Samstag, 26. November 2016

Unsre Heimat - Ein gutes schlechtes Lied

Ein Lied der Thälmann-Pioniere und ich mochte es trotzdem. Propagandascheiß mit der hypnotischen Kraft eines Volksliedes. Ehrlich gesagt, habe ich die letzten drei Zeilen scheinbar präventiv ausgeblendet.
Das Horst-Wessel-Lied oder Auf auf zum Kampf, zwei zueinander diametral stehende Texte zur gleichen Melodie haben eine ähnliche Wirkung auf mich. Singt sich gut, bleibt hängen, ein Ohrwurm.
Gräßlich, dass Musik im wahrsten Sinne des Wortes politisch inkorrekt, entgegen jedweder Überzeugung, Wirkung hervorrufen kann. 
 


Buckow in der Märkischen Schweiz, ist das was meinem Begriff von Heimat am nähesten kommt. Buckow und, auf immer und ewig unsere verquere deutsche Sprache.

Unsre Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
unsre Heimat sind auch all die Bäume im Wald.
Unsre Heimat ist das Gras auf der Wiese,
das Korn auf dem Feld und die Vögel in der Luft
und die Tiere der Erde
und die Fische im Fluß sind die Heimat.
Und wir lieben die Heimat, die schöne
und wir schützen sie,
weil sie dem Volke gehört,
weil sie unserem Volke gehört.

https://www.youtube.com/watch?v=x3BXXSzA2oQ

Unsere Heimat, auch Unsre Heimat ist ein Lied der Pionierorganisation Ernst Thälmann. Der Liedtext stammt von Herbert Keller und die Komposition von Hans Naumilkat. Das Lied entstand 1951. Angelika Weiz schrieb und sang 1989 eine kritische Erweiterung des Textes. Das Lied erschien auf der Langspielplatte Heimat, die jedoch aufgrund des Textes zurückgezogen wurde. Wiki

Was ist denn von alledem geblieben, 
Wo die schöne Heimat, die wir lieben,
Was soll denn geschehen, 
Wenn uns die Träume vergehen, in dem Land der Paläste, 
Wo wir jedes Jahr ein Stück von dem, was uns heilig war, verderben sehen,
Und was sollen wir unseren Kindern sagen,
Wenn sie uns nach ihrer Heimat fragen,
Ein jedes Volk schützt seine Welt,
Die ihm gehört, bis sie in Scherben fällt. 

 https://www.youtube.com/watch?v=9WJAgQq5dDI

Vitamin B - Beziehungen in der DDR - ein interessanter Artikel:
http://www.berliner-zeitung.de/die-saengerin-angelika-weiz-war-die-beste-freundin-von-tamara-danz-ostbraeute-16501168

15 Kommentare:

  1. Oliver Breite hat eine wichtige Korrektur geschickt:
    Eine kleine Anmerkung. Das "Horst Wessel Lied" (wurde im III. Reich zusammen mit der Nationalhymne gesungen.)hatte weder vom Text, noch musikalisch etwas mit dem Lied "Auf auf zum Kampf" gemein. Jedoch wurde "Auf auf zum Kampf" mit je verändertem Text von kaiserlichen Soldaten, dann von dem RFB und später der SA gesungen. Zudem war es mein Marschlied bei den Grenztruppen der DDR. Es hatte also eine lange, den Zeitläufen angepasst e, Wirkungsgeschichte. In der Generation meiner Kinder ist es völlig bedeutungslos. Sie singen nichts mehr unter ihren Kopfhörern...

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    1. bei den vp-bereitschaften auch

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    2. "Unsre Heimat"
      Wir sollten auch nicht außer Acht lassen, dass das Lied 6 Jahre nach Kriegsende entstand. Ich empfinde es nicht als Propaganda-Scheiß, sondern sehr anrührend, ja, in den Kopf eindringend und dort bleibend. Ich kann heute noch den Text auswändig. Was später aus der Heimat in der DDR gemacht wurde, steht auf einem ganz anderen Blatt, ist aber weder den Schöpfern noch dem Lied selber anzulasten. Genauso wenig wie man Franz Liszt anlasten kann, dass die Nazi sein "Les preludes" für ihre Propagandazwecke missbrauchten.

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  2. Pierre Bliss schrieb:
    Pierre Bliss Im Jahre 1986 machte sich Angelika mit ihrer eigenen Band GOOD VIBRATION ORCHESTRA (später dann in LOUD PEOPLE umbenannt) selbstständig. Das Jahr 1988 wurde ein sehr erlebnisreiches für die Sängerin. Sie wurde als beste Sängerin der DDR ausgezeichnet und setzte durch, dass ihre Band englischsprachige Titel produzieren konnte. Die erste Platte von ANGELIKA WEIZ und ihrer Band war bereits fertig produziert, als sie wegen der kritischen Version des Kinderliedes "Unsere Heimat" nicht veröffentlicht werden durfte. (www.deutsche-mugge.de)

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  3. Jetzt habe ich hier mehr über dieses Lied gelernt, welches ich - als Kind mit "Berlin (West)-Sozialisierung" - nur durch den Film "Good Bye Lenin" kennengelernt habe.

    Danke, man lernt nie aus ;-).

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  4. Uwe Beutel erinnert, daß eine wie-auch-immer-Heimat für einen Menschen besser ist als keine.
    Der erweiterten Heimat-Interpretation von Angelika Weiz schlägt auch in diesem System ein und viel tiefgründigeres politisches Mißfallen entgegen. Warum? Ich versuche es mit einer am Liedtext orientierten Erklärung:

    Was sollen wir unseren Kindern sagen,
    wenn sie uns nach ihrer Heimat fragen?

    Deine Heimat, mein Kind,
    waren einmal die Städte und Dörfer.
    Deine Heimat war´n auch all die Bäume im Wald.
    Deine Heimat war das Gras auf der Wiese,
    das Korn auf dem Feld, und die Vögel in der Luft
    und die Tiere der Erde und die Fische im Fluss
    war´n die Heimat.
    Und wir liebten die Heimat, die schöne.
    Und wir schützten sie, denn sie gehörte uns.

    Was ist denn von alledem geblieben,
    wo die schöne Heimat, die wir lieben?
    Sie gehört jetzt dem Bund und der Rest ist privat.

    Was soll denn geschehen,
    wenn uns die Träume vergehen,
    in dem Land der Paläste,
    wo wir jedes Jahr ein Stück von dem,
    was uns heilig war, verderben sehen?

    Deine Heimat, mein Kind,
    eine Heimat, die gibt es nicht mehr . . .

    Ich zitiere Angelika Weiz:
    Ein jedes Volk schützt seine Welt,
    die ihm gehört, bis sie in Scherben fällt.

    Es ist bereits in vollem Gange: Heimat, Tradition, Sprache, Kultur, Geschichte - alles wird demontiert oder deformiert - und wir lassen es geschehen.
    Schande über uns!

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    1. "Es ist bereits in vollem Gange: Heimat, Tradition, Sprache, Kultur, Geschichte - alles wird demontiert oder deformiert - und wir lassen es geschehen. Schande über uns!"
      Was für ein Quatsch. Wer demontiert was genau? Wer deformiert? Was für ein Plan soll dahinter stecken? Und ich denke unsere Geschichte ist deformiert genug, da muß keiner Hand anlegen. Bitte jammern Sie woanders.

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  5. Und unser Präsident schämt sich der deutschen Sprache!

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    1. Bleiben wir doch genau. "Steinmeiers Entscheidung, auf Englisch zu sprechen, begründete eine Sprecherin des Präsidialamtes damit, "mit Rücksicht auf die Opfer an diesem Ort nicht in der Sprache der Täter zu sprechen". Da ich Verwandte hatte, die selbst deutsch sprechend, von anderen deutsch Spechenden vergast wurden, verstehe ich die Begründung, auch wenn ich glaube, dass es nicht unbedingt notwendig wäre, wenn die Worte denn ernst gemeint sind.

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  6. Ihr von Naivität und Blindheit geschlagenen. Es ist im vollen Gange. Die Menschen lassen sich für Links oder Rechts instrumentalisieren. Es hört keiner mehr zu. Die vernünftigen Stimmen werden immer leiser oder werden aus Angst den Mund halten. Und die Jugend lässt sich benutzen, weil sie selbst kaum noch in der Lage sind zu hinterfragen. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Wann lernen die Menschen aus der Geschichte?

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  7. Weil unsere Kinder (geb.77. und 79) dies Lied in der Schule so oft sangen, habe ich ihnen erklärt, daß zu unserer Heimat m i n d e s t e n s auch das sog. Westdeutschland gehört. Damit hatten sie es nicht ganz einfach, aber wenigstens die Wahrheit erfahren.

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  8. Aus dem letzten vertrockneten Grashalm will ich die Erde wider neu machen Zusage des Schöpfers Mensch ich hab dir alles gegeben

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  9. Hitler war Vegetarier. Sind jetzt alle Vegetarier Rechte????

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  10. Was soll denn das um Gottes Willen heißen?

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