Mittwoch, 15. März 2017

Genex & Intershop - nationale Westpakete

Das Westpaket, ein DDR-typisches-Erlebnis, tief in meinem Hirn verankert. assoziiert mit dem den Geruch von Lux-Seife, Sarotti-Schokolade, Fa-Duschgel, Jacobs Krönung und 4711 und, man mag es nicht fassen, Grieß. Meine Westtante dachte, Grieß gäbe es in der DDR nicht. Mein Vater, der nie einkaufen gehen mußte, meine Mutter erledigte das für ihn, dachte dasselbe.


 
http://www.spiegel.de/einestages/genex-kataloge-der-sonderbare-versandhandel-der-maroden-ddr-a-1125647.html

Der GENEX-Geschenk-Katalog, Fortunas Füllhorn, wenn man wohlhabende Westverwandtschaft hatte. Ein Auto jetzt und sofort, nach Hause geliefert. Der reine Wahnsinn! Viele Jahre Wartezeit schrumpften zu wenigen Tagen durch die unverständliche Macht des anders bedruckten Papieres.

 
http://www.kraftfuttermischwerk.de/genex/genexkatalog1977.pdf 

Der Intershop, gleich links neben meiner Haustür, da wo früher ein Konsum gewesen war, bezahlt wurde in Westgeld, in Valuta. Von 1974 bis 1979 ein heißbegehrtes Geschenk von Westverwandten. Danach ging es nur noch mit Forum-Schecks, der Umtauschkurs war 1,00 DM für 4,00 Mark der DDR, oft musste man aber noch deutlich mehr Mark der DDR für DM zahlen, bis zu einem Kurs von 1:25.
Der Tintenkiller, heißersehntes Objekt der Begierde in meinen Schülerjahren. Man schreibt, wenn man priveligiert ist, mit einem Pelikanfüller und kann Fehler korrigieren, ohne noch einmal von vorn beginnen zu müssen. Bis dahin waren bunte Filzstifte das Ziel allen kindlichen Begehrens. 

Wiki sagt: Ein Tintenlöscher oder Tintenlöschstift, ugs. auch Tintenkiller, kurz Killer, oder älter, Tintentod genannt, ist ein Stift zur Vornahme von Korrekturen an mit meist nur blauer Tinte geschriebenen Texten. Regelmäßig besteht ein Tintenlöschstift aus zwei Teilen: Mit dem einen Ende kann die Tinte „unsichtbar“ gemacht, mit dem Filzstift am anderen Ende dann die Korrektur vorgenommen werden.

2 Kommentare:

  1. Mein Schwiegervater hat ja seinen Trabant über Genex bestellt. Der wusste gar nicht das es sowas gibt. Er als Genosse und Gewerkschaftsfunktionär hatte Westverwandte die ihm das vermittelten. Aber es durfte nie darüber gesprochen werden.

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  2. Die Ost-Berliner Freundin meiner Mutter wollte Bananen, Kaffee, Nylonstruempfe haben, als wir denn mit vorher beantragtem "Passierschein" und 25 DM = 25 Ost-Mark Zwangsumstausch zu Besuch kamen.
    An "Tintenkiller"-Bestellungen kann ich mich nicht erinnern ;-)

    Es war nicht leicht, das Geld auszugeben!
    Zurück fuhren wir mit Limetten aus Kuba, Paprika aus Ungarn, Klassikern von Reclam, klassischen Schallplatten und ich einmal mit einer DDR-Schuhbuerste und einem Heizkissen, die ich beide heute noch habe.

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