Samstag, 7. Januar 2017

Königsberger Klopse - Mhmmm!

DAS REZEPT
von einer mir unbekannten Oma Gertrud Stöcker, die schmeckbar, eine gute Köchin war.

Ick sitze da und esse Klops.
Uff eenmal kloppt's.
Ick sitze, kieke, wundre mir,

uff eenmal is se uff de Tür.
Nanu denk ick, ick denk nanu!
Jetzt is se uff erst war sie zu.
Und ick geh raus und kieke.
Und wer steht draußen?
Icke.


Das grenzt ans Philosophische. Wer ist dieser Icke? Wer öffnet die Tür? War da jemand? Bekloppt!

Sieht, zugegebenermaßen, ein wenig blass aus, aber der Geschmack ist subtil und erfreuend.
 
Das Klopslied ist ein Musikstück von Kurt Weill aus dem Jahre 1925, das er für eine Sopran- oder Tenorstimme komponierte. Begleitet wird die Stimme von zwei Piccoloflöten und einem Fagott. Bei dem Text handelt es sich um einen alten volkstümlichen nicht datierbaren Reim in Berliner Mundart. (Wiki)

https://www.youtube.com/watch?v=RInWl9p38BA 

Was sagt Wiki? Königsberger Klopse, auch Saure Klopse, Kapernklopse, Soßklopse oder in der DDR Kochklopse genannt, sind eine ostpreußische Spezialität aus gekochten Fleischklößen in weißer Sauce mit Kapern.
KOCHKLOPS. Was für ein scheußliches Wort, aber das Zeug in der Schulspeisung schmeckte so, wie das Wort klingt. Ich dachte bisher, das sei Krankenhausnahrung, Diät für zarte Mägen, ein Irrtum, das schmeckt, obwohl ich gestehen muß, dass die Verwendung von Kalbsgehacktem, muß bestellt werden und ist teuerer, geholfen hat. Die weitverbreitete Arme-Leute-Variant arbeitet mit Rinder- und Schweinehack halbehalbe und ersetzt die Sardellen durch Salzhering.

Fakten zu den Königsberger Klopsen 

Ostpreußenhlied

Sie sagen all, du bist nicht schön
mein trautes Heimatland;
Du trägst nicht stolze Bergeshöh'n,
nicht rebengrün Gewand;
In deinen Lüften rauscht kein Aar,
es grüßt kein Palmenbaum,
doch glänzt der Vorzeit Träne klar
an deiner Küste Saum.

1884 Johanna Ambrosius

Das Ende des Kalten Krieges hat uns die Chance eines neuen, unverkrampften Zugangs eröffnet. Als Folge von Flucht und Vertreibung und des Kalten Krieges waren die deutschen Erinnerungsorte im Osten politisiert und instrumentalisiert. Es gab aber auch so viel Schmerz bei diesem Thema, dass vieles tabu war. Seit die jüngeren Generationen frei dorthin reisen, nehmen sie auch den heutigen Reichtum der Region wahr. Da wird dann nicht mehr einfach das von Eltern oder Großeltern projizierte Bild der verlorenen Heimat abgerufen, es entsteht etwas Eigenes, sehr Spannendes, indem man Polen, Tschechen, Ukrainer, Russen kennenlernt, die heute dort leben. Bei vielen deutsch-polnischen oder deutsch-tschechischen Initiativen sind überproportional viele Nachkommen von Vertriebenen dabei.  
...
Wer hat unser Ostpreußenbild bestimmt? Sowohl vor dem Krieg als auch bis in die achtziger Jahre waren das fast ausschließlich Adlige - Marion Gräfin Dönhoff, Hans Graf von Lehndorff, Alexander Fürst zu Dohna-Schlobitten, Esther Gräfin von Schwerin. Dadurch haben wir die Vorstellung, dass Adlige durch ostpreußische Landschaften reiten, liebevoll-paternalistisch mit ihren Untertanen sprechen, die Gutsherren sorgen für Ordnung. 
Osteuropahistoriker Andreas Kossert


http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelgeschichte/d-76574289.html

1 Kommentar:

  1. Sonja Hilberger schrieb: Ick sitz am Tisch und esse drei
    Buletten mit Kartoffelbrei
    Und wat passiert? Du kommst nich druff:
    Die zue Tür jeht plötzlich uff!
    Ick kiek: Wer humpelt da herein?
    Een Knochenmann mit abb'n Bein,
    Mit ohne Haare uff'n Deez!
    Er jeht am Stock und ruft "Wie jeht's?
    Mach dich bereit, et is soweit,
    Es hat sich auskartoffelbreit!"
    Ick rufe: Nee!" und schmeiß ihn jrob
    Jleich zwee Buletten an den Kopp.
    Der janze Spuk verfliecht im Nu.
    Die uffe Tür jeht wieda zu!
    Und wer, im allerjrößten Glücke,
    frisst unverdrossen weiter?
    Icke!

    Torsten Harmsen

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