Sonntag, 7. September 2014

Mein lieber Schwan!



SCHWAN
SCHWANENHALS, SCHWANENGESANG, MIR SCHWANT ETWAS.

Herr Schwan, Herr Schwan, dein Gesang ist süß, aber deine Eier sind sauer.

Sprichwort

Leo Slezak, berühmter österreichischer Tenor, sang den Lohengrin, in dieser Oper wird der Gralsritter Lohengrin, auf einem Schwan reitend zu Elsa, der Herzogin von Brabant als Helfer und Beschützer gesandt. Er gebietet ihr, ihn niemals nach seinem Namen zu fragen und reist mitsamt Schwan wieder ab. Der verantwortliche Bühnentechniker zog eines Abends den Reiseschwan zu früh oder zu schnell, jedenfalls gelang Slezak der Aufstieg nicht, woraufhin er sich mit fragendem Gesicht an das Publikum wandte und " Wann kommt der nächste Schwan?" fragte. 

Im Aassee von Münster hat sich der weibliche Teil eines Paars schwarzer Schwäne, nach dem Tod ihres Partners, unsterblich in ein schwanenförmiges Tretboot verliebt. Sie begleitete es überallhin. Andre ebenfalls Schwänen nachgebildete Gefährte führten zu keinerlei Reaktion.
Nach Ansicht des zooeigenen Verhaltensbiologen ist nicht davon auszugehen, dass sich das Tier jemals von seinem Tretboot trennen wird.” 


Die Schwanen- oder kontinentbedingt Giraffenhälse der Frauen der Padaung


http://de.wikipedia.org/wiki/Padaung

Wieso sagt man, wenn jemand eine Vorahnung hat, dass ihm etwas schwant? Ist der Schwan im Volksglauben ein Vogel mit Zukunftsahnung?

Ob die Wendung etwas mit dem Schwan zu tun hat, ist nicht geklärt. Sie findet sich zuerst im Mittelniederdeutschen (Braunschweig 1514), aber in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts auch schon im Hochdeutschen. Möglicherweise liegt das Verb wanen ›wähnen, ahnen‹ zugrunde, wobei zwischen einem vorgestellten Personalpronomen und diesem Verb die Wortgrenze sich verschoben hat (mir’s wanet > mir swanet. Ähnliches ist – in umgekehrter Richtung – bei dem Wort Otter (›Schlange‹) eingetreten, das auf Natter zurückgeht. Hier wurde das anlautende n als Ende eines vorangehenden unbestimmten Artikels empfunden (ein[e] Atter); das a im vermeintlichen Anlaut wurde zu o verdumpft. – Eine andere Herleitungsmöglichkeit bringt doch den Schwan ins Spiel: Der Wendung könnte neulateinisch olet mihi (›es ahnt mir‹, von lat. olere, ›riechen, sich durch Geruch bemerkbar machen‹) zugrunde liegen. Von Gelehrten der frühen Neuzeit könnte dieses Verb scherzhaft an das lateinische Wort für den Schwan, olor, angeschlossen worden sein, so dass schwanen die »wörtliche« Übersetzung von olere wäre.
Gefunden bei:

 
SCHWANENGESANG

Kyknos (altgr.: Κύκνος, Schwan), ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Sthenelos und der Okeanide Klymene (Okeanide).
Kyknos war König von Ligurien und Geliebter des Phaethon. Als Phaethon tot vom Himmel in den Fluss Eridanus stürzt, eilt Kyknos herbei und trauert um ihn. Von Apollon wird er daraufhin aus Mitleid in einen Schwan aus leuchtenden Sternen am Nachthimmel verwandelt. Bevor Kyknos aus Trauer über den geliebten Freund starb, sang er auf jene von keinem anderen Gesang an trauriger Schönheit übertroffene Weise. Wiki

Der Schwan

Diese Mühsal, durch noch Ungetanes
schwer und wie gebunden hinzugehn,
gleicht dem ungeschaffnen Gang des Schwanes.

Und das Sterben, dieses Nichtmehrfassen
jenes Grunds, auf dem wir täglich stehn,
seinem ängstlichen Sich-Niederlassen:

in die Wasser, die ihn sanft empfangen
und die sich, wie glücklich und vergangen,
unter ihm zurückziehen, Flut um Flut;

während er unendlich still und sicher


immer mündiger und königlicher
und gelassener zu ziehn geruht. 

Rainer Maria Rilke
Aus der Sammlung Neue Gedichte, Erster Teil

 Wenn Schwäne an Land sind, watscheln sie wie Balletttänzerinnen ohne Tanz.
Eine sich bedroht fühlende Schwänin hat einmal mit ihren Flügeln den Yorkie meiner Mutter ohnmächtig geschlagen, eins ihrer Kinder war blind, die ersten Wochen des Sommers schwamm es noch in einiger Entfernung hinter seiner Familie her, eines Tages nicht mehr, ich habe ihn nie wieder gesehen.

Und dann gibt es noch Die Sechs Schwäne, ein Märchen in der Sammlung der Gebrüder Grimm auch unter Die Zwölf Brüder oder, Hoffnung aller Mädchen, die sich unansehnlich finden, Das häßliche Entlein von Hans Christian Andersen.

http://de.wikisource.org/wiki/Die_sechs_Schw%C3%A4ne_%281812%29

http://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/die_zwoelf_brueder

Und aus der Carmina Burana von Carl Orff, das Lied des gebratenen Schwanes:

Olim lacus olumeram

Der gebratene Schwan singt:

Einst schwamm ich auf den Seen umher,
Einst lebte ich und war schön,
Als ich ein Schwan noch war.

Armer, armer!
Nun so schwarz
Und so arg verbrannt!

Es dreht und wendet mich der Koch.
Das Feuer brennt mich sehr.
Nun setzt mich vor der Speisemeister.

Armer, armer!
Nun so schwarz
Und so arg verbrannt!

Jetzt liege ich auf der Schüssel
Und kann nicht mehr fliegen,
Sehe bleckende Zähne um mich her!

Armer, armer!
Nun so schwarz
Und so arg verbrannt!

Leviticus 11:27
Unter den Vögeln sollt ihr Folgende verabscheuen - man darf sie nicht essen, sie sind abscheulich: ... das Käuzlein, den Schwan, den Uhu...


1 Kommentar:

  1. Ein Volkslied. Ich habe es von meiner Mutter gelernt. Ihr Bruder, gerade achtzehn, ging im Krieg verloren. Sie sagte, während des Krieges sollte/ durfte das Lied nicht gesungen werden.

    Zogen einst fünf wilde Schwäne,
    Schwäne leuchtend weiß und schön.
    Sing, sing, was geschah -
    Keiner ward mehr gesehn.

    Wuchsen einst fünf junge Birken
    grün und frisch an Bachesrand
    Sing, sing, was geschah -
    Keine in Blüten stand.

    Zogen einst fünf junge Burschen
    stolz und kühn zum Kampf hinaus.
    Sing, sing, was geschah -
    Keiner kehrt mehr nach Haus.

    Wuchsen einst fünf junge Mädchen
    schlank und schön am Memelstrand.
    Sing, sing, was geschah -
    Keins den Brautkranz wand.

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