Donnerstag, 11. April 2013

Für eine total schmerzfreie Welt


   Präsident Obama hat Kamala Harris "the best-looking attorney general in the country", 

   die bestaussehende Generalstaatsanwältin (im Englischen gibt es die weibliche 
   Form nicht) des Landes genannt und mußte sich dafür entschuldigen. Bei manchen, 
   für unterstellten Sexismus und bei anderen, weil er damit alle anderen, weniger gut 
   aussehenden Generalstaatsanwälte gekränkt hätte.

   McDonalds wirbt mit dem Plakat einer bedrückt aussehenden Frau, die sich die Hand 

   vor das gesenkte Gesicht hält, und dem Text: You’re Not Alone. Millions of people love 
   the Big Mac. - Du bist nicht allein. Millionen Menschen lieben den Big Mac. Eine 
   öffentliche Entschuldigung wurde verlangt und auch veröffentlicht, weil sich durch 
   das Bild depressive Menschen verächtlich gemacht fühlen könnten und man keine 
   Witze über deren seelische Nöte machen sollte.

   Wie mache ich einen Witz, ein Kompliment, eine alberne Bemerkung und stelle sicher, 
   dass sich niemand gekränkt fühlt. Selbst ein "Guten Morgen" zu jemandem mit  
   Insolvenz-, Inkontinenz-, Impotenzproblemen kann für denjenigen wie eine Verhöhnung 
   klingen. Wenn man dann auch noch eine kritische Anmerkung äußern möchte - da sehe 
   ich schwarz. Oh, auch das könnte mißverständlich klingen. Da sehe ich dunkel? Unbunt? 
   Das geht auch nicht, will man nicht von Regenbogenfahnen erschlagen werden. Oh weh!
   
   Liebeck v. McDonald's Restaurants, tut mir leid, nochmals McDonald. Frau Liebeck
   hat sich einen Kaffee gekauft, er ist ihr runtergefallen und sie hat sich Verbrennungen 
   zugezogen. Es lag nicht an der Tasse und auch nicht an dem bei McDonalds angestellten 
   und sicher schlecht bezahlten Barrista. Sie hat McDonalds verklagt, weil der Kaffee zu 
   heiß gewesen sei - und - hat Recht bekommen.

   Im Theater Magdeburg muß 50 Zentimeter vor der Rampe ein dicker, weißer Lenker- 

   bandstreifen geklebt werden, damit abgesichert wird, dass keine der spielenden 
   "Rampensäue" von eben dieser fällt. Ich, als kurzsichtige, Kontaktlinsen  
   nichtvertragende Bewegungschaotin bin in 35 Jahren genau kein Mal in den 
   Zuschauerraum gestürzt, was habe ich für ein Glück gehabt.

   Bei genauester Prüfung der möglichen Risiken wird eigentliche jede menschliche 
   Tätigkeit lebensgefährlich. Und wer will schon sterben? 
   (Hiermit möchte ich keine Selbstmordgedanken hegende Person kränken!) 
   Also wollen wir uns absichern, versichern, unsterblich machen. Und der liebe Staat 
   greift diesen Wunsch auf und erläßt Ver- und Gebote, Dinge betreffend, die ihn 
   eigentlich gar nichts angehen, und die ganz nebenbei noch von anderen größeren 
   Problemen ablenken.


Produktwarnung einer amerikanischen Kinderwagenfirma: 
"Das Kind vor dem Zusammenfalten aus dem Buggy entfernen"

   Ich bin auch nicht anders, ich rauche zum Beispiel mit Vorliebe Zigaretten aus    
   Schachteln  mit dem Warnhinweis: Dass Rauchen die Spermien schädigen kann, 
   eigene Spermien habe ich persönlich nämlich nicht.

2 Kommentare:

  1. Mir gehts mit Brustkrebs-Aufschriftswarnungen ähnlich.

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  2. Jährlich etwa 500 Männer wissen, dass Du Dich in dem Punkt irrst...

    http://de.wikipedia.org/wiki/Brustkrebs#Brustkrebs_beim_Mann

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