Donnerstag, 6. Dezember 2012

Take Five - Dave Brubeck tut es


Take Five - die kurze Pause, für Raucher eine Zigarrettenlänge, für andere einfach fünf Minuten, kein wirkliches Aussteigen, kein Erholen, mehr ein Atemholen, gefüllt mit Nikotin oder Frischluft, um wieder einzusteigen, da wo man unterbrochen hat. Der Kopf oder der Bauch bleiben im Rhythmus, es ist ein Anhalten der Spannung.  

Jazz ist vielleicht die einzige heute existierende Kunstform, bei der der Einzelne frei ist, ohne den Kontakt zur Gruppe zu verlieren. D.B.

Dave Brubeck ist mit fast 92 Jahren an Herzversagen gestorben. Das heißt, er wurde 1920 geboren, in der Zeit als der Jazz noch in der Pubertät war. Er hat musiziert bis zur endgültigen Herzrhythmusstörung. RIP. (Rest in Peace) Oder Ruhe in dem Takt, der Dir der liebste war.
TAKE FIVE. Ruhe Dich aus, aber verlier nicht den Takt!

Ein Stück im Fünfviertel Takt, zu schräg, um als Fahrstuhlmusik nutzbar zu sein und doch
seltsam entspannend. Geschrieben hat es Paul Desmond, aber Dave Brubecks Name ist es, der mir in den Kopf schießt, wenn ich das leicht atemlose, oder unruhig auf langem Atem klingende Stück höre. Take Five - Mach mal kurz Pause! oder der fünfte Take, die fünfte Aufnahme einer Musiknummer im Studio.

Die Gelder aus den Rechten für Take Five gehen übrigens, dem Testament Paul Desmonds folgend, an das Rote Kreuz.

Die Komposition umfasst 24 Takte, ist in der Liedform ABA geschrieben und wird in moderatem Tempo gespielt. (Wiki)

 Dave Brubeck und Paul Desmond 1954

Take Five 1966
http://www.youtube.com/watch?v=faJE92phKzI
Dave Brubeck - piano
Paul Desmond - alto sax
Eugene Wright - bass


Take Five 1968
http://www.youtube.com/watch?v=o2In5a9LDNg

Take Five Al Jarreau 1976
http://www.youtube.com/watch?v=hhq7fSrXn0c

Es würde den Bruchteil eines Bomberflügels kosten, Jazzmusiker durch die Welt fliegen zu lassen. Durch den Jazz können wir unsere Kultur der Freiheit zu den Leuten bringen. Das ist es, was Diktatoren immer zuerst stoppen: Jazzmusik im Radio oder die Möglichkeit, Jazzplatten zu kaufen. Denn dafür braucht es Freiheit. D.B.
 

1 Kommentar:

  1. Der ANDERE Takt. Nicht der unserer Kinderlieder, die unser Hören prägten. Nicht vier, nicht zwei mal drei. Da fehlt einer. Oder da ist einer zuviel, über den ich stolpere. Nein, keine kurze Pause. Den Schubser, der ein Ausatmen verhindert, höre ich. Hilde Buchwald nannte TAKE FIVE die „angebissene Stulle“.

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