Dienstag, 24. Juli 2012

Das Thema des heutigen Tages ist Wasser


Island ist eine Insel im Atlantischen Ozean, und sie ist, was Inseln angeht, lächerlich jung, nur Zwanzig Millionen Jahre, sozusagen ein Teenager unter den Landmassen. Drumherum Wasser, obenauf viel Eis, überzogen und durchwachsen von unzähligen Gletschern, Wasserfällen, Flüssen, Bächen, Delti, wenn das der Plural von Delta ist, Seen, Quellen, Geysiren - Wasser in jeder Form - formt, verformt, bedeckt, entkleidet und ziert das Land. Und regnen tut auch sehr viel. Wasser aus der Erde, vom Himmel, aus den Bergen, an den Küsten. Das Vulkangestein, aus dem die Insel besteht, bildet die merkwürdigsten Formen unter dem ständigen Beschuss von Grund-, Schmelz, Regenwasser. Karstig schwarz und porös, graniten, grau und ehern und manchmal ganzzart rosa und federleicht.
Die Bergrücken sind oft bewachsen mit silbergrünem Moos und wenn größere Flächen unter den Wasser- und Windattacken wegrutschen, erscheint darunter ockerrötliche Erde. Und da wo Vulkanausbrüche noch nicht weit zurückliegen, manchmal nur 50 Jahre, fährt man durch phantastische extraterristische Landschaften - schwarz, bröckelig, scheinbar endlos und plötzlich stehen große Steine in der Gegend, die haben oft ganz oben ein wenig Pflanzenbewuchs, was aussieht, als wären sie Riesen mit lächerlichen Zipfelmützen.
Unsere Vermieterin gestern Nacht sagte, sie weiß, dass Bäume wichtig sind für's Klima, aber sie mag sie nicht, weil sie die weite Sicht behindern.


 Die blauweiße Fläche im Hintergrund ist ein der kleineren Gletscher.
 Der Gulfoss-Wasserfall



Als, am Beginn des letzten Jahrhunderts Investoren den Wasserfall kaufen wollten, um ein Elektrizitätswerk zu bauen, wurden sie von einem Bauern abgewiesen mit den Worten: "Ich verkaufe meinen Freund nicht."


 Das gleiche Wasser, nun als ruhiger Fluss.

Elefantenfüsse in Reihe

Vulkangestein ausgewaschen, so dass es wie erstarrtes Holz aussieht.

Und bewachsen mit Moos und Blümchen.


Rechts der Seljalandsfoss Wasserfall - von vorne.

Von der Seite.

Und von hinten.

Noch ein Wasserfall.

Und noch zwei. Dann haben wir aufgehört zu zählen. Wasserfälle gibt es hier, wie anderswo Sand am Meer. Sannd gibt es allerdings eher nicht, anstattdessen schwarze Vulkangesteinkrümel. Schwarzer Strand.

Der Atlantische Ozean ist sehr laut und sehr wild.

Wasserschlagsahne.

Und jetzt stelle man sich vor, mit einem kleinen Fischkutter da hinaus zu fahren, um Kabeljau zu fangen.

Schafshintern. 
Die Schafe werden im Frühjahr rausgelassen, laufen den ganzen Sommer frei durch die Gegend und im Herbst gehen die Bauern los und sammeln sie wieder ein. Es waren einmal 700 000, aber da sie alles kahl fressen, was die Erderosion noch verstärkte, hat man ihre Zahl jetzt auf 450 000 reduziert, trotzdem, sie sind überall. In kleinen Familienverbänden rechts und links der Strasse, auf den Bergabhängen, einfach überall. Und auch viele schwarze darunter.

Lagune mit blauen Eisbergen.

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