Sonntag, 17. November 2019

Ein Film über Schauspieler

DIE VERWANDLUNG

Die Verwandlung ist ein Dokumentarfilm von Michael Harder, der schon Filme über Boxer, Archäologen und einen über den Sänger Thomas Quasthoff geschaffen hat. 
Dieser ist über den Beruf des Schauspielers. 
Er hat jeden der Auskunft Gebenden in denselben Raum gesetzt, sie durften rauchen und trinken, nur keinen Alkohol, und dann hat er Fragen gestellt und ihnen zugehört, wenn sie antworteten, pausierten, abschweiften, rumstammelten, zur Wahrheit kamen. 
Michael Harder muß ein wahrer Meister des Zuhörens sein.
Vielleicht zwanzig höchst unterschiedliche Schauspieler zwischen 23 und Ende Siebzig, drei Frauen, der Rest Männer (Oh die Quote!)  versuchen sich, in ihren Erfahrungen mit ihrem Beruf zu erkären. Und es wirkt nur selten eitel. 
Michael Harder muß ein wahrer Meister des Zuhörens und des Fragenstellens sein.
Seltsamerweise sprechen meine Kollegen, die, wie ich auch, oft sehr gern reden, selten in ernsthafter, forschender Weise über ihren Beruf. 
Meckern tun wir fast alle gern, Witze machen auch, aber die individuellen Methoden, Schmerzen, Träume, Ängste, Glücksmomente, die unser verrückte, furchtbare, wundervolle Beruf mit sich bringt, werden selten mehr als nur nebenbei gestreift. Das ist ja auch extrem intim, sehr privat, und das Ergebnis wird dann öffentlich zur Schau gestellt.
Michael Harder muß ein wahrer Meister des Zuhörens, des Fragenstellens und des Auswählens sein.
Ulrike Krumbiegel hat es gut zusammengefasst: sie hätte beim Zuschauen zu ihrer Überraschung erfahren, wie ähnlich wir uns letztendlich dann doch sind.


Es waren sehr viele interessante Leute zu sehen, aber Alexander Scheer hat wirklich mehr Charme, als erlaubt sein sollte.
Er wird wohl noch einige Male im Kino gezeigt, aber wer das nicht schafft, kann in der Mediathek des NDR gucken:
https://www.ardmediathek.de/ndr/player/Y3JpZDovL25kci5kZS9lYjAxNzcwMC01ZjNmLTQ4YTUtODJhZi03MmFjMTFkNTdhODE/

2 Kommentare: