Sonntag, 18. September 2016

Chemitz - Der Nischel von Karl Marx

"Proletarier aller Länder entschuldigt mich!"

Wie ein getauftes jüdisches Kind aus Trier als monströse Bronzeplastik in einer mitteldeutschen Stadt endet.

Stadt mit Köpfchen
Bis 2007 Wahlspruch der Stadt Chemnitz, von 1953 bis 1990 unter dem Namen Karl-Marx-Stadt verzeichnet


 Die zweitgrößte Portraitbüste der Welt, geschaffen von
Lew Kerbel, hergestellt in Leningrad, zusammengestzt in der DDR.

"Kein Mensch bekämpft die Freiheit; er bekämpft höchstens die Freiheit der anderen." 
Debatten über Pressefreiheit und Publikation der Landständischen Verhandlungen.

 Gewicht 40 Tonnen

"Der Koran und die auf ihm fußende muselmanische Gesetzgebung reduzieren Geographie und Ethnographie der verschiedenen Völker auf die einfache und bequeme Zweiteilung in Gläubige und Ungläubige. Der Ungläubige ist 'harby', d.h. der Feind. Der Islam ächtet die Nation der Ungläubigen und schafft einen Zustand permanenter Feindschaft zwischen Muselmanen und Ungläubigen." 
Die Kriegserklärung - Zur Geschichte der orientalischen Frage, Marx-Engels-Werke.

Höhe 7,10 Meter (mit Sockel über 13 Meter)

Wiki sagt: Nischel ist der lokale Spitzname für das Denkmal und leitet sich aus der mitteldeutschen Bezeichnung für Kopf bzw. Schädel ab. Das Areal mit dem Monument wurde darum im Volksmund auch „Schädelstätte“ genannt.

5. Mai 1818: Karl Marx wird als drittes von neun Kindern des Rechtsanwalts Heinrich Marx aka Hirsch Mordechai und dessen Frau Henriette geb. Pressburg in Trier geboren. Sowohl väterlicher wie auch mütterlicherseits stammt die Familie Marx von Rabbinerfamilien ab. Kurz vor Karls Geburt ist sein Vater zum Protestantismus übergetreten, um seinen Beruf als Rechtsanwalt weiter ausüben zu können. 
 
Wiki schreibt: Studenten der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz (Österreich) und des Fachbereiches Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau planten am Originalstandort in Zusammenarbeit mit der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz eine temporäre Einhausung des Monuments und Begehbarmachung des Kopfes von innen. Das Kunstprojekt unter dem Titel „Temporary Museum of Modern Marx" wurde am 17. Juni 2008 – eine Anspielung auf die Ereignisse vom 17. Juni 1953 – gestartet und war bis zum 31. August 2008 – eine Anspielung auf den 31. August 1990 als Datum der Unterzeichnung des deutsch-deutschen Einigungsvertrags – zugänglich.

Bertolt Brecht Das Manifest der Kommunistischen Partei
Versfassung 

...
Riesige Krisen, in zyklischer Wiederkehr, gleichend enormen / Unsichtbar tappenden Händen, ergreifen den Handel und drosseln / Schüttelnd in schweigender Wut Produktionsstätten, Märkte und Heime. / [...] Wenn das Erzeugnis jedoch nur gebraucht und nicht auch gekauft wird / Weil das Verdienst des Erzeugers zu klein ist – und macht man ihn größer / Lohnt es sich nicht mehr, das Zeug zu erzeugen – wozu dann noch Hände / Mieten? [...] nur: wo dann hin mit der Ware? Und also / [...] Alles ins Feuer geopfert, den Gott des Profits zu erweichen! / [...] Aber ihr Gott des Profits ist mit Blindheit geschlagen. Die Opfer / Kann er nicht sehn. Er ist unwissend. Ratend den Gläubigen, murmelt / Unverständliches er. Die Gesetze der Wirtschaft enthüllen sich / Wie der Schwerkraft Gesetze, wenn über den Köpfen das Haus uns / Krachend zusammenfällt.
...

(GA 5, Das Manifest, 126-28)

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