‚Freunde‘ und ‚Feinde‘ und nichts dazwischen.<br /><br />Die Gesellschaft hingegen interessiert sich Plessner zufolge nicht für die Gesinnung ihrer Mitglieder. Sie interessiert sich nur für ihre Rolle, für ihre Funktion. Dabei können dieselben Individuen die verschiedensten Rollen bzw. Funktionen übernehmen und so die Identität wechseln, ohne daß sie dafür sanktioniert werden. Hauptsache sie spielen ihre Rollen. Niemand nimmt ihnen das übel.<br /><br />Plessner hat auch einen kleinen Essay über die Anthropologie des Schauspielers geschrieben. Da geht es im engeren Sinne um den Perspektivenwechsel zwischen Bühne und Zuschauerraum. Sehr lesenswert.<br /><br />https://erkenntnisethik.blogspot.de/search?q=Anthropologie+des+Schauspielers<br /><br />Es ist diese Art der Freiheit, die die Gesellschaft gewährt, die durch Gemeinschaftsbildungen aller Art gefährdet wird.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1551496017578596917.post-37832626848973790972018-02-16T10:39:58.141+01:002018-02-16T10:39:58.141+01:00Schade. Ich habe die SZ abonniert.
Schade. Ich habe die SZ abonniert.<br />Theaterliebehttps://www.blogger.com/profile/12333141243854252378noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1551496017578596917.post-64363296414764080222018-02-16T10:32:40.576+01:002018-02-16T10:32:40.576+01:00Und er schrieb auch:
2.: Roberto Simanowski (Liter...Und er schrieb auch:<br />2.: Roberto Simanowski (Literatur- und Medienwissenschaftler) Bedenken First: Die Digitalisierung führt durch immer intensivere Ablenkungs- und Filtermechanismen zum Niedergang des Reflexionsvermögens und der politischen Diskussionskultur. (...) Die Schule muss zu problemsensiblem Denken erziehen, wenn sie Grundlagen der Zivilgesellschaft langristig sichern will. (...) wir sollten vermeiden, mit dualistischen Begriffen ein komplexes Thema auf einfache Antworten zu reduzieren. In den Digital Humanities ist viel die Rede vom ¨Ende der Kritik¨ und von der Ethik des Machens¨ Ich plädiere dafür, am Gestus der Kritik im Sinne Foucaults festzuhalten: als einer Tugend des Misstrauens, die im Selbstverständlichen das Nicht-Zwangsläufige aufdeckt. (Freitag 6/18)Theaterliebehttps://www.blogger.com/profile/12333141243854252378noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1551496017578596917.post-53202249859628625272018-02-16T10:31:11.588+01:002018-02-16T10:31:11.588+01:00Heiko Senst schrieb:
Schopenhauer: (aus 38 rhetori...Heiko Senst schrieb:<br />Schopenhauer: (aus 38 rhetorische Strategeme dafür, in einer Diskussion als derjenige zu erscheinen, der im Recht ist) Eristik - die Kunst, Recht zu behalten - ist auf die menschliche Eitelkeit zurückzuführen. Dem Gesprächspartner selbst bei objektiv wahren Äußerungen zuzustimmen, würde unser Ego nicht verkraften. Befürchtet man, in einer Diskussion geschlagen zu werden, rät Schopenhauer zu einer geschickten Verschiebung der Streitfrage. Durch geistesgegenwärtiges Ablenken von der eigentlichen Frage, eloquentes Verallgemeinern und originelles Übertreiben lässt sich so mancher ordentlich den Wind aus den Segeln nehmen. Findet sich auf die Schnelle kein geeignetes Thema, wird der Gegner selbst zum Streitgegenstand. Letzter Kunstgriff: persönlich beleidigend werden. (R.Gottl in Freitag 6/18)Theaterliebehttps://www.blogger.com/profile/12333141243854252378noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1551496017578596917.post-34737875350959635892018-02-16T10:30:16.658+01:002018-02-16T10:30:16.658+01:00Der Link zu Barbara Vinken ist leider für einen Ni...Der Link zu Barbara Vinken ist leider für einen Nicht-Abonnenten nicht zugänglich.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.com